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Groheim - Stadt der Magier (Fantasy-Roman) (German Edition)

Groheim - Stadt der Magier (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Groheim - Stadt der Magier (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik M. Bekker
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Stadtwachen-Abteilung der Fog‘wa wurde“, erwiderte dieser und wirkte sichtlich aufgeregt, dass er die Gelegenheit hatte, mit dem Chef seiner Chefs zu reden. Ishfashir meinte bereits riechen zu können, dass Tulman bei erster Gelegenheit anfangen würde, ihn mit Komplimenten zu überhäufen. Viele taten dies in der irrigen Annahme, dass ihn das interessieren würde.
    „Ah ja, ich erinnere mich“, log Ishfashir und setzte ein seiner Meinung nach interessiert wirkendes Gesicht auf. „Und, wie steht es um die nächtliche Sicherheit der Stadt? Habt Ihr Verbesserungsvorschläge?“
    „Aber nein, Herr, es ist alles vortrefflich, eigentlich ein ruhiger Beruf, in dieser schönen Stadt“, erwiderte Tulman sofort eifrig. Seine Stimme schien sich dabei zu überschlagen vor Eifer.
    Ishfashir wusste natürlich, dass diese Aussage allenfalls für einige Viertel zutraf. In manchen Gegenden der Stadt war man nachts am besten nicht draußen, wenn man sein Leben wertschätzte. Dazu kamen immer wieder Unruhen wegen des Regimes der Magier. Er selbst hatte erheblich dazu beigetragen, dass sich die Stimmung in letzter Zeit wieder aufgeheizt hatte.
    „Das freut mich zu hören, werter Tulman“, antwortete Ishfashir. „Doch nun entschuldigt mich, ich habe noch Geschäftliches zu tun.“
    Er wollte sich gerade abwenden, als Tulman erwiderte: „Ja, Herr, natürlich. Ich nehme an, es hat mit den Fremden im Hafen zu tun?“
    Ishfashir blieb in der Bewegung stehen. „Fremde?“
    „Ja, am Südkai, seht Ihr das Schiff nicht?“, sagte er und deutete auf ein seltsames Schiff, das am anderen Ende des großen Hafens zu erkennen war. Es war etwas länger als die bauchigen Schiffe des Eisvolks und es hatte ein starres Segel, das stark geflickt zu sein schien. Vorne am Bug war etwas, das an einen Bestienkopf erinnerte. Sie waren auf dem Weg zu einem freien Liegeplatz am Steg, so schien es Ishfashir.
    „Seit wann sind sie hier?“
    „Nicht lange, ich hörte gerade von jemandem, dass sie bei Sonnenaufgang die Stadtgrenze überquerten, nachdem sie ein Rudel Frostbestien in die Flucht geschlagen hatten“, erklärte Tulman begeistert, froh über das Interesse Ishfashirs.
    Ishfashir hob eine Augenbraue. Er dachte angestrengt nach, ob ihm dieses Ereignis von Nutzen oder von Nachteil sein würde. Fremde kamen selten, die wenigen Händler, die in der Stadt gestattet waren, besaßen deutlich andere Schiffe, was den Stil anging. Sollte sich die Mode so sehr geändert haben in der kurzen Zeit?
    „Herr, wolltet Ihr nicht los?“, fragte Tulman vorsichtig. Ishfashir nickte abwesend und setzte sich in Bewegung.
    „Gute Arbeit, Wache“, sagte er, während er schnellen Schrittes in Richtung des Südkais ging.

    Kapitel 5: Das Eisvolk

    Hogelesh Me Fatil hatte kurzes schwarzes krauses Haar und einen Dreitage-Bart. Er trug ein bodenlanges braunes Gewand, das nicht edel wirkte und seine besten Tage, wie auch sein Besitzer, schon lange hinter sich zu haben schien. Hogelesh war ein Tagelöhner, er hatte vor Jahren seine Manufaktur verkaufen müssen und war arbeitslos geworden. Als er das Trinken anfing, wurde er von seiner Familie verstoßen, deswegen das „Me“. Er war Me Fatil, kein Mitglied mehr des Hauses Fatil. Eine Zeit lang hatte er mit seinem Bruder Frar zusammen kleinere Einbrüche verübt, bis ihm die Angelegenheit zu gefährlich geworden war.
    „Wo steckst du nur?“, murmelte er vor sich hin, während er sich in der Kneipe umsah, in der er sich einmal die Woche mit seinem Bruder traf. Inzwischen arbeitete er halbwegs ehrlich, was nicht hieß, dass er seinen Bruder verdammte. Er bewunderte ihn manchmal sogar, dass er diesen gefährlichen Job durchzog. Manchmal glaubte er aber auch, dass Frar nur zu uneinsichtig war, um sich einzugestehen, wie gefährlich der Job war.
    Er wartete nun schon einige Zeit auf seinen Bruder, der sich normalerweise nie verspätete. Pünktlichkeit, wie auch überhaupt ein gutes Zeitgefühl, waren wichtige Erfolgsgaranten bei seinen Einbrüchen, so dass ihm beides in Fleisch und Blut übergegangen war.
    Hogelesh stand auf und ging zur Theke, an der ein älterer Wirt einen Krug reinigte.
    „War mein Bruder heute schon hier?“, fragte er. „Frar, du kennst ihn.“
    „Nein, heute nicht. Trefft ihr euch nicht sonst immer hier?“, erwiderte dieser.
    „Ja, deswegen, sag, wenn du was hörst“, entgegnete Hogelesh. Der Wirt nickte abwesend.
    Hogelesh verließ die Taverne „Zur geköpften Bestie“, die als

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