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Große Liebe Desiree

Titel: Große Liebe Desiree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirinda Jarett
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unordentlich über eine Schulter, ihre Wangen waren gerötet, und an der Art, wie sie die Brauen zusammenzog, erkannte Jack mühelos, daß ihr Ärger nicht nur Park allein galt. Jack ging es genauso. Er konnte sich nicht erinnern, jemals auf eine Frau so wütend gewesen zu sein, wie er es gerade jetzt auf Miss Désirée Sparhawk war.
    Er übersah ihre Hand und kam allein wieder auf die Füße. Ohne sie anzusehen, klopfte er den Schmutz von seinem Mantel und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Behutsam strich er über seine Stirn, da, wo er sich während des Fallens gestoßen hatte. Er zuckte zusammen. Er erspähte seinen Hut am Boden, wo sie ihn fallengelassen hatte, und mit einem leisen Fluch ging er hinüber, um ihn zu holen.
    »Kapitän Herendon.«
    Er drehte sich nicht um, obwohl sie direkt hinter ihm gestanden haben mußte. Vorsichtig säuberte er seinen Hut. Er konnte ihren Zorn förmlich fühlen.
    »Kapitän Lord John Herendon, Sir!« Sie stieß jedes einzelne Wort so betont hervor, daß er beinahe lächeln mußte.
    Er zählte bis zwölf, ehe er sich umdrehte - Geduld war etwas Wundervolles -, und wartete dann so würdevoll und abweisend, bis sie sprach, als wäre er auf dem Achterdeck der Aurora.
    Es funktionierte. Welch lohnender Anblick zu sehen, wie sie sich reckte in dem Bemühen, es ihm gleich zu tun! »Kapitän Herendon. Wenn Sie fertig sind, würde ich gern ein Wörtchen mit Ihnen reden. Wenn es möglich ist. Mit Ihnen allein.« Sie strich über ihr Haar und warf den wenigen Arbeitern, die noch herumlungerten und ganz ungeniert lauschten, wütende Blicke zu. »Kommen Sie, wir gehen ins Büro.«
    Schweigend folgte er ihr zu dem rohgezimmerten kleinen Haus. Es gab nur einen einzigen überfüllten Raum, der dem Baumeister auf der Werft als Büro diente.
    Sie wartete, bis Jack die Tür geschlossen hatte, dann ließ sie ihrem Zorn gegen ihn freien Lauf. »Haben Sie eine Ahnung von dem, was hier draußen passieren kann? Wissen Sie, in welcher Gefahr Sie geschwebt haben? Dieser Mann hätte Sie töten können.«
    »Oh, ich weiß, was geschehen ist, Madam«, sagte er langsam und warf seinen Hut auf den Tisch, »ich weiß es besser als Sie.«
    Nie zuvor waren ihm ihre Gesichtszüge so lebendig erschienen, ihre Wangen so rot und das Grün ihrer Augen so leuchtend wie Edelsteine in der Morgensonne, und noch nie hatte er sie so unwiderstehlich anziehend gefunden. Als er sie geküßt hatte in jener Nacht, zärtlich und liebevoll, hatte er sie trösten wollen, aber jetzt, als sie so vor ihm stand, jede Faser ihres Körpers gespannt und kampfbereit, wollte er sehen, wie sich dieses Feuer des Zorns in Leidenschaft verwandelte, wollte er fühlen, wie sie sich unter ihm bewegte. Diese Empfindung lähmte ihn, machte ihn ebenso zornig auf sich selbst, wie er es auf sie war. Er war noch bemüht, diese Gedanken beiseite zu schieben, als er schon einen Schritt auf sie zumachte und dann noch einen.
    Sie schüttelte heftig den Kopf, und mit derselben Heftigkeit packte er sie an den Schultern. Sie schnappte nach Luft, sprachlos, daß er es wagte, sie auf diese Weise anzufassen. Seit sie keine Kinder mehr waren, hatten nicht einmal ihre Brüder so etwas getan, und dieser Mann hatte kein Recht, sie überhaupt zu berühren. Sie riß die Hand hoch, um ihn zu schlagen, doch mit demselben Instinkt, der ihm im Kampf geholfen hatte, fing er ihr Handgelenk ab und hielt es fest.
    »Nein, Madam, Sie wollten reden«, sagte er, seine Stimme klang unnatürlich ruhig, »und das sollten wir auch tun.«
    Sie wollte nicht reden, nicht unter diesen Umständen. Sie versuchte, sich ihm zu entziehen, doch er kam näher und schob sie gegen die Regale an der unverputzten Wand. Zu ihrer Bestürzung drückte er sie nach hinten und drängte die Oberschenkel zwischen die Falten ihres Rockes und ihrer Beine, so daß sie sich unwillkürlich spreizten und Désirée in eine ungewollte Position schamloser Darbietung zwangen. Nur zu genau spürte sie den Druck seiner harten Muskeln gegen ihre Schenkel und sah sich jeder Möglichkeit beraubt, ihn mit dem Knie dort zu treffen, wo er am verletzlichsten war. Seiner Größe und Stärke gegenüber war sie machtlos, und sie schleuderte ihm einen wütenden Blick zu.
    »Sie mögen ein Lord sein«, sagte sie grimmig, »aber ein Gentleman sind Sie nicht.«
    In seinen Augen lag ein gelangweilter Ausdruck. »Also wirklich, Miss Sparhawk, von Ihnen hätte ich etwas Originelleres erwartet. Aber vielleicht fühlen Sie sich

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