Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums
Ziel erreicht hatte.
Es dauerte eine Weile, bis er im Schlamm und Moos das Objekt entdeckte. Es war eine Enttäuschung: ein kleiner, flacher Zylinder, kaum länger als seine Hand, mit fünf dreieckigen, rostverkrusteten Tasten an einer Seite und einer fremdartigen, schwungvollen Inschrift an der anderen. »Das ist alles?« fragte Luke, dem der Gedanke überhaupt nicht gefiel, den ganzen weiten Weg für etwas derart Unscheinbares zurückgelegt zu haben. »Sonst gibt es nichts?«
Erzwo piepte bestätigend und gab einen Pfiff von sich, bei dem es sich nur um eine Frage handeln konnte. »Ich weiß nicht, was es ist«, antwortete Luke dem Droiden. »Vielleicht kannst du es identifizieren. Ich bin gleich bei dir.«
Der Rückweg verlief ohne Zwischenfälle, und kurze Zeit später tauchte er unter den Baumwurzeln auf, mit einem Seufzer der Erleichterung, wieder die relativ frische Luft des Sumpfes atmen zu können. Es war inzwischen dunkel geworden, stellte er leicht überrascht fest; jene Vision aus der Vergangenheit mußte länger gedauert haben, als er geglaubt hatte. Erzwo hatte die Landescheinwerfer des X-Flüglers eingeschaltet; die Strahlen waren dunstige Kegel in der zunehmenden Nacht. Luke stapfte durch das Unterholz zum X-Flügler.
Erzwo wartete, leise vor sich hin piepend, auf ihn. Das Piepen verwandelte sich in einen erleichterten Pfiff, als Luke ins Licht trat; der kleine Androide schaukelte wie ein nervöses Kind hin und her. »Entspann dich, Erzwo, es ist alles in Ordnung«, versicherte Luke. Er kniete nieder und zog den flachen Zylinder aus seiner Seitentasche. »Was hältst du davon?«
Der Droide trillerte nachdenklich und drehte den Rumpf, um das Objekt aus verschiedenen Blickwinkeln zu begutachten. Dann steigerte sich das Trillern abrupt zu einem elektronischen Geschnatter. »Was?« fragte Luke verständnislos und ärgerte sich nicht zum erstenmal darüber, daß Dreipeo nie zur Stelle war, wenn man ihn brauchte. »Langsam, Erzwo. Ich kann dich nicht… egal.« Er stand auf und warf einen Blick in die Dunkelheit. »Es hat sowieso keinen Zweck, länger hier zu bleiben.«
Er sah zur Höhle hinüber, die von der Nacht fast verschluckt worden war, und fröstelte. Nein, es gab keinen Grund für ein längeres Verweilen… und mindestens einen guten Grund, den Planeten sofort zu verlassen. Soviel, dachte er düster, zu der Hoffnung auf Erleuchtung. Er hätte es wissen müssen. »Komm«, sagte er zu dem Droiden. »Steig ein. Du kannst mir auf dem Rückflug alles erzählen.«
Erzwos Bericht über den Zylinder fiel äußerst kurz und eindeutig negativ aus. Der kleine Droide konnte weder etwas zu der Herkunft noch zu der Funktion des Gerätes sagen; auch die Sprache und die Bedeutung der Inschrift an der Seite blieb rätselhaft. Luke fragte sich, was den Droiden anfänglich so erregt hatte… als der letzte Satz auf seinem Computermonitor erschien.
»Lando?« sagte Luke erstaunt. »Ich kann mich nicht erinnern, Lando je mit so etwas gesehen zu haben.«
Weitere Worte erschienen auf dem Bildschirm. »Ja, ich weiß, daß ich damals sehr beschäftigt war«, sagte Luke und bewegte unwillkürlich die Finger seiner künstlichen rechten Hand. »Eine neue Hand zu bekommen, ist schließlich keine Sache eines Augenblicks. Hat er es General Madine gegeben oder es ihm nur gezeigt?« Ein weiterer Satz erschien. »Schon in Ordnung«, meinte Luke beschwichtigend. »Ich kann mir vorstellen, daß du auch sehr beschäftigt warst.« Er verfolgte auf dem Heckdisplay, wie Dagobah hinter ihnen immer kleiner wurde und zu einer Sichel schrumpfte. Eigentlich hatte er vorgehabt, sofort nach Coruscant zurückzukehren und dort auf Leia und Han zu warten. Aber nach dem, was er gehört hatte, konnte ihre Mission noch mehrere Wochen dauern. Und Lando hatte ihn mehr als einmal zu einem Besuch seines neuen Edelmetallbergwerks auf dem superheißen Planeten Nkllon eingeladen.
»Wir ändern unsere Pläne, Erzwo«, erklärte er und setzte den neuen Kurs. »Wir machen einen Abstecher ins Athega-System und besuchen Lando. Vielleicht kann er uns sagen, was es mit diesem Zylinder auf sich hat.«
Und während sie unterwegs waren, würde er in Ruhe über diese aufwühlende Traumvision in der Höhle nachdenken. Und entscheiden, ob es wirklich nicht mehr als ein Traum gewesen war.
12
»Nein, ich habe keine Transitvisum für Nkllon«, sagte Han geduldig ins Funkgerät des Falken und sah zu dem modifizierten B-Flügler hinüber, der längsseits
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