Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums
mit dem Ärmelholster.
Luke nahm beides entgegen. »Vielleicht prüfen Sie nach, ob er geladen ist«, sagte er sanft. »Ich würde es tun.«
»Hören Sie, Skywalker, wenn Sie sich einbilden, daß ich Ihnen eine geladene Waffe geben…«
»Und wenn uns ein Vornskr vor den Imperialen aufspürt«, unterbrach er gelassen, »werden Sie kaum Zeit finden, ihn wieder zu laden.«
»Vielleicht ist mir das egal«, fauchte sie.
Luke nickte. »Vielleicht.«
Sie funkelte ihn wieder an, aber auch diesmal mangelte es ihr an Überzeugungskraft. Mit zusammengebissenen Zähnen drückte sie ihm die Energiezelle in die Hand. »Danke«, sagte Luke, lud den Blaster und befestigte ihn an seinem linken Unterarm. »Gut. Erzwo?«
Der Droide verstand. An seinem Rumpf öffnete sich eine Klappe, die von außen nicht sichtbar war, und enthüllte einen langen, tiefen Hohlraum. Luke drehte sich zu Mara um und streckte die Hand aus.
Sie starrte seine offene Hand an, dann den Hohlraum. »Das also war Ihr Trick«, bemerkte sie säuerlich, als sie das Lichtschwert aus ihrem Gürtel zog und es ihm reichte. »Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, wie Sie es geschafft haben, dieses Ding in Jabbas Palast zu schmuggeln.«
Luke schob das Lichtschwert in den Hohlraum, und Erzwo schloß die Klappe. »Ich sage Bescheid, wenn ich es brauche«, informierte er den Droiden.
»Machen Sie sich bloß keine falschen Hoffnungen«, warnte Mara. »Der Ysalamiri-Effekt reicht mehrere Kilometer über den Waldrand hinaus – Ihre Jedi-Tricks werden in Hyllyard City nicht funktionieren.«
»Ich verstehe«, sagte Luke. »Ich schätze, wir können jetzt aufbrechen.«
»Noch nicht ganz«, sagte Mara. »Da ist immer noch Ihr Gesicht.«
Luke hob eine Augenbraue. »Ich fürchte, selbst mit Erzwos Hilfe läßt es sich nicht verstecken.«
»Komisch. Ich hatte etwas ganz anderes im Sinn.« Mara sah sich um und ging dann zu einem seltsam aussehenden Gebüsch hinüber. Sie zog den Ärmel ihrer Bluse nach unten, bedeckte damit ihre Hand und riß vorsichtig ein paar von den Blättern ab. »Krempeln Sie Ihren Ärmel hoch und strecken Sie Ihren Arm aus«, befahl sie, als sie zu ihm zurückkehrte.
Er gehorchte, und sie strich sachte mit der Spitze eines Blattes über seinen Unterarm.
»Was hat das alles überhaupt… aah!« Lukes Satz ging in einer Schmerzexplosion unter, die durch seinen Unterarm sengte.
»Perfekt«, sagte Mara mit grimmiger Befriedigung. »Eine allergische Reaktion. Oh, beruhigen Sie sich – in ein paar Sekunden hört der Schmerz auf.«
»Oh, danke«, keuchte Luke. Der Schmerz ließ in der Tat bereits nach. »Gut. Was soll das – mm! – Ganze eigentlich?«
»Es wird noch eine Weile brennen«, erklärte sie. »Aber das ist nicht weiter schlimm. Was denken Sie?«
Luke biß die Zähne zusammen. Das Brennen war unangenehm – aber sie hatte recht. Wo das Blatt seine Haut berührt hatte, verfärbte sie sich schwarz und bildete winzige Pusteln. »Sieht scheußlich aus«, stellte er fest.
»Sicher«, sagte sie. »Wollen Sie das übernehmen, oder soll ich es für Sie tun?«
Luke knirschte mit den Zähnen. Es würde bestimmt nicht angenehm sein. »Ich mach' das schon.«
Es war wirklich nicht angenehm; aber als er sein Kinn mit den Blättern berührt hatte, ließ der Schmerz an seiner Stirn bereits nach. »Ich hoffe nur, daß meine Augen nichts abbekommen haben«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Er warf die Blätter in den Wald und kämpfte gegen den Drang an, die Fingernägel ins Gesicht zu graben. »Es wäre ganz praktisch, wenn ich auch noch den Rest des Nachmittags etwas sehen könnte.«
»Es ist schon nichts passiert«, beruhigte ihn Mara nach einem prüfenden Blick. »Aber Ihr Gesicht sieht ganz schön grausig aus. Jedenfalls haben Sie keine Ähnlichkeit mehr mit sich selbst.«
»Freut mich zu hören.« Luke atmete tief ein und machte die Anti-Schmerz-Übungen der Jedi. Ohne die Macht waren sie nicht besonders wirksam, schienen aber ein wenig zu helfen. »Wie lange werde ich so aussehen?«
»Die Verfärbung wird in ein paar Stunden zurückgehen. Aber wieder normal sind Sie frühestens morgen.«
»Das dürfte reichen. Sind Sie fertig?«
»So fertig, wie man nur sein kann.« Sie kehrte Erzwo den Rücken zu, nahm die Griffe des Schlittens und marschierte los. »Kommen Sie.«
Trotz Maras verstauchtem Knöchel und Lukes schmerzendem Gesicht kamen sie schnell voran. Zu Lukes Erleichterung ließ das Brennen nach etwa
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