Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums
gesucht?«
»Nein.« Karrde verzog die Lippen. »Eine dieser kleinen Ironien, die das Leben so interessant machen. Wir hatten gerade neue Fracht übernommen, als Mara den Hyperraum verließ, um den Kurs zu überprüfen.«
Luke musterte Maras steinernes Gesicht. »Welch glücklicher Zufall«, sagte er.
»Vielleicht«, meinte Karrde. »Das Ergebnis ist auf jeden Fall, daß wir genau in der Situation sind, die ich vermeiden wollte.«
Luke breitete die Arme aus. »Dann lassen Sie mich gehen und uns so tun, als wäre nichts geschehen. Ich gebe Ihnen mein Wort, daß ich alles für mich behalten werde.«
»Das Imperium würde es trotzdem herausfinden.« Karrde schüttelte den Kopf. »Ihr neuer Commander ist außerordentlich gerissen. Nein, ich denke, unsere einzige Chance ist ein Kompromiß, der es uns ermöglicht, Sie gehen zu lassen und gleichzeitig den Imperialen das zu geben, was sie verlangen.« Er legte den Kopf zur Seite. »Was uns wieder zu meiner ursprünglichen Frage bringt.«
»Und zu meiner ursprünglichen Antwort«, sagte Luke. »Ich weiß wirklich nicht, was das Imperium von mir will.« Er zögerte, aber Leia sollte inzwischen in Sicherheit sein. »Aber ich kann Ihnen verraten, daß es nicht nur um mich geht. Es hat bereits zwei Anschläge auf meine Schwester Leia gegeben.«
»Mordanschläge? «
Luke dachte nach. »Ich glaube nicht. Man wollte sie wahrscheinlich entführen.«
»Interessant«, murmelte Karrde nachdenklich. »Leia Organa Solo. Die auf dem besten Weg ist, eine Jedi wie ihr Bruder zu werden. Das könnte… gewisse imperiale Operationen der letzten Zeit erklären.«
Luke wartete, aber nach einem Moment wurde ihm klar, daß Karrde dieses Thema nicht weiterverfolgen wollte. »Sie sprachen von einem Kompromiß«, erinnerte er den anderen.
Karrde schrak aus seinen Gedanken hoch. »Ja«, sagte er. »Vielleicht ist das Imperium an Ihrer privilegierten Stellung in der Neuen Republik interessiert – vielleicht wollen sie Informationen über den Provisorischen Rat. In diesem Fall könnten wir Sie freilassen und den Imperialen Ihren Erzwo-Droiden übergeben.«
Luke spürte, wie sich sein Magen zusammenzog. »Das würde ihnen nichts nutzen«, sagte er so ruhig wie möglich. Die Vorstellung, Erzwo der imperialen Sklaverei auszuliefern… »Erzwo hat nie an den Sitzungen des Rates teilgenommen.«
»Aber er weiß sehr viel über Sie«, stellte Karrde fest. »Und über Ihre Schwester, deren Mann und viele andere hochrangige Vertreter der Neuen Republik.« Er zuckte mit den Schultern. »Aber das sind natürlich müßige Überlegungen. Die Tatsache, daß es ihnen exklusiv um den Jedi beziehungsweise die zukünftigen Jedi der Neuen Republik geht, bedeutet, daß sie nicht an Informationen interessiert sind. Wo haben diese beiden Anschläge stattgefunden?«
»Der erste auf Bimmisaari, der zweite auf Bpfassh.«
Karrde nickte. »Wir haben einen Verbindungsmann auf Bpfassh; vielleicht gelingt es ihm, mehr über die Pläne der Imperialen herauszufinden. Bis dahin werden Sie, fürchte ich, unser Gast bleiben müssen.«
Es klang wie eine Entlassung. »Lassen Sie mich noch eines erwähnen, bevor ich gehe«, sagte Luke. »Ganz gleich, was aus mir wird – oder aus Leia, was das betrifft –, das Imperium ist trotzdem zum Untergang verdammt. Es gehören jetzt mehr Planeten zur Neuen Republik als zum Imperium, und die Zahl wächst täglich. Früher oder später werden wir siegen, und wenn allein durch unsere zahlenmäßige Übermacht.«
»Das hat das Imperium auch damals über die Rebellion gesagt«, konterte Karrde trocken. »Aber das ist das Dilemma. Während mir rasche Vergeltung durch das Imperium droht, wenn ich Sie nicht ausliefere, scheint mir die Neue Republik auf längere Sicht der eigentliche Sieger zu sein.«
»Nur wenn er und seine Schwester Mon Mothmas Hand halten«, warf Mara verächtlich ein. »Wenn nicht…«
»Wenn nicht, ist der Ausgang ungewiß«, stimmte Karrde zu. »Wie dem auch sei, ich danke Ihnen, daß Sie mir Ihre Zeit gewidmet haben, Skywalker. Ich hoffe, daß wir rasch zu einer Entscheidung kommen.«
»Wegen mir müssen Sie sich nicht beeilen«, erwiderte Luke. »Dies scheint ein angenehmer Planet für einen kurzen Urlaub zu sein.«
»Da täuschen Sie sich«, warnte Karrde. »Meine beiden Vornskrs haben viele Verwandte im Wald. Verwandte, die nicht so zahm sind.«
»Ich verstehe«, sagte Luke. Andererseits – wenn er fliehen und dem Einfluß der rätselhaften Störung entkommen
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