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Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums

Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums

Titel: Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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schälte sich ein nur zu bekannter Ort aus dem Dunst, und während er sich ihm näherte, umklammerte er das Lichtschwert immer fester. An diesem Ort hatte er einst einen alptraumhaften Kampf gegen einen schattenhaften, irrealen Darth Vader ausgefochten…
    Er erreichte die Stelle, verdrängte die Furcht und die Erinnerungen. Aber diesmal geschah zu seiner Erleichterung nichts. Kein zischendes Atmen drang aus den Schatten; kein Dunkler Lord trat ihm entgegen. Nichts.
    Luke befeuchtete seine Lippen und löste den Kommunikator vom Gürtel. Nein; natürlich geschah nichts. Er hatte sich dieser Krise bereits gestellt – er hatte sich ihr gestellt und sie gemeistert. Vader war besiegt und fort, und die Höhle konnte ihn jetzt nur dann mit namenlosen und unwirklichen Ängsten bedrohen, wenn er zuließ, daß sie Macht über ihn gewannen. Das hätte ihm von Anfang an klar sein müssen. »Erzwo?« rief er. »Bist du noch da?«
    Der kleine Droide summte eine Antwort. »In Ordnung«, sagte Luke und ging weiter. »Wie weit muß ich noch…?«
    Und mitten im Satz – praktisch mitten im ersten Schritt – verwandelte sich der Nebel der Höhle in eine flackernde, surreale Vision …
    Er stand in einem kleinen, offenen Bodenfahrzeug, das über einer Art Grube schwebte. Der Grund der Grube war nicht zu erkennen, aber eine schreckliche Hitze stieg aus ihr auf. Irgend etwas bohrte sich hart in seinen Rücken und drängte ihn auf eine schmale Planke, die über den Seitenrand des Fahrzeugs hinausragte…
    Luke stockte der Atem. Plötzlich erkannte er die Szene. Er war wieder Gefangener von Jabba dem Hütten, kurz vor dem Sturz in die Große Grube von Carkoon…
    Vor sich sah er jetzt Jabbas Segelgleiter, sah die Höflinge, die an der Reling um den besten Platz für das bevorstehende Schauspiel kämpften. Viele Einzelheiten der Barke verschwammen im Traumnebel, aber er konnte an der Bugspitze des Schiffes deutlich die kleine, rundliche Gestalt Erzwos erkennen, der auf Lukes Zeichen wartete…
    »Ich mache dieses Spiel nicht mit!« rief Luke der Vision zu. »Ich nicht. Ich habe mich dieser Krise bereits gestellt und sie gemeistert.«
    Aber die Worte klangen hohl in seinen Ohren… und noch während er sie sprach, spürte er wieder den Speer des Wachtpostens im Rücken, und er fühlte, wie er von der Planke stürzte. Im Fall drehte er sich, bekam das Brett zu fassen und sprang hoch über die Köpfe der Wächter hinweg…
    Er landete und fuhr zur Segelbarke herum, die Hand nach dem Lichtschwert ausgestreckt, das Erzwo ihm zuwarf.
    Es erreichte ihn nie. Während er mit ausgestreckter Hand dort stand, änderte es die Richtung und flog zum anderen Ende der Segelbarke. Verzweifelt griff Luke mit der Macht nach ihm; aber ohne Erfolg. Das Lichtschwert setzte seinen Flug fort…
    Und landete in der Hand einer schlanken Frau, die allein am Heck der Barke stand.
    Luke starrte sie an, von Grauen erfüllt. Durch die Nebelschwaden, mit der Sonne in ihrem Rücken, konnte er ihr Gesicht nicht erkennen… aber das Lichtschwert, das sie jetzt wie eine Trophäe hochhielt, sagte ihm alles, was er wissen mußte. Sie verfügte über die Macht… und hatte soeben ihn und seine Freunde zum Tode verurteilt.
    Und als die Speere ihn wieder auf die Planke drängten, hörte er durch den Traumnebel klar und deutlich ihr höhnisches Gelächter…
    »Nein!« brüllte Luke; und so plötzlich, wie sie gekommen war, verschwand die Vision auch wieder. Er war wieder in der Höhle auf Dagobah, Stirn und Gewand schweißnaß. Aus dem Kommunikator in seiner Hand drang lautes elektronisches Piepen.
    Er atmete tief durch und starrte das Lichtschwert in seiner Hand an, wie um sich zu vergewissern, daß es noch da war. »Es ist…« Er schluckte, um seine trockene Kehle zu befeuchten, und versuchte es noch einmal. »Es ist alles in Ordnung, Erzwo«, beruhigte er den Droiden. »Mir geht es gut. Äh…« Er verstummte, kämpfte gegen die Benommenheit an und versuchte sich zu erinnern, was er hier machte. »Empfängst du noch immer das elektronische Signal?«
    Erzwo piepte bestätigend. »Okay«, sagte Luke. Er wechselte das Lichtschwert in die andere Hand, wischte den Schweiß von der Stirn und ging vorsichtig weiter, sich dabei ständig nach allen Seiten umschauend.
    Aber die Höhle hatte offenbar all ihre Schrecken ausgespielt. Keine weiteren Visionen stellten sich ihm in den Weg, während er tiefer und tiefer in sie vordrang… und schließlich signalisierte ihm Erzwo, daß er sein

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