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Große Tiere: Roman (German Edition)

Große Tiere: Roman (German Edition)

Titel: Große Tiere: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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Telefonzelle aus – ihr habt doch Telefonzellen in Florida, oder? Und erzählen Sie nichts von der Sache. Bestellen Sie einfach fünf Dutzend Hammelkeulen, klar? Dann weiß ich, daß Sie dran sind – fünf Dutzend Hammelkeulen.«
    »Kein Problem«, sagte Bud Schwartz.
    »Drittens, ganz egal, von welchem Telefon Sie anrufen, nennen Sie nie mehr den verdammten Namen.«
    »Frankie King?«
    »Nein, den anderen. Der mit >G< anfängt.«
    »Der, den Sie absolut nicht kennen?«
    »Richtig«, sagte Salvatore (Der Salamander) Delicato. »Genau den meine ich.«
    Später, als sie auf der Veranda ein Bier tranken, sagte Danny Pogue: »Ich kann nicht glauben, daß du das getan hast.«
    »Warum nicht?« sagte Bud Schwartz. »Das Arschloch hat versucht, uns auszutricksen. Er wollte uns übers Ohr hauen.«
    »Plus das, was er mit Molly gemacht hat.«
    »Ja, das kommt hinzu.«
    Danny Pogue sagte: »Meinst du, sie bringen ihn um?«
    »Etwas in dieser Richtung. Vielleicht noch was Schlimmeres.«
    »Mein Gott, Bud, ich wüßte gar nicht, wie ich die Mafia anrufen soll, selbst wenn mein Leben davon abhängt. Die Mafia!«
    »Ja, schon gut.« Bud Schwartz hatte sich mit dem Anruf selbst überrascht. Er war kühl und gelassen geblieben, sogar als er ein hohes Tier des Mob am Draht hatte. Bud Schwartz war überzeugt, daß er nun in höhere und ernstere Gefilde der Kriminalität vorgedrungen war; und hinzu kam, daß er ganz allein eine größere Sache in Gang gesetzt hatte.
    Danny Pogue sagte: »Wieviel geben sie uns wohl dafür, daß wir diesen Mistkerl ans Messer liefern?«
    »Keine Ahnung«, sagte Bud Schwartz. »Der Mann bringt das in Erfahrung.«
    Danny Pogue hatte seine Bierdose geleert und starrte auf seine schmutzigen Tennisschuhe. Mit leiser Stimme sagte er: »Bud, es tut mir wirklich leid, daß ich in Monkey Mountain einfach weggerannt bin.«
    »Ja, das war eine Überraschung. Du haust ab und läßt mich zurück, damit sie mir das Gehirn rauspusten. Das stelle man sich mal vor.«
    »Ich hatte Angst, mehr nicht.«
    »Offensichtlich.«
    Bud Schwartz hatte die Szene hundertmal in seinem Kopf ablaufen lassen, und am Ende waren sie immer ausgetrickst und tot. Er war wütend, daß Francis Kingsbury es tatsächlich versucht hatte... so wütend, daß er seinen alten Zellengenossen Mario aufstöberte, der ihn mit Jimmy Noodles bekannt machte, welcher ihm wiederum die Telefonnummer der Metzgerei in Queens gab.
    Bud Schwartz brannte auf Rache. »Ich will, daß sie begreifen«, sagte er zu Danny Pogue, »daß sie uns nicht aufs Kreuz legen können, nur weil wir Einbrecher sind.«
    Die Fliegentür öffnete sich knarrend, und Molly McNamara kam zu den Männern auf die Veranda heraus. Ihre Augen waren verquollen und müde. Sie bat Danny Pogue, ihr doch ein Glas Limonade zu holen, und er eilte in die Küche. Sie rückte ihre neue Zahnprothese zurecht und sagte: »Die Versammlung ist schlecht gelaufen. Meine Ideen haben wenig Anklang gefunden.«
    Sie legte eine Hand auf ihre Brust und machte einen rasselnden, mühsamen Atemzug.
    Bud Schwartz fragte: »Sie fühlen sich nicht so gut, oder?«
    »Heute abend nicht.« Sie legte eine winzige Pille unter ihre Zunge und schloß die Augen. Ein fernes Wetterleuchten kündigte ein Gewitter an, das über die Everglades herantrieb. Bud Schwartz entdeckte einen Moskito auf Mollys Wange und verscheuchte ihn.
    Sie blinzelte und sagte: »Ihr Jungs führt irgend etwas im Schilde, das merke ich ganz deutlich.«
    »Es wird eine Überraschung.«
    »Ich bin schon zu alt für Überraschungen«, wehrte Molly ab.
    »Diese wird Ihnen gefallen.«
    »Sei vorsichtig, bitte.« Sie lehnte sich vor und senkte ihre Stimme. »Um Dannys willen, sei vorsichtig. Er ist nicht so clever wie du.«
    Bud Schwartz sagte: »Wir passen aufeinander auf.« Außer wenn es Ärger gibt, dann sucht dieser Knilch sich schnellstens ein sicheres Versteck.
    »Es hat einen Grund, daß ich nicht alles erzählen kann«, sagte Bud Schwartz zu Molly, »aber machen Sie sich mal keine Sorgen.« Sie war ziemlich trübsinnig. Er hatte sie noch nie so erschöpft und niedergeschlagen erlebt.
    Danny Pogue kam mit einer Karaffe Limonade nach draußen. Molly bedankte sich bei ihm und hielt ihr Glas, als sie trank, mit beiden Händen fest. »Ich fürchte, wir können nicht auf die Mütter der Wildnis zählen«, sagte sie. »Ich habe heute abend bei ihnen einen alarmierenden Mangel an Entschlossenheit festgestellt.«
    »Sie meinen, sie haben den Schwanz

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