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Grimwood, Ken - Replay

Grimwood, Ken - Replay

Titel: Grimwood, Ken - Replay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das zweite Spiel
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Fünfundzwanzig-Cent-Führung mit ihnen machen; du siehst doch bestimmt auch bei Dr. Armbruster vorbei, bevor du fährst, nicht wahr?«
    »Das mache ich bestimmt.«
    »Und besuch mich nächstes Mal in meiner Wohnung; wir trinken ein Glas Sherry miteinander und schwelgen in Erinnerungen an die gute alte Zeit.«
    Jeff sagte ihr Auf Wiedersehen, suchte sich seinen Weg durch die Regale und ging durch einen Nebenausgang nach draußen. Er hatte nicht vorgehabt, mit einem Angehörigen des Lehrkörpers oder einem der Angestellten zu sprechen, hatte jedoch, als er hierher gefahren war, gewußt, daß ein oder zwei Zufallsbegegnungen unvermeidbar sein würden. Alles in allem hatte er sich Mrs. Braden gegenüber recht gut verhalten, dachte er, doch er war erleichtert darüber, daß die Unterhaltung kurz gewesen war. Er war sich inzwischen sicher, daß er mit solchen Begegnungen im Emory zurechtkam, doch hier würde es viel schwieriger sein, sie zu bestehen; seine Erinnerungen an den Ort, die Leute, waren zu schwach.
    Er schlenderte einen Weg hinter der Bibliothek entlang, hinein in den abgeschiedenen Wald von Virginia, der den Campus umgab, auf dem er vom Jüngling zum jungen Mann geworden war. Etwas hatte ihn hierher gezogen, etwas Stärkeres, etwas Zwingenderes als bloßes Heimweh. Gott, inzwischen hatte er es mit viel zuviel Realität gewordener Nostalgie zu tun, um noch mehr davon zu suchen.
    Vielleicht war es die Tatsache, daß dies die letzte noch lebendige Umgebung war, die er noch nicht neu durchlebt hatte, und daß sie noch so existierte, wie er sie in Erinnerung hatte. Er hatte bereits das Haus seiner Kindheit in Orlando besucht, war zweimal nach Emory zurückgekehrt. Und die Orte, an denen er nach dem College ursprünglich gelebt hatte, als Junggeselle und später mit Linda verheiratet, enthielten nichts von ihm, was aus diesem Leben oder dem kürzlich beendeten stammte. Hier jedoch erinnerte man sich an ihn; er hatte dieser Schule den kleinen Stempel seiner Persönlichkeit aufgeprägt, ebenso wie diese, in diesem Leben wie in den vorhergehenden, ihre größeren Auswirkungen auf ihn gehabt hatten. Vielleicht hatte er einfach das Bedürfnis, hier mit sich ins Reine zu kommen, sich einer eigenen Existenz zu versichern und sich an eine Zeit zu erinnern, als die Realität festgefügt und unwiederholbar gewesen war.
    Jeff stieß den ausladenden Zweig einer Ulme beiseite, der auf den Weg herunterhing, und sah plötzlich die Brücke, die ihn die ganze Zeit über mit Schuld- und Schamgefühlen verfolgt hatte.
    Er stand wie gelähmt da, starrte auf den Schauplatz, der während fünf Jahrzehnten seine Träume gestört hatte. Es war nur eine kleine hölzerne Fußgängerbrücke über einen Bach, eine einfache Konstruktion von nicht mehr als zehn Fuß Länge, aber Jeff konnte die Panik, die bei ihrem Anblick in seiner Brust emporstieg, kaum unter Kontrolle halten. Er hatte nicht gewußt, daß der Weg hierher führte.
    Er ließ den Ulmenzweig los, ging langsam auf die kleine Brücke mit den handgesägten Bohlen und dem liebevoll gefertigten drei Fuß hohen Geländer zu. Sie war selbstverständlich wiederaufgebaut worden; das hatte er immer vermutet. Trotzdem war er nie wieder an diesen Ort zurückgekehrt, solange er in die Schule ging, nicht seit jenem Tag.
    Er setzte sich auf die Bank nahe der Brücke, fuhr mit der Hand über das verwitterte Holz. Am anderen Bachufer knabberte ein Eichhörnchen an einer Eichel, die es zwischen den Pfoten hielt, und beobachtete ihn mit einem sanften, aber wachsamen Auge.
    Jeff war in jenem ersten Jahr hier an der Schule im Grunde kein schüchterner Junge gewesen; ruhig und ernsthaft beim Lernen, aber keinesfalls ängstlich. Er schloß sehr rasch einige Freundschaften und beteiligte sich an den derben Späßen im Wohnheim: Rasiercremeschlachten, das Schmücken des Zimmers eines anderen Schülers mit Toilettenpapier, derartige Dinge. Was Mädchen anging, besaß er soviel oder so wenig Erfahrung, wie man in jener unschuldigeren Zeit von einem Fünfzehnjährigen erwarten konnte. Während seines letzten Jahres in der Unterstufe hatte er eine feste Freundin gehabt, aber bislang noch keine unter den High School-Mädchen, die an Wochenenden aus Richmond kamen, um hier auf dem Campus zu tanzen; jene Begegnung mit einem Mädchen namens Barbara, an das er sich gern erinnerte, würde warten müssen, bis er sechzehn war.
    Dennoch verliebte er sich in jenem ersten Jahr heftig, besinnungslos in seine

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