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Größenordnung Götterwind

Größenordnung Götterwind

Titel: Größenordnung Götterwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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bildschönen Kopf …«
    »Nicht schon wieder. Ich hatte genug Zumutungen zu ertragen.«
    »Darüber reden wir noch, du Marspavian. Ich sage dir, der Al te hat recht. Jemand will uns an den Kragen. Wenn die GWA ausgeschaltet ist, dann hätten viele Leute freie Bahn. Oder glaubst du ernsthaft, die anderen Geheimdienste kämen entfernt an die Leistungen der GWA heran? Die können uns bestenfalls unterstützen.«
    »Deine Überheblichkeit kennt kaum Grenzen, was?«
    »Nicht in dem Fall. Ich weiß, was wir geleistet haben und sicherlich noch leisten werden. Schau dir die Chefs der G-Dienste an. Da, sieh hinüber, großer Bruder! Der Genosse Gorsskij verschlingt unsere Doubles mit den Blicken. Er hat Angst. Huang-Ho Feng lächelt hinter seiner riesigen Hornbrille und denkt ebenfalls daran, wie gefährlich wir sind. Primo Zeglio, der elegante europäische Gentleman, fühlt sich und seinen Militärischen Ab schirmdienst EURO benachteiligt. Der Afrikaner Palore Mnako ro, Chef der AZAB, sieht die Menschen seines Vielvölker-Staats durch die Erreger gefährdet. Die Verantwortlichen haben alle ihre internen Interessen. In erster Linie sind sie aber total verunsichert. Man hat ihnen Beweise in die Hände gespielt und in Rußland eine Tragödie über die Bühne gehen lassen. Unsicherheit und Angst führen zum Argwohn, und von dort aus ist es bis zur feindseligen Haltung nicht mehr weit. Ich wette meinen edlen Schädel gegen einen alten Autoreifen, daß unsere Freunde gegen uns programmiert wurden. Sie wissen es nur nicht. Entsprechend wird ihre Haltung sein.«
    Ich mußte dem Kleinen beipflichten. Er hatte genau meine Befürchtungen ausgedrückt.
    »Wer will uns ausschalten? Wer kann überhaupt exakt genug über unsere Arbeit informiert sein, um derart zu handeln?«
    »Einer, der es versteht, den Gaul von hinten aufzuzäumen. Überlege, Großer! Bisher haben Übeltäter aller Art frontal angegriffen. Sie haben das Gesetz gebrochen und sind von uns erwischt worden. Der neue Gegner riskiert das, was er gern tun möchte, erst dann, wenn er den Gefahrenherd Nummer eins, nämlich uns, ausgelöscht hat.«
    »Ein sehr sachlicher Vergleich, MA-23.«
    »Fang nicht an zu spinnen, ja? Ein Feuer lösche ich. Was ist daran unsachlich? Was hast du vor, großer Vorgesetzter? Na?«
    Ich überlegte nicht lange. Steamers musterte uns eingehend. Drei-Sterne-General Mouser, Relings Stellvertreter, schenkte uns ebenfalls viel zu viel Aufmerksamkeit.
    »Wir warten ab, bis dein ominöses Feuer aus der Periode des Glimmens erwacht und zur erkennbaren Flamme wird. Sonst noch Fragen?«
    »Nein. Du scheinst noch normal zu sein. Wenn du es nicht mehr bist, sage ich dir rechtzeitig Bescheid.«
    »Ruhe bitte«, flüsterte Oberst Steamers.
    »Wieso ›Ruhe bitte‹?« brauste Hannibal auf. »Haben Sie etwa einen Ton gehört, Sie spitzohriger Neandertaler?«
    Ich trat dem Zwerg auf den Fuß. Seine Verwünschung wurde übertönt. Die Verantwortlichen der ISK, soeben noch in harter und scharfer Form über die Vorkommnisse diskutierend, sprangen plötzlich von ihren Sitzen auf.
    Ich sah auf dem großen Bildschirm der Satelliten-Internüber tragung, daß der Chef der Zentralafrikanischen Abwehr, der Ban tu Palore Mnakoro, mit atemberaubender Schnelligkeit zur Dienstwaffe griff und die Laufmündung auf jenen Sektor des riesigen Rundtischs richtete, wo die GWA-Abordnung Platz genommen hatte.
    Auch Gregor Gorsskij hatte eine Waffe in der Hand. Huang-Ho Feng verzichtete auf eine solche Maßnahme. Primo Zeglio war zu betroffen, um überhaupt an Verteidigung zu denken.
    Niemand schoß, denn das Drama war bereits so offenkundig, daß man erfaßte, wer hier eigentlich angegriffen wurde.
    Moris J. Normans und Jaco M. Halferty waren plötzlich in blaue Flammen gehüllt. Sie umloderten die beiden Körper von Kopf bis Fuß, verschonten jedoch die Konferenzsessel, aus denen unsere Doppelgänger aufgesprungen waren.
    Wir sahen deutlich, wie die Männer gegen den lodernden Tod ankämpften, aber sie konnten ihm nicht mehr entrinnen.
    Ein europäischer Offizier, der ihnen seine Uniformjacke über die Körper streifen und die Flammen ersticken wollte, wurde mit schweren Verbrennungen zurückgeschleudert. Später sagte er aus, er hätte einen heftigen elektrischen Schlag erhalten.
    Ehe jemand helfen konnte, sanken unsere Doubles verbrannt zusammen.
    Wir, die echten Telepathen, die diesen Mordplan wahrscheinlich noch vor seiner Entstehung erfaßt und unwirksam gemacht hätten, standen

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