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Groheim - Stadt der Magier (German Edition)

Groheim - Stadt der Magier (German Edition)

Titel: Groheim - Stadt der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik M. Bekker
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wenn sie nichts wirklich Hilfreiches enthielt.
    Er legte Filius die Hand auf die Schulter. „Du willst aber weiterhin nach Furtolthara? Auch wenn du von dort geflohen bist?“
    „Natürlich“, erwiderte Filius entschlossen. „Das hier ist der Beweis, meine Erinnerungen können zurückkommen.“
     
    *
     
    Linga Skipari saß zufrieden auf einer niedrigen Vorratskiste und blickte auf die Würfel vor sich. Zwei Sechsen. Ihm gegenüber saß der Steuermann Einar, der schmatzend einen Brocken Brot aß.
    „Du betrügst“, brummte der Steuermann der Darnagl.
    „Ich habe Glück“, widersprach Linga. Er hatte tatsächlich nicht betrogen, sie spielten ums Gewinnen, nicht um Geld oder wertvolle Dinge.
    „Was hältst du von ihm?“, sagte nun Einar brummend, während er die Würfel erneut nahm und warf. Er nickte dabei unauffällig zu dem Blauhäutigen, den sie als Gast an Bord hatten. Filius.
    „Der Kapitän hat uns noch nie betrogen“, erwiderte Linga ausweichend.
    „Aber dem Blauhäutigen traust du nicht?“, hakte Einar flüsternd nach. Linga nickte.
    „Ich traue niemandem, den ich nicht kenne“, brummte er.
    Erneut würfelten sie. Einar würfelte und die Würfel zeigten vier und eins. Lingas Würfel zeigten zwei Fünfen.
    „Und ich traue gewissen Leuten nicht, weil ich sie kenne“, sagte Einar und tauschte seine Würfel gegen die von Linga. Er wog sie prüfend in der Hand, ob er sie mit Blei beschwert hätte.
    Er konnte nichts Ungewöhnliches finden, so dass er sie Linga zurückgab.
    „Nochmal?“, fragte Linga unschuldig grinsend. „Aber sei gewarnt, ich bin ein Glückskind.“
     
    *
     
    Nach einigen weiteren Tagen begann es zu schneien, zwischenzeitlich wurde das Schneegestöber so dicht, dass sie nahe am Ufer fahren mussten, um überhaupt noch einen Orientierungspunkt zu haben.
    Während der ersten Nacht dieses Schneegestöbers hatte Grogarda wieder denselben Traum, doch dieses Mal sah er über der Stadt eine Sternenkonstellation.
    Als er vor Sonnenaufgang das Deck betrat, hatte das Schneegestöber aufgehört. Er suchte den Himmel ab und fand besagte Sternenkonstellation. Er verglich die Richtung mit ihrem weiteren Weg auf der Karte. Es passte.
    „Folge dem Sternbild“, befahl er Einar, der wieder die letzte Nachtwache hatte. Dieser nickte und fuhr sie in einen breiteren Meeresarm hinein, der ins Landesinnere zu gehen schien. Wie weit, war nicht abzusehen, doch laut den Aufzeichnungen von Meister Tolshai würden sie dort die sagenumwobene Stadt finden müssen.
    Grogarda fühlte sich seltsam müde, wie oft nach den Träumen. Er hatte das Gefühl gerannt zu sein. Er blieb auf Deck neben Einar stehen und betrachte die sternenklare und eisig kalte Nacht. Grogardas Atem bildete kleine Eiskristalle in seinem schwarzen Bart.
    Kleine Feuer brannten in Metallschalen, die auf Deck angebracht waren. Eine größere hatte Einar direkt neben sich aufgestellt, in ihr brannten Kohlestücke vor sich hin. Sie vertrieben die Kälte nur unzureichend. Grogarda verstand, wieso die Bewohner dieser Gegend magische Hilfe benutzten, um hier zu überleben.
    Er ließ seine Gedanken schweifen, zurück nach Groheim zu seiner Frau Telsa und seinen Kindern. Wie es ihnen wohl ging? Er wusste, dass Telsa zurechtkam, während er weg war, doch verhinderte es nicht, dass er sich von Zeit zu Zeit Sorgen machte.
     
     
    Links und rechts des Schiffes erhoben sich an den Ufern des breiten Meeresarmes allerlei verschneite Bäume. Als die Sonne aufging, schmolz zum ersten Mal der Schnee nicht, sondern blieb liegen. Inzwischen trug jeder an Bord alles, was er an Kleidung besaß, denn es herrschte eine durchdringende Kälte, die allen in Mark und Bein fuhr. Ein eisiger Wind pfiff und fuhr in jede noch so kleine Ritze der Kleidung. Vor allem Filius machte die Temperatur zu schaffen. Er saß fast nur noch an der Feuerstelle und zitterte unaufhörlich. Einige von Grogardas Männern gaben Filius Kleidungsstücke ab und ein paar Lumpen, die er als Handschuhe benutzen konnte. Er schien keineswegs an diese Temperaturen gewöhnt zu sein, anders als Grogarda, der früher durchaus schon so weit nördlich gewesen war. Auch wenn Grogarda zugeben musste, dass es in seiner Erinnerung doch nie so kalt gewesen war.
    Die Feuerstellen wurden von nun an Tag und Nacht mit Kohle bestückt, wenn auch tagsüber mit weniger, denn ihre Vorräte waren keinesfalls unerschöpflich.
    „Wir sollten, wenn wir da sind, fragen, wie man so einen Zauberschild herstellt“,

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