Groheim - Stadt der Magier (Fantasy-Roman) (German Edition)
dieser ... Einöde. Es ist unsere Heimat. Es mag Euch hier hart erscheinen, aber sie macht uns zu guten Menschen. Sie fördert das Beste in uns. So sagt es der Kodex.“
Kapitel 15: Wolfsgeheul
Am nächsten Morgen hatte es aufgehört zu schneien. Torfu hatte Linga eine dicke gefütterte Jacke gegeben. Nachdem sie die Zelte abgebaut und auf die Schlitten geladen hatten, hatten sie sich auf den Weg gemacht.
Er stand neben Torfu auf dem hinteren Stück eines von Hunden gezogenen Schlittens, der in einer Kolonne von mehr als zwei Dutzend anderen fuhr. Einige waren größer und beherbergten außer zwei Lenkern noch mehrere andere Personen, andere waren kleiner und vornehmlich für den Transport bestimmt, so schien es.
„Wovon lebt Ihr?“, fragte Linga dann. „Ich weiß, dass in Emgad und bei uns einige losziehen, um die Wale oder Fische zu jagen. In Groheim taut wenigstens im Sommer der Boden auf und wir können etwas anbauen. Aber so weit hier draußen dürfte im Sommer nicht mal genug Wärme sein, um etwas anzubauen.“
„Wir leben von dem, was wir in unseren Fallen so finden“, erwiderte Torfu zwinkernd. „Außerdem kann man die Felle einiger Tiere in Emgad gut verkaufen. Und wir können gut Fische fangen.“
„Fische?“
„Ja, wenn du das Eis aufsägst, ist es ganz einfach“, erklärte Torfu. Linga hob die Augenbrauen. Er hatte größten Respekt vor diesen Menschen, die hier draußen dem Wetter trotzten.
*
„So gesehen, keine schlechte Idee“, sagte Trojus und nickte anerkennend. Er und Grogarda hatte den letzten Rest Schnaps zum Höhleneingang gebracht und dort über die dicken hölzernen Balken gegossen, die den Eingang stützten. Der gesamte Eingangsbereich schwamm nun regelrecht in dem Hochprozentigen. Der gefrorene Boden saugte die Flüssigkeit nicht auf, so dass sie Pfützen bildete. Die letzte Kanne Lampenöl hatten sie wie eine Linie in das Innere der Höhle gegossen, als Schutzwall.
„Wir können die Stützpfeiler schlecht einschlagen. Das dauert zu lange und dürfte derartig hallen, dass die Drachen sofort hier sind, um nachzusehen. So ist der Eingang dicht, bis wir hier weg sind.“ In der Ferne hörten sie ein Krachen.
„Foteviken scheint seinen Baum bekommen zu haben“, sagte Trojus. Grogarda nickte abwesend, während er versuchte, mit dem mitgebrachten getrockneten Zunder und den Feuersteinen eine Flamme zu entzünden.
Plötzlich hielt er inne. In der Höhle war etwas zu hören. Schritte?
Er schlug die Feuersteine noch fester aneinander. Funken flogen endlich in den Zunder und langsam begann er zu brennen. Augenblicklich breitete sich das Feuer aus und griff über auf den hochprozentigen Schnaps.
Der Höhleneingang brannte lichterloh und die Stützpfeiler begannen ebenfalls Feuer zu fangen. Der Schnaps hatte nicht gut am zentralen Pfeiler gehalten, doch es schien zu reichen. Rauch entwickelte sich und schlug Grogarda und Trojus gemeinsam mit der Hitze entgegen.
Der Pfeiler knarzte und knackte, während das Feuer prasselte.
Sie gingen hustend einige Schritte zurück aus dem Wirkungsbereich des Feuers.
„Schon schade um den Schnaps“, bemerkte Trojus. „Die Männer werden das nicht gut finden.“
„Ich bin ihr Kapitän, sie müssen mich nicht lieben, solange ich dafür sorge, dass sie am Leben bleiben“, erwiderte Grogarda.
Neben dem Knacken von Holz hörten sie plötzlich ein Brüllen und Fauchen. Dunkel konnte Grogarda die Schemen eines oder mehrerer Drachen hinter den Flammen erkennen. Er legte die Hand auf sein Schwert und Trojus zog das seine. Mit großen Sätzen kamen mehrere Drachen aus dem Feuer gesprungen. Einer schien in den Schnaps oder in das Öl gefasst zu haben. Seine Klaue brannte und er versuchte verzweifelt sie zu löschen. Der Drache rannte herum und drückte seine Pfote in den Schnee, weshalb dieser zischte, doch es hörte nicht auf zu brennen. Die Flamme bekam immer noch genug Luft.
Die anderen griffen Trojus und Grogarda an. Trojus schaffte es, den Drachen mit der brennenden Klaue mit einem gezielten Schlag zu köpfen und von seinem Leid zu erlösen.
Währenddessen wich Grogarda einem Klauenhieb durch einen Sprung zur Seite aus und gleich darauf war eine der Kreaturen über ihm und wollte ihm die Kehle durchbeißen. Er stach ihr sein Schwert in den Brustkorb, das steckenblieb. Der Drache brach zusammen und er hievte es zur Seite, bekam sein Schwert aber nicht aus ihr heraus. Ein weiterer Lindwurm sprang auf ihn zu, so dass er erneut zur Seite
Weitere Kostenlose Bücher