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groß in Form

groß in Form

Titel: groß in Form Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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er jedenfalls.“
    Beide ahnten nicht, dass sie dem Herrn bald wieder begegnen würden.

Ein unerwarteter Besuch im Internat
     
    Vierzehn Tage, nachdem die Zwillinge im Kreisschulamt gewesen waren, meldete sich bei Frau Theobald Besuch an: Der Landrat selber wollte kommen.
    „Lernt, chères filles, liebe Mädchen“, sagte Mamsell eines Morgens. „Wir bekommen hohen Besuch. Ihr müsst Ehre einsetzen.“
    „Einlegen“, riefen ein paar.
    „Einlegen?“, fragte Mamsell erstaunt. „Sagte die Hausmutter heute Morgen nicht etwas von eingelegten Gurken? Aber eingelegte Ehre?“
    Ja, da hatte sie recht: dasselbe Wort und doch eine andere Bedeutung! Sie kicherten bei der Vorstellung, wie die Hausmutter in ihren Gläsern auch Ehre einlegte ... in Essig. Aber Petra unterbrach sie: „Sie legt die Ehre nicht ein, aber mit ihren eingelegten Gurken, da legt sie Ehre ein.“
    „Das ist mir zu hoch“, japste Elli, die am meisten gelacht hatte, und Jenny ließ eine ihrer berühmten Lachsalven los. Die ganze Klasse kicherte. Eine steckte die andere an.
    Schließlich wurde es Mamsell doch zu bunt. Sie schlug mit ihrem Lineal kräftig auf den Tisch: „Schluss jetzt! So komisch ist das gar nicht.“ Zu ihrem Pech brach das Lineal in zwei Stücke, als sie noch einmal kräftig zuschlug – und nun war es aus. Die Klasse schrie und kreischte. Manche legten den Kopf auf die Bank und schüttelten sich vor Lachen. Hilflos stand Mamsell vor den ausgelassenen Mädchen. Aber das fehlte gerade, dass sie den Kürzeren zog! Sie donnerte: „Ruhe! Hefte heraus! Ich diktiere!“
    Mit einem Schlag war es mäuschenstill im Zimmer. Mamsells Diktate waren gefürchtet. Sie suchte schnell in ihrem Buch und sagte ein paar Sätze an. „Die setzt ihr bis morgen aus der Gegenwart in die erste und zweite Vergangenheit. Und den Konjunktiv nicht vergessen!“ Damit packte sie ihre Sachen zusammen und rauschte hoheitsvoll und beleidigt hinaus.
    Du liebe Zeit! Die Mädchen sahen sich an. Sie waren jäh ernüchtert. Natürlich konnte eine – Petra oder Hilda vielleicht – die Sätze umwandeln. Die anderen brauchten sie dann nur abzuschreiben. Aber was hieß „nur“! Sie zählten nach: Acht Sätze hatte Mamsell diktiert, lange Sätze. Wie sie die bloß so schnell herausgefischt hatte! Und die mussten sie alle zigmal abschreiben.
    „Unser Nachmittag ist gelaufen!“, stöhnte Nanni. „Und gerade heute, wo wir freihaben und nicht zu den Kleinen müssen! Wer ist denn dran?“
    Es traf Bobby und Katrin. „Ich mache nicht viel Geschichten“, erklärte Bobby. „Wenn ihr mir die Sätze zum Abschreiben gebt, dann werde ich die Rasselbande aus der Ersten schon im Zaum halten, damit Katrin und ich in Ruhe abschreiben können.“
    „Aber so schnell könnt ihr die Sätze nicht kriegen“, stöhnte Petra. „Ihr müsst doch bald nach dem Mittagessen hinunter. Dann haben wir sie noch nicht fertig.“
    „Lass nur“, sagte Hilda. „Wir werden die Sätze auf mehrere verteilen und die werden sie euch nach und nach bringen.“
    „Also auf Raten.“ Bobby grinste. „Soll mich wundern, wenn die frechen Gören nichts checken!“
    „Und für uns wird es auch schwierig“, stöhnte Carlotta. „Wir hatten versprochen, heute in der Turnhalle zu spielen, weil es draußen nasskalt und glitschig ist. Ob wir aber schon alles abschreiben konnten, wenn für die Zwerge die Freizeit beginnt?“
    Das war wirklich schwierig ...
    Nanni schlug schon vor: „Ich gehe zu Mamsell und bitte sie, euch die Arbeit zu erlassen.“
    „Auf keinen Fall!“, rief Marianne empört. „Ich finde, dass Mamsell wieder mal wahnsinnig ungerecht war. Doch ich werde mich deshalb gerade vor ihr nicht ducken und wenn ich bis in die Nacht hinein schreiben muss!“
    So schlimm wurde es freilich nicht. Nach dem Abendbrot mussten Carlotta und Marianne noch eine halbe Stunde schreiben, dann waren auch sie fertig. Doch für Mamsell gab es am nächsten Tag einen gelinden Schrecken. Sie ging durch die Klasse und ließ sich die Arbeiten zeigen. Ausgerechnet zu Carlotta sagte sie: „Den letzten Teil hast du aber sehr liederlich geschrieben.“
    Sofort stand Hilda auf: „Mamsell, vier von uns haben gestern Nachmittag die Kleinen beaufsichtigt und Carlotta gehörte dazu. Sie hat einen Teil der Arbeit noch nach dem Abendbrot geschrieben und da war sie natürlich müde.“
    O weh! Sehr betroffen hörte Mamsell sich Hildas Erklärung an. Sie schlug sich vor die Stirn. „Vraiment – wahrhaftig, das habe ich

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