Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums
fest. »Und ich werde sie bekommen.«
»Oder Sie werden was tun?« C’baoth lächelte böse. »Mich von Ihrem Noghri töten lassen? Es wird ein amüsantes Schauspiel sein.« Er sah Pellaeon an. »Oder werden Sie meine Stadt aus der Umlaufbahn von Ihrem tapferen Sternzerstörercaptain vernichten lassen? Aber dann riskieren Sie auch die Zerstörung des Berges, nicht wahr?«
»Meine Kanoniere können diese Stadt zerstören, ohne auch nur das Gras auf dem Berg Tantiss zu versengen«, gab Pellaeon zurück. »Wenn Sie eine Demonstration benötigen…«
»Ruhig, Captain«, fiel ihm Thrawn gelassen ins Wort. »Sie ziehen also die persönliche Macht vor, von Angesicht zu Angesicht, Master C’baoth? Ja, das verstehe ich. Auch wenn dies ein Leben ohne jede Herausforderung bedeutet. Natürlich«, fügte er mit einem nachdenklichen Blick aus dem Fenster hinzu, »vielleicht geht es Ihnen genau darum. Ich nehme an, daß selbst ein Jedi-Meister irgendwann so alt ist, daß er nur noch in der Sonne sitzen will.«
C’baoths Gesicht wurde finster. »Hüten Sie Ihre Worte, Großadmiral Thrawn«, warnte er. »Oder ich nehme die Herausforderung an und vernichte Sie.«
»Das wäre kaum eine Herausforderung für einen Mann mit Ihren Fähigkeiten und Ihrer Macht«, entgegnete Thrawn schulterzuckend. »Aber vermutlich herrschen Sie bereits über andere Jedi.«
C’baoth runzelte die Stirn, von dem plötzlichen Themenwechsel offenbar irritiert. »Andere Jedi?« wiederholte er.
»Natürlich. Gewiß ist es nur gerecht, daß ein Jedi-Meister weniger mächtige Jedi in seinen Diensten hat. Jedi, die er ganz nach Belieben lehren und beherrschen und bestrafen kann.«
Ein Schatten fiel über C’baoths Gesicht. »Es gibt keine anderen Jedi mehr«, murmelte er. »Der Imperator und Vader haben sie gejagt und ausgelöscht.«
»Nicht alle«, eröffnete ihm Thrawn freundlich. »In den vergangenen fünf Jahren sind zwei neue Jedi entstanden: Luke Skywalker und seine Schwester Leia Organa Solo.«
»Und was habe ich damit zu tun?«
»Ich kann sie Ihnen ausliefern.«
Lange Zeit starrte C’baoth ihn an, von Zweifeln und Verlangen überwältigt. Das Verlangen siegte. »Beide?«
»Beide«, erwiderte Thrawn. »Bedenken Sie, was ein Mann mit Ihren Fähigkeiten mit frischgebackenen Jedi anstellen könnte. Sie erziehen, sie ändern, sie nach Ihrem Bilde formen.« Er wölbte eine Braue. »Und es gibt noch einen ganz besonderen Nebennutzen… denn Leia Organa Solo ist schwanger. Mit Zwillingen.«
C’baoth atmete scharf ein. »Jedi-Zwillinge?« zischte er.
»Nach den Berichten meiner Mittelsmänner zu urteilen, haben sie das Potential.« Thrawn lächelte. »Natürlich würde es ganz allein an Ihnen liegen, was schlußendlich aus ihnen wird.«
C’baoths Augen wanderten zu Pellaeon und wieder zurück zu Thrawn. »Nun gut, Großadmiral Thrawn«, sagte er. »Für die Jedi werde ich Ihnen helfen. Bringen Sie mich zu Ihrem Schiff.«
»Geduld, Master C’baoth«, sagte Thrawn und stand ebenfalls auf. »Zunächst müssen wir in den Berg des Imperators. Unsere Vereinbarung hängt davon ab, ob ich dort finde, was ich suche.«
»Natürlich.« C’baoths Augen blitzten. »Dann wollen wir beide hoffen«, sagte er warm, »daß Sie es finden.«
Sie brauchten sieben Stunden, um die Bergfestung zu durchsuchen, die viel größer war, als Pellaeon erwartet hatte. Aber zum Schluß fanden sie dann doch die Schätze, auf die Thrawn gehofft hatte. Das Tarnfeld… und dieses andere kleine, fast triviale technische Gerät.
Die Tür zum Kommandoraum des Großadmirals glitt zur Seite. Pellaeon straffte sich und trat ein. »Darf ich Sie etwas fragen, Admiral?«
»Gewiß, Captain«, sagte Thrawn von seinem Sessel in der Mitte des doppelten Displayrings. »Kommen Sie. Gibt es irgend etwas Neues vom Imperialen Palast?«
»Nein, Sir, seit gestern nicht«, antwortete Pellaeon, während er an den Rand des äußeren Rings trat und ein letztes Mal die Worte durchging, die er sagen wollte. »Ich kann aber nachfragen, wenn Sie wollen.«
»Das ist wahrscheinlich unnötig.« Thrawn schüttelte den Kopf. »Wie es aussieht, stehen die Einzelheiten der Bimmisaari-Reise im großen und ganzen fest. Es genügt, eine der Kommandoeinheiten zu alarmieren – ich denke, Team Acht – und wir haben unsere Jedi.«
»Jawohl, Sir.« Pellaeon gab sich einen Ruck. »Admiral… Ich muß Ihnen sagen, daß ich die Zusammenarbeit mit C’baoth für keine gute Idee halte. Um ganz offen zu sein,
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