Große Seeschlachten - Wendepunkte der Weltgeschichte
mit der
USS Enterprise
den ersten atomgetriebenen Flugzeugträger der Welt in Dienst – mit einer Länge von 342 Metern das längste Kriegsschiff der Welt. Das Schiff nahm an allen großen Marineoperationen der USA von der Kuba-Krise 1962 über den Vietnam-Krieg bis zu den Golf kriegen teil. Nach fünfzig Dienstjahren absolvierte die
Enterprise
2012 ihren letzten Einsatz. Alle anderen zehn Flugzeugträger der US-Navy gehören zur moderneren Nimitz-Klasse, die ebenfalls nukleargetrieben agieren und bis zu 85 Flugzeuge tragen. Der Prototyp
USS Nimitz
wurde schon 1975 in Dienst gestellt, das zehnte und letzte Schiff der Serie, die
USS George H. W. Bush
, Anfang 2009. Mit einer Verdrängung von rund 100.000 Tonnen sind diese Träger die größten Kriegsschiffe der Welt. Als Weiterentwicklung bauen die USA zur Zeit den Flugzeugträger
USS Gerald R. Ford
, der 2015 in Dienst gestellt werden soll. In einer Bauzeit bis 2058 sind elf Träger des gleichen Typs der Ford-Klasse geplant.
Am Beginn des 21. Jahrhunderts unterhalten dreizehn Staaten Flugzeugträger:neben den traditionellen Seemächten wie Großbritannien, Frankreich, den USA und Russland auch Länder wie Spanien, Italien, China, Australien, Indien, Brasilien und Thailand. Die US-Navy verfügt mit elf klassischen Flugzeugträgern über die derzeit größte Anzahl solcher Schiffe.
Schiffe der Zukunft: Projektentwurf der
USS Zumwalt
, eines derzeit im Bau befindlichen Typschiffs einer neuen Zerstörer-Klasse der United States Navy. Es soll ab 2014 in Dienst gestellt werden. Mit einer Länge von über 180 Metern und einer Verdrängung von rund 14.500 Tonnen sind die Schiffe weit größer als traditionelle Zerstörer. Ihr modernisiertes Design wird sie zu Tarnkappenschiffen machen. Ihre Bewaffnung besteht hauptsächlich aus Raketen.
Jeder der großen Flugzeugträger muss vor feindlichen Flugzeug- oder Raketenangriffen geschützt werden; wie überhaupt die Luftabwehr seit dem Zweiten Weltkrieg das wichtigste Erfordernis auch auf See darstellt. Deshalb haben viele Marinen ein vitales Interesse an Zerstörern und Fregatten, die gleichzeitig mehrere unterschiedliche Ziele bekämpfen können. In Europa besitzen Frankreich und Italien mit der FREMM- und Horizon-Klasse, Deutschland mit der Sachsen-Klasse, die Royal Navy mit der HMS Daring-Klasse (Type 45), Dänemark mit der Iver-Huitfeldt-Klasse, die Niederlande mit der De-Zeven-Provinciën-Klasse solche modernen Schiffe.
Aber auch die Bedeutung kleinerer Einheiten ist einem rigorosen Wandel unterworfen, mit Konsequenzen für ihre Bewaffnung und ihr Aussehen. Zu den wichtigsten Kriterien, die den zukünftigen Kriegsschiffbau bestimmen werden, zählt die Tarnung: weniger Radarsichtbarkeit,weniger Wärme, weniger Lärm. Eines der modernsten kleineren Schiffe, die schon die nächste Generation des Kriegsschiffbaus darstellen, ist die derzeit im Bau befindliche Zerstörer-Klasse der US-Navy, die
USS Zumwalt
, die ab 2014 in Dienst gestellt werden soll. Sie gehört zu den konsequentesten Konstruktionen, die die neuen Tarnungsmöglichkeiten umsetzen.
Unabhängig von allen technischen Weiterentwicklungen, zu denen auch der Einsatz von Drohnen, also unbemannten, per Computer ferngesteuerten Flugkörpern gehört, lassen sich zwei Sachverhalte festhalten: Die Herrschaft über die See wird bei der Durchsetzung von politischen und wirtschaftlichen Interessen auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen. Aus der Perspektive des seit ungewöhnlich langer Zeit und anscheinend dauerhaft befriedeten Europa mag dieser Sachverhalt nicht unbedingt zwingend erscheinen – doch dem liegt eben eine ausgesprochen eurozentrische Sicht der Dinge zugrunde. Nicht nur die Supermacht USA, sondern auch Russland und Japan, vor allem aber die aufstrebenden Mächte Indien und in besonders eindrucksvollem Maße China haben die Investitionen in die Seerüstung in jüngster Zeit nicht etwa gesenkt, sondern gesteigert, im Fall Chinas in geradezu dramatischer Weise.[ 12 ]
Damit verknüpft ist noch ein anderes Problem: Haben große Seemächte zu allen Zeiten eigentlich darauf reagieren können, dass die Lasten und enormen Kosten der Öffnung und Sicherung von Meeren, konkret der Schutz von Handels- und Kommunikationsrouten, auch anderen zugute kamen und kommen, die sich an den Aufwendungen aber gar nicht oder nur minimal beteiligt haben? Gemeinhin nimmt man den freien Seehandel als eine ganz selbstverständliche Angelegenheit hin, was es beileibe nicht
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