Großadmiral Thrawn 03 - Das letzte Kommando
Versuch, soviel stand fest. Aber realistisch betrachtet war es die einzige Möglichkeit, die er hatte. Und außerdem, selbst wenn man sein Ersuchen ablehnte, war eine Reise nach Coruscant keine schlechte Idee. Er würde Leia und Han und die neugeborenen Zwillinge sehen, vielleicht sogar Luke oder Wedge treffen.
Er sah aus der Sichtluke und lächelte. Zumindest brauchte er sich auf Coruscant keine Sorgen über imperiale Angriffe zu machen.
Er aktivierte das Interkom und gab die Evakuierungsbefehle.
8
Jacen war mitten im Abendessen eingeschlafen, aber Jaina machte noch immer weiter. Leia, die bisher auf der Seite gelegen hatte, änderte ihre Haltung, wobei sie darauf achtete, ihre Tochter nicht zu stören, und griff wieder nach ihrem Datenblock. Wenn sie sich richtig erinnerte, hatte sie schon mindestens viermal versucht, diese Seite zu beenden. »Beim fünften Versuch klappt's bestimmt«, sagte sie trocken zu Jaina und streichelte den Kopf ihrer Tochter mit der freien Hand.
Jaina war mit wichtigeren Dingen beschäftigt und reagierte nicht. Für einen Moment sah Leia ihre Tochter an, und erneut bahnte sich Staunen einen Weg durch ihre Müdigkeit. Diese winzigen Hände, die unbeholfen ihren Körper betatschten; der feine schwarze Haarflaum auf ihrem Kopf; dieses kleine Gesicht mit seinem wunderschönen ernsten Ausdruck kindlicher Konzentration, während sie angestrengt saugte. Ein brandneues Leben, so zerbrechlich und dennoch so bemerkenswert zäh.
Und sie und Han hatten es erschaffen. Hatten beide erschaffen.
Auf der anderen Seite des Raumes öffnete sich die Tür zum Wohnbereich ihrer Suite. »Hallo, Süße«, rief Han leise. »Alles in Ordnung?«
»Ja«, antwortete sie gedämpft. »Wir sind wieder einmal beim Essen.«
»Sie essen wie ausgehungerte Wookiees«, sagte Han, trat ans Bett und musterte die Babys. »Jacen ist schon fertig?«
»Ich schätze, er wollte nur einen kleinen Imbiß«, sagte Leia und drehte den Kopf, um einen Blick auf das schlafende Baby an ihrer Seite zu werfen. »Er wird sich wahrscheinlich in spätestens einer Stunde einen Nachschlag holen.«
»Ich wünschte, sie würden sich auf einen gemeinsamen Zeitplan einigen«, meinte Han, während er sich behutsam auf die Bettkante setzte und mit der Spitze seines Zeigefingers Jacens Handteller streichelte. Die winzige Hand schloß sich reflexartig um seinen Finger, und als Leia aufblickte, sah sie im Gesicht ihres Mannes das vertraute schräge Grinsen. »Aus ihm wird mal ein kräftiger Bursche.«
»Du solltest mal spüren, wie kräftig sie hier oben zupacken können«, sagte Leia mit einem Blick auf Jaina an ihrer Brust. »Ist Lando noch unten?«
»Ja, er und Bel Iblis sprechen immer noch mit Admiral Drayson«, sagte Han und legte seine freie Hand auf Leias Schulter. Die Wärme fühlte sich angenehm durch ihr dünnes Nachthemd an. Fast so gut wie die Wärme seiner Gedanken in ihrem Bewußtsein. »Sie versuchen noch immer, ihm ein paar Schiffe für Nkllon abzuschwatzen. «
»Wie sieht es aus?«
Han entzog seinen Finger sanft Jacens Griff und summte seinem schlafenden Sohn leise ins Ohr. »Nicht besonders gut«, gestand er. »Um Nomad City in den Weltraum zu liften, brauchen wir mindestens eine Angriffsfregatte. Drayson ist nicht gerade erpicht, ein so großes Schiff von der Front abzuziehen.«
»Hast du ihn darauf hingewiesen, wie dringend wir die Metalle brauchen, die Lando dort schürft?«
»Ich habe es erwähnt. Er war nicht beeindruckt.«
»Man muß wissen, wie man mit Drayson umzugehen hat.« Leia sah Jaina an. Sie saugte noch immer, aber die Augen fielen ihr allmählich zu. »Wenn Jaina eingeschlafen ist, kann ich nach unten gehen und Lando helfen.«
»Sicher«, sagte Han trocken. »Ich will dir nicht zu nahe treten, Süße, aber du wirst niemand beeindrucken, wenn du am Tisch einschläfst.«
Leia schnitt eine Grimasse. »Na danke, so müde bin ich wirklich nicht. Und ich bekomme mindestens soviel Schlaf wie du.«
»Nicht einmal annähernd«, sagte Han, nahm die Hand von Leias Schulter und streichelte Jainas Wange. »Ich kann weiterschlafen, wenn ich sie nachts zum Füttern geholt habe.«
»Du solltest wegen ihnen überhaupt nicht aufstehen«, sagte Leia. »Winter oder ich können sie genausogut aus der Wiege holen.«
»Wie nett«, sagte Han halb indigniert, halb spöttisch. »Solange die Kinder nicht da waren, war ich dir gut genug. Jetzt brauchst du mich nicht mehr, was? Mach nur so weiter, schieb mich ruhig zur
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