Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums
gewesen?«
»Ich weiß es wirklich nicht«, gestand Leia kopfschüttelnd. »Ich habe mich nie mit den technischen Einzelheiten der Datenspeicherung durch den Senat befaßt. Aber der gesunde Menschenverstand sagt mir, daß es kein Sicherheitssystem gibt, das nicht von einem entschlossenen Gegner überlistet werden kann.«
»Das beantwortet trotzdem nicht die Frage, warum diese Fremden so entschlossen gewesen sein sollten«, schnaubte Fey’lya.
»Vielleicht haben sie den Untergang der Alten Republik vorausgesehen«, schlug Leia mit leicht gereizt klingender Stimme vor. »Sie haben alle Unterlagen über sich und ihre Welt gelöscht, um vom aufstrebenden Imperium verschont zu bleiben.«
Fey’lya war gewitzt; das mußte Han ihm lassen. »In diesem Fall«, sagte der Bothan glatt, »wäre ein solcher Angriff das beste Mittel, um entdeckt zu werden.« Er starrte Ackbar an. »Wie dem auch sei, ich sehe keinen Grund für eine militärische Operation. Unsere ruhmreichen Streitkräfte zu einer diplomatischen Entourage zu degradieren, ist eine Beleidigung für ihren Mut und ihren Kampfgeist.«
»Lassen Sie die Volksreden, Rat«, grollte Ackbar. »Von unseren ›ruhmreichen Streitkräften‹ ist niemand hier, den Sie beeindrucken könnten.«
»Ich sage nur, was ich fühle, Admiral«, erklärte Fey’lya in jenem Tonfall verletzten Stolzes, den er so gut beherrschte.
Ackbar funkelte Fey’lya an… »Ich frage mich«, sagte Leia hastig, »ob wir nicht wieder zum eigentlichen Thema zurückkehren sollten. Ich nehme an, alle haben bemerkt, daß die Fremden – aus welchen Gründen auch immer – bereits auf uns gewartet haben, als wir Bimmisaari erreichten.«
»Wir müssen derartige Missionen offenbar besser schützen«, erklärte Ackbar. »Auf beiden Seiten — Ihre Angreifer haben schließlich einen Bimm-Politiker beeinflußt.«
»Aber das wird zeitraubend und teuer«, murmelte Fey’lya mit gesträubtem Fell.
»Das läßt sich nicht ändern«, sagte Mon Mothma hart. »Wenn wir unsere Gesandten nicht schützen, wird die Neue Republik stagnieren und zerfallen.« Sie sah Ackbar an »Sie werden dafür sorgen, daß die Rätin Organa Solo eine Eskorte erhält, wenn sie morgen nach Bimmisaari zurückkehrt.«
Morgen? Han warf Leia einen scharfen Blick zu, doch sie war so überrascht wie er. »Verzeihen Sie«, sagte er. »Morgen?«
Mon Mothma sah ihn verdutzt an. »Ja, morgen. Die Bimms warten auf uns, Captain.«
»Ich weiß, aber…«
»Han will damit sagen«, fiel ihm Leia ins Wort, »daß ich dieses Gremium um eine vorübergehende Befreiung von meinen diplomatischen Pflichten bitten wollte.«
»Ich fürchte, das ist unmöglich«, entgegnete Mon Mothma stirnrunzelnd. »Es gibt zuviel zu tun.«
»Wir sprechen hier nicht über einen Urlaub«, erklärte Han und hatte größte Mühe, diplomatisch zu bleiben. »Leia braucht mehr Zeit, um sich auf ihre Jedi-Ausbildung zu konzentrieren.«
Mon Mothma schürzte die Lippen und wechselte Blicke mit Ackbar und Fey’lya. »Es tut mir leid«, sagte sie kopfschüttelnd. »Ich weiß am besten, wie dringend wir einen neuen Jedi brauchen. Aber im Moment gibt es einfach zu viele dringendere Dinge zu erledigen.« Sie sah wieder zu Fey’lya hinüber – als ob, dachte Han säuerlich, sie ihn um seine Erlaubnis bitten müßte. »In einem Jahr – vielleicht schon früher«, fügte sie nach einem Blick auf Leias Bauch hinzu, »werden wir genug ausgebildete Diplomaten haben, so daß Sie sich Ihren Studien widmen können. Aber im Moment, so fürchte ich, brauchen wir Sie hier.«
Für einen langen, peinlichen Moment war es still im Zimmer. Ackbar war der erste, der das Schweigen brach. »Wenn Sie mich entschuldigen würden, ich muß jetzt gehen und mich um diese Eskorte kümmern.«
»Natürlich«, nickte Mon Mothma. »Wenn alle einverstanden sind, vertagen wir die Sitzung.«
Und das war es. Mit zusammengebissenen Zähnen packte Han seine Datenkarten zusammen. »Alles in Ordnung mit dir?« fragte Leia leise.
»Weißt du, damals, als wir nur gegen das Imperium kämpfen mußten, war es verdammt viel einfacher«, knurrte er und warf Fey’lya einen giftigen Blick zu. »Zumindest wußten wir damals, wer unsere Feinde waren.«
Leia drückte seinen Arm. »Komm«, sagte sie. »Sehen wir nach, ob sie es inzwischen geschafft haben, Dreipeo sauber zu bekommen.«
9
Der Gefechtsoffizier stieg zum Kommandostand der Schimäre hinauf und schlug zackig die Hacken zusammen. »Alle Einheiten sind
Weitere Kostenlose Bücher