Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums

Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums

Titel: Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
kristallisiert.
    »Mit anderen Worten«, sagte Luke, »wir können nicht weiterfliegen, niemand weiß, wo wir sind, und wir können auch nicht um Hilfe rufen. Sonst noch etwas?«
    Erzwo piepte. »Richtig«, seufzte Luke. »Und wir können hier nicht bleiben. Zumindest nicht auf Dauer.«
    Luke rieb sein Kinn und kämpfte gegen die aufsteigende Furcht an. Angst hinderte ihn nur am klaren Denken, und das war das letzte, was er sich in dieser Situation erlauben konnte. »In Ordnung«, sagte er langsam. »Versuchen wir's damit. Wir bauen die Hypermotivatoren aus beiden Triebwerken aus und versuchen, aus den Einzelteilen eine funktionsfähige Maschine zu konstruieren. Wenn es klappt, bauen wir sie achtern ein, wo sie beide Triebwerke versorgen kann. Vielleicht da, wo jetzt der Servo-Treiber ist – den brauchen wir nicht, um nach Hause zu kommen. Hältst du es für möglich?«
    Erzwo pfiff nachdenklich. »Ich habe dich nicht gefragt, ob es leicht ist«, sagte Luke geduldig, als die Antwort des Droiden auf dem Monitor erschien. »Ich wollte nur wissen, ob du es für möglich hältst.«
    Ein weiterer Pfiff, eine weitere pessimistische Antwort. »Nun, laß es uns auf jeden Fall versuchen«, erklärte Luke, löste die Sicherheitsgurte und arbeitete sich durch das enge Cockpit zum Frachtraum vor, wo die Werkzeuge verstaut waren.
    Erzwo trillerte etwas. »Mach dir keine Sorgen, ich bleibe schon nicht stecken«, beruhigte ihn Luke. Dann überlegte er es sich anders und griff statt dessen nach Helm und Handschuhen seines Raumanzugs; es war einfacher, von außen an den Frachtraum heranzukommen. »Wenn du mir helfen willst, dann schau dir die Wartungspläne an und sag mir, wie ich an diese Motivatoren herankomme. Und hör auf, Trübsal zu blasen. Du klingst schon fast wie Dreipeo.«
    Erzwo piepte noch immer seine Empörung über diese Bemerkung hinaus, als die Verriegelung von Lukes Helm einrastete und alle Laute aussperrte. Aber es klang tatsächlich etwas heiterer.
     
    Luke brauchte fast zwei Stunden, um an den anderen Kabeln und Rohren vorbeizukommen und den Hyperantriebsmotivator im Heck von seinem Sockel zu lösen.
    Er brauchte nur noch eine weitere Minute, um festzustellen, daß Erzwos Pessimismus gerechtfertigt war.
    »Er ist von Rissen durchzogen«, informierte Luke den Droiden, während er den klobigen Kasten prüfend drehte. »Der ganze Schutzmantel ist beschädigt. Eigentlich sind es nur Haarrisse – man kann sie kaum sehen. Aber sie sind fast überall.«
    Erzwo gab ein leises Glucksen von sich, ein Kommentar, der keiner Übersetzung bedurfte. Luke verstand nicht viel von der Wartung eines X-Flüglers, aber er verstand genug, um zu wissen, daß ohne eine intakte Supraisolierung ein Hyperantriebsmotivator nicht mehr war als ein Kasten voller Schrott. »Aber laß uns noch nicht aufgeben«, sagte er zu Erzwo. »Wenn die Isolierung des anderen Motivators in Ordnung ist, haben wir immer noch eine Chance.«
    Er griff nach seinem Werkzeugkasten und arbeitete sich unter dem Rumpf des X-Flüglers zur Steuerbordmaschine durch. Er brauchte nur ein paar Minuten, um die Wartungsklappe zu öffnen und ein paar störende Kabel zu entfernen. Dann schob er die Lampe in die Öffnung und spähte hinein.
    Ein prüfender Blick auf den Schutzmantel des Motivators verriet ihm, daß es sinnlos war. Lange Zeit hing er in der Schwerelosigkeit am Rumpf und fragte sich, was, im Namen der Macht, sie jetzt noch tun konnten. Sein X-Flügler, der sich in der Schlacht als so robust und zuverlässig erwiesen hatte, schien jetzt nicht mehr als ein schrecklich zerbrechlicher Strohhalm zu sein, von dem sein Leben abhing. Er sah sich um – sah die Leere, die fernen Sterne – und während er dies tat, überwältigte ihn wie jedesmal in der Schwerelosigkeit das Gefühl des Fallens. Eine Erinnerung blitzte in ihm auf: wie er an der Unterseite der Wolkenstadt hing, schwach vor Furcht und dem Schock nach dem Verlust seiner rechten Hand, und sich fragte, wie lange er sich noch festhalten konnte. Leia, rief er stumm und legte alle Macht seiner neuerworbenen Jedi-Fähigkeiten in den Ruf. Leia, hörst du mich? Antworte mir.
    Nur das Echo seines eigenen Rufes antwortete ihm. Aber er hatte auch keine andere Antwort erwartet. Leia war weit entfernt auf Kashyyyk, stand unter dem Schutz Chewbaccas und eines ganzen Planeten voller Wookies.
    Er fragte sich, ob sie je erfahren würde, was ihm zugestoßen war.
    Für den Jedi gibt es keine Gefühle; nur Frieden gibt es. Luke

Weitere Kostenlose Bücher