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Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums

Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums

Titel: Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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»Ich kann nicht behaupten, daß mir diese Alternativen gefallen«, erklärte er. »Es gibt noch eine andere.« Sie trat einen halben Schritt vor und richtete den Blaster auf sein Gesicht. »Sie könnten einen Fluchtversuch machen… und ich Sie auf der Stelle erschießen.«
    Lange Zeit standen sie reglos da. Wieder blitzte in ihren Augen jener bittere Haß… aber während Luke ihren Blick erwiderte, sah er etwas anderes hinter dem Zorn. Etwas, das wie tiefer, quälender Schmerz aussah.
    Er rührte sich nicht; und fast widerwillig senkte sie die Waffe. »Vorwärts. Karrde wartet.«
     
    Lukes Zimmer lag am Ende eines langen Ganges, der in regelmäßigen Abständen von absolut identischen Türen gesäumt wurde. Eine Art Baracke, entschied er, als sie ins Freie traten und über eine grasbewachsene Lichtung zu einem hohen, spitzgiebeligen Gebäude gingen. Weitere Baracken, mehrere Lagerhäuser und ein Wartungshangar gruppierten sich um das Haus. Zu beiden Seiten des Hangars standen über ein Dutzend Raumschiffe, darunter mindestens zwei Frachter vom Typ der Wilder Karrde und einige kleinere Einheiten, die halb im Wald versteckt waren, der das Gebäude von allen Seiten umschloß. Hinter einem der Frachter entdeckte er seinen X-Flügler. Er wollte Mara fragen, was aus Erzwo geworden war, sparte sich die Frage dann aber für Karrde auf.
    Sie erreichten das Hauptgebäude, und Mara griff an Luke vorbei nach der Sensorplatte neben der Tür. »Er ist im Großen Saal«, sagte Mara, als die Tür zur Seite glitt. »Geradeaus.«
    Sie durchschritten einen langen Flur und passierten einige mittelgroße Kantinen und Freizeiträume. Die breite Tür am Ende des Flurs öffnete sich automatisch, als sie sich ihr näherten. Mara schob ihn hinein…
    Und in eine Szenerie, die direkt aus einer uralten Legende zu stammen schien.
    Für einen Moment stand Luke einfach da und staunte. Der Saal war groß und geräumig, die hohe Decke durchsichtig und von geschnitzten Balken gestützt. Die Wände waren mit dunkelbraunen Holzplatten getäfelt, zwischen deren Ritzen dunkelblaues Licht hervorsickerte. Einige wenige Kunstgegenstände dienten als spärlicher Schmuck; hier eine kleine Skulptur, dort ein rätselhaftes nichtmenschliches Artefakt. Sessel, Couches und große Kissen waren zu lockeren Sitzgruppen arrangiert, die dem Raum eine entspannte, fast legere Atmosphäre gaben.
    Aber all das war unwichtig, kaum der Rede wert oder erst auf den zweiten Blick von Bedeutung. In jenem ersten Moment des Staunens war Lukes ganze Aufmerksamkeit allein auf den Baum gerichtet, der in der Mitte des Raumes wuchs.
    Kein kleiner Baum wie die Setzlinge in den Korridoren des imperialen Palastes. Der hier war groß, hatte einen Durchmesser von einem Meter, und reichte bis zur durchsichtigen Decke und darüber hinaus. In etwa zwei Metern Höhe erstreckten sich dicke Äste in alle Richtungen; einige berührten fast die Wände, andere waren wie Arme, die alles umfassen wollten.
    »Ah, Skywalker«, erklang eine Stimme. Luke senkte mühsam den Blick und sah Karrde bequem in einem Sessel am Fuß des Baumes sitzen. Rechts und links von ihm kauerten zwei langbeinige Vierfüßler und wandten Luke die leicht hundeähnlichen Schnauzen zu. »Kommen Sie.«
    Luke schluckte und ging weiter. Kindheitsmärchen kamen ihm plötzlich in den Sinn. Beängstigende Geschichten voller Gefahren, Hilflosigkeit und Furcht.
    Und in jedem dieser Märchen waren solche Schlösser eine Brutstätte des Bösen.
    »Willkommen im Reich der Lebenden«, sagte Karrde, als Luke zu ihm trat. Er nahm einen silbernen Krug vom niedrigen Tisch an seiner Seite und füllte zwei Tassen mit einer rötlichen Flüssigkeit. »Ich muß mich dafür entschuldigen, daß wir Sie so lange haben schlafen lassen. Aber ich bin sicher, daß Sie verstehen, wie schwierig für uns der Umgang mit einem Jedi ist.«
    »Natürlich«, sagte Luke, ohne die beiden Tiere neben Karrdes Sessel aus den Augen zu lassen. Sie starrten ihn mit unangenehmer Intensität an. »Andererseits«, fügte er hinzu, »hätten Sie mich höflich gefragt, wäre ich unter Umständen auch freiwillig bei Ihnen geblieben.«
    Ein Lächeln umspielte Karrdes Lippen. »Vielleicht. Vielleicht auch nicht.« Er deutete auf den Sessel gegenüber. »Nehmen Sie doch Platz.«
    Luke machte einen Schritt nach vorn, und sofort richtete sich eins der Tiere auf und gab ein leises Knurren von sich. »Ruhig, Sturm«, sagte Karrde zu dem Tier. »Dieser Mann ist unser Gast.«
    Der

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