Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums
Noghri ausgehen.«
Das Display vor Pellaeon leuchtete auf. »Sie sind fertig, Sir«, meldete er.
Thrawn wandte sich wieder dem Frachter zu. »Also los, Captain.«
Pellaeon holte tief Luft und schaltete den Kommunikator ein: »Tarnschild: aktivieren.«
Und jenseits der Sichtluke…
…blieb der rostzerfressene Frachter, wo er war.
Thrawn starrte den Frachter an. Blickte auf seine Kommandodisplays, wieder zurück zum Frachter… und drehte sich dann zu Pellaeon um, ein zufriedenes Lächeln auf dem Gesicht. »Ausgezeichnet, Captain. Genau das habe ich erwartet. Ich gratuliere Ihnen und Ihren Technikern.«
»Danke«, sagte Pellaeon und entspannte sich. »Ich nehme an, wir haben grünes Licht?«
Das Lächeln des Großadmirals veränderte sich nicht, aber sein Gesicht wurde härter. »Sie haben grünes Licht«, bestätigte er grimmig. »Alarmieren Sie die Flotte; fertigmachen zum Rendezvousmanöver. Die Werften von Sluis Van gehören uns.«
Wedge Antilles sah ungläubig vom Datenblock auf. »Sie scherzen wohl«, sagte er zu dem Kurier. »Begleitschutz?«
Der andere schenkte ihm einen unschuldigen Blick. »Was ist los?« fragte er. »Ihr seid doch X-Flügler-Piloten – ständig im Begleitschutzeinsatz. «
»Wir geben Personen Begleitschutz«, konterte Wedge. »Wir sind doch nicht für irgendwelche Frachter zuständig.«
Der unschuldige Blick des Kuriers verwandelte sich in kaum verhüllten Überdruß, und Wedge hatte plötzlich den Eindruck, daß er derartige Gespräche in der letzten Zeit sehr oft geführt hatte. »Hören Sie, Commander, ich bin nicht dafür verantwortlich«, knurrte er. »Es ist der übliche Fregattenbegleitschutz – was macht es schon für einen Unterschied, ob die Fregatte nun Passagiere oder einen beschädigten Reaktor an Bord hat?«
Wedge sah wieder den Datenblock an. Es war eine Frage des Berufsstolzes, das war der Unterschied. »Sluis Van ist für X-Flügler ganz schön weit weg«, sagte er statt dessen.
»Ja, aber Sie werden an Bord der Fregatte bleiben, bis Sie das System erreicht haben«, entgegnete der Kurier und griff über den Schreibtisch hinweg nach der Bildlauftaste des Datenblocks.
Wedge las den Rest des Marschbefehls. Sie sollten bei den Werften bleiben, warten, bis der Rest des Konvois eingetroffen war, und ihn dann nach Bpfassh begleiten. »Wir werden eine ganze Weile von Coruscant wegbleiben«, stellte er fest.
»Ich an Ihrer Stelle würde das als einen Vorteil ansehen, Commander«, sagte der Kurier mit gesenkter Stimme. »Hier braut sich irgend etwas zusammen. Ich schätze, Rat Fey’lya und seine Leute werden bald zuschlagen.« Wedge fröstelte. »Sie meinen doch nicht etwa… einen Staatsstreich?«
Der Kurier zuckte zusammen. »Nein, natürlich nicht. Wie kommen Sie nur darauf, daß Fey’lya…?«
Er brach ab, Mißtrauen in den Augen. »Oh, ich verstehe. Sie gehören zu Ackbars Leuten, wie? Ihnen müßte doch klar sein, Commander, daß Ackbar jeden Kontakt zu den Streitkräften der Allianz verloren hat. Der einzige im Rat, der sich wirklich um unser Wohlergehen sorgt, ist Fey’lya.« Er deutete auf den Datenblock. »Da sehen Sie's doch. Dieser ganze Unsinn kommt aus Ackbars Büro.«
»Tja, andererseits gibt es dort draußen immer noch das Imperium«, murmelte Wedge. Voller Unbehagen wurde ihm klar, daß ihn die verbale Attacke des Kuriers auf Ackbar in die Enge getrieben hatte. Er fragte sich, ob der andere dies absichtlich getan hatte… oder ob er zu der wachsenden Anhängerschaft Fey’lyas in den Streitkräften gehörte.
So gesehen, war es keine schlechte Idee, Coruscant für eine Weile zu verlassen. Zumindest würde er sich dann nicht mehr mit diesen verrückten politischen Intrigen herumschlagen müssen. »Wann brechen wir auf?«
»Sobald Sie Ihre Leute zusammengetrommelt haben und an Bord sind«, antwortete der Kurier. »Ihre Jäger werden bereits verladen.«
»Gut.« Wedge wandte sich von Schreibtisch ab und steuerte den zum Bereitschaftsraum führenden Korridor an. Ja, ein kleiner Ausflug nach Sluis Van und Bpfassh würde ihm guttun. Ihm eine Atempause geben, in der er darüber nachdenken konnte, was aus dieser Neuen Republik werden würde, für die er soviel riskiert hatte.
Und wenn die Imperialen sie unterwegs angriffen… nun, das zumindest war eine Gefahr, gegen die er sich wehren konnte.
28
Kurz vor Mittag hörten sie die ersten leisen Geräusche in der Ferne des Waldes. Eine Stunde später schließlich waren sie nah genug, daß
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