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Größenordnung Götterwind

Größenordnung Götterwind

Titel: Größenordnung Götterwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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augenblicklich fest. »Nun schön, tun Sie es. Einer unserer Gastwissenschaftler, Kharon Dalphere, konnte es nicht unterlassen, eine Kultur aus den GWA-Labors zu entwenden. Dalphere ist ein fähiger Bakteriologe und Priester des ›Sehenden Calthur‹. Sie kennen diese aus Wissenschaftlern bestehende Sekte. Sie verfügt über enorme Geldmittel, erstklassige Forschungsanlagen aller Art und huldigt der vor etwa zwanzig Jahren bekannt gewordenen Gottheit Calthur. Die Unterwasserstadt ist sehenswert. Kharon Dalphere wollte mit seinem Privatflugzeug offensichtlich den Golf von Manar westlich Ceylon ansteuern.«
    »Wollte?«
    »Ja! Er schwenkte plötzlich scharf nach Norden ab, überflog einige Landesgrenzen und vollzog auf russischem Territorium nahe der Kara-Kum-Wüste eine spektakuläre Bruchlandung. Als die russischen Abfangjäger landeten, litt Kharon Dalphere unter grauenhaften Kopfschmerzen. Sie führten zu aggressiven Handlungen und Irrsinnserscheinungen. Für die Spezialisten des russischen Geheimdiensts war der Fall sofort klar. Dalphere kam aus dem HQ der GWA, und dort hatte er mit den Todesschläfern experimentiert. Nun litt er unter Symptomen, die genau auf die befürchtete Gehirnpest hinwiesen. Er wurde augenblicklich isoliert und behandelt. Nur zehn Stunden später klangen die Schmerzen ab. Es war also doch nicht die Gehirnpest, sondern nur ein vorübergehendes Erscheinungsbild. Hätte Dalphere nach der Bruchlandung nicht einen weinflaschengroßen Gegenstand mit einem Hitzestrahler vernich tet, wäre er von Gorsskij wahrscheinlich entlassen worden.«
    Mir war völlig klar, was der wissenschaftliche Sektierer zerstört hatte. Es war eine unserer Todesschläferkulturen gewesen.
    »Ahnt Gorsskij, was in der Maschine zerstrahlt wurde?«
    Steamers lachte stoßartig auf.
    »Worauf Sie sich verlassen können. Das Landungsgebiet steht unter Quarantäne. Ein nuklearer Thermoprozeß hat bereits stattgefunden. Die Sonnengluten dürften jeden entwichenen Erreger abgetötet haben.«
    »Wo ist der Wissenschaftler jetzt?«
    Steamers lehnte sich auf seiner Sitzbank zurück.
    »In der atomar beheizbaren Schmelzkammer eines Werkes zur Erzeugung hochwertiger Stähle. Dalpheres thermisch aufgelöste Überreste wurden noch nicht abgesaugt. Man ist dabei, festzustellen, ob es trotz der hohen Wärmeentwicklung noch Erreger gibt.«
    Ich fühlte, wie der Schweiß unter meiner Dienstmaske zu perlen begann.
    »Steamers, Gregor Gorsskij wird den Mann doch wohl nicht hingerichtet haben?«
    »Nein, nur sicherheitshalber aufgelöst. Getötet wurde Dalphe re von einem unbekannten Mörder. Und damit, Konnat, wird die Sache kompliziert. Das bringt uns vor die ISK. Wir wissen nämlich selbst nicht, wieso der Bakteriologe erkranken konnte.«
    »Ist er denn wirklich an den Todesschläfern erkrankt?«
    »Mit absoluter Sicherheit. Sie haben in seinem Fall ganz anders gewirkt! Fragen Sie mich aber nicht, warum das so war. Sir, es wird Ihre Aufgabe sein, zu ermitteln, warum Priester des Sehenden Calthur erkranken und schwerste Symptome zeigen, obwohl sie eigentlich nur einen mittelmäßigen Schnupfen zu bekommen hätten. Damit ist meine Unterrichtungsaufgabe beendet. General Reling wird Ihnen die Details mitteilen. Wir haben allerlei vorbereitet.«
     
     
3.
     
    Die Einsatzzentrale SMARAGD glich dem Kontrollzentrum eines Weltraumbahnhofs. So viele GWA-Wissenschaftler und Techniker hatte ich selten in einem Raum versammelt gesehen.
    Wir schrieben den 25. Mai 2011. Es war kurz vor 15 Uhr. Vor einigen Stunden waren fünf Stabsoffiziere der GWA offiziell nach Genf abgeflogen. Reling war sofort nach unserer Ankunft am Tage zuvor mit einem bereitliegenden Atom-U-Boot aus dem Stützpunkt SMARAGD ausgelaufen, hatte wenig später den offiziellen Luftwaffenstützpunkt von Thule, Grönland, erreicht und war von dort aus ebenfalls nach Europa gestartet.
    Die fünf Stabsoffiziere, die in erster Linie Fachwissenschaftler der Geheimen Wissenschaftlichen Abwehr waren, hatten ihre Maschine dagegen in Washington bestiegen.
    Damit war die Geheimhaltung des Nordlandstützpunkts SMARAGD gewährleistet gewesen.
    Die beiden wichtigsten Männer der GWA-Delegation waren jedoch zwei Personen, die Hannibal und mir aufs Haar glichen.
    Es handelte sich um unsere seit März 2010 einsatzbereiten Doubles, die immer dann auftreten sollten, wenn es die GWA-Führung für ratsam hielt.
    Captain Moris J. Normans war mein Double. Äußerlich glich er mir wie ein eineiiger Zwilling

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