Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums
konnte…
»Und erwarten Sie nicht, daß Ihre Jedi-Fähigkeiten Sie beschützen werden«, fügte Karrde fast verträumt hinzu. »Im Wald wären Sie genauso hilflos wie hier. Wahrscheinlich noch hilfloser.« Er sah zu dem Baum auf. »Schließlich gibt es dort draußen wesentlich mehr Ysalamiri als hier drinnen.«
»Ysalamiri?« Luke folgte seinem Blick… und bemerkte zum erstenmal das schlanke, graubraune Tier, das auf dem Ast direkt über Karrdes Kopf lag. »Was ist das?«
»Der Grund dafür, daß Sie bei uns bleiben müssen«, erklärte Karrde. »Sie scheinen über die ungewöhnliche Fähigkeit zu verfügen, die Macht zu verdrängen – sozusagen Blasen zu bilden, in denen die Macht nicht existiert.«
»Davon habe ich noch nie gehört«, gestand Luke und fragte sich, ob die Geschichte überhaupt stimmte. Weder Yoda noch Ben hatten je etwas Derartiges erwähnt.
»Nur die wenigsten wissen davon«, sagte Karrde. »Und in der Vergangenheit hatten jene, die informiert waren, ein großes Interesse, die Sache geheimzuhalten. Die Jedi der Alten Republik haben aus offensichtlichen Gründen den Planeten gemieden, was eine Reihe von Schmugglergruppen dazu veranlaßte, ihr Hauptquartier hier aufzuschlagen. Als der Imperator die Jedi auslöschte, sind die meisten Gruppen wieder fortgezogen, um ihren potentiellen Märkten näher zu sein. Jetzt, wo die Jedi wiederauferstehen« – er nickte Luke zu – »werden einige vielleicht zurückkehren. Obwohl ich mit Sicherheit sagen kann, daß die Einheimischen darüber nicht sehr erfreut sein werden.«
Luke betrachtete den Baum. Jetzt, da er wußte, worauf er achten mußte, sah er auch die anderen Ysalamiri auf den Zweigen und Ästen. »Was macht Sie so sicher, daß die Ysalamiri und nicht irgend etwas anderes die Macht neutralisieren?«
»Zum Teil die hiesigen Legenden«, antwortete Karrde. »Hauptsächlich die Tatsache, daß Sie hier stehen und mit mir reden. Wie sonst hätte es einem überaus nervösen Mann mit einem Paralysator in der Hand gelingen können, sich unbemerkt an einen Jedi heranzuschleichen? « Luke sah ihn scharf an. »An Bord der Wilder Karrde waren Ysalamiri?«
»Richtig«, bestätigte Karrde. »Rein zufällig. Oder…« Er sah Mara an. »Vielleicht doch nicht ganz zufällig.«
Luke blickte wieder zu dem Ysalamiri über Karrdes Kopf auf. »Wie weit reicht der Einfluß dieser Blase?«
»Offen gestanden bin ich mir nicht sicher, ob das überhaupt jemand weiß«, erwiderte Karrde. »Nach den Legenden erzeugen einzelne Ysalamiri Blasen mit einem Radius von zehn Metern, während die Blasen ganzer Gruppen wesentlich größer sind. Ich schätze, es liegt an einer Art Verstärkungseffekt. Vielleicht sind Sie so freundlich, an einigen Experimenten teilzunehmen, bevor Sie uns verlassen.«
»Vielleicht«, sagte Luke. »Obwohl es wahrscheinlich davon abhängen wird, in welche Richtung ich Sie verlasse.«
»Wahrscheinlich«, meinte Karrde. »Nun gut. Ich nehme an, daß Sie sich frisch machen wollen – Sie stecken schon seit Tagen in diesem Raumanzug. Haben Sie Wäsche zum Wechseln dabei?«
»Im Frachtraum meines X-Flüglers steht ein kleiner Koffer«, erwiderte Luke. »Danke, daß Sie ihn mitgenommen haben.«
»Ich versuche immer, nichts zu verschwenden, was sich eines Tages als nützlich erweisen könnte«, sagte Karrde. »Sie bekommen Ihre Sachen, sobald meine Leute festgestellt haben, daß sich darunter keine verborgenen Waffen befinden.« Er lächelte dünn. »Ich glaube zwar nicht, daß sich ein Jedi mit solchen Dingen abgeben würde, aber ich bin ein gründlicher Mensch. Guten Abend, Skywalker.«
Mara hielt ihren kleinen Blaster wieder in der Hand. »Los«, befahl sie.
Luke stand auf. »Lassen Sie mich Ihnen noch einen anderen Vorschlag machen«, sagte er zu Karrde. »Wenn Sie sich entschließen sollten, den ganzen Zwischenfall zu vergessen, bringen Sie mich und Erzwo dorthin zurück, wo Sie uns gefunden haben. Ich wäre bereit, mein Glück bei den anderen zu versuchen, die hinter mir her sind.«
»Auch bei den Imperialen?« fragte Karrde.
»Auch bei den Imperialen«, bestätigte Luke.
Ein Lächeln huschte über Karrdes Gesicht. »Sie wären vielleicht überrascht. Aber ich werde über den Vorschlag nachdenken.«
Die Sonne war hinter den Bäumen verschwunden, und der Himmel verdüsterte sich, als ihn Mara über das Gelände führte. »Habe ich das Abendessen verpaßt?« fragte er, während sie durch den Korridor zu seinem Zimmer gingen.
»Man wird
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