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Große Tiere: Roman (German Edition)

Große Tiere: Roman (German Edition)

Titel: Große Tiere: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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um die Taille packt und ihm an beiden Enden die Eingeweide rausquetscht wie bei einer sehr großen Tube Lakritzzahncreme.
    »Sagen Sie nur nicht, daß Sie mich jetzt durchchecken lassen«, sagt Pedro.
    »Nee.« Aber der Trooper lehnt sich immer noch mit seinen dicken schwarzen Armen gegen die Tür des Saab, sein Gesicht keine dreißig Zentimeter von Pedros entfernt, so daß Pedro sein doppeltes Spiegelbild in den Brillengläsern bewundern kann. Und der Trooper sagt: »Was ist denn mit Ihrem Finger passiert?«
    »Mich hat ’ne Katze gebissen.«
    »Die hat ja fast die ganze Spitze erwischt.«
    »Stimmt«, sagt Pedro, flattert am ganzen Körper und wünscht sich insgeheim, er hätte seinen Tropfbeutel Winstrol-V mitgenommen. Ein absolut heißer Stoff. Das gleiche Zeug, das sie auch bei Pferden benutzen. Tausend Dollar pro Ladung, und jeden Cent wert.
    Der Trooper nickt. »Muß ja’ne Riesenkatze gewesen sein, die Sie da gebissen hat.«
    »Jaja, ich mußte das Biest einschläfern lassen.«
    »Keine schlechte Idee«, sagt der Highwaymensch, »ehe sie woanders zubeißt.«
    Und dann tippt der Hurensohn sich an die Krempe seines Stetson und verabschiedet sich. Als sei er Johne Wayne persönlich.
    Und da ist Winder, kommt mit einem Armvoll Kleider aus dem Apartment. Steigt in den Wagen-nicht in seinen, in einen anderen; von jemand mit einem Aufkleber des Wunderlands -und fährt mit brüllendem Radio los.
    Pedro Luz bleibt zurück, kühl und raffiniert, etwa eine halbe Meile, bis der dreiste Mistkerl das lange freie Stück auf der Card Sound Road, südlich der Carysfort Marina, erreicht hat. Dort will Pedro zuschlagen.
    Bis der Saab stirbt. Hustend und stotternd stehenbleibt. Ein Saab!
    Pedro Luz ist derart sauer, daß er das Lenkrad von der Säule reißt und es in eine Tamarinde schleudert. Erst danach dämmert es ihm, daß Mr. X sich bestimmt nicht darüber freuen dürfte, einen 35 ooo-Dollar-Wagen zu haben, der sich nicht mehr lenken läßt.
    Eine Stunde später erscheint der Abschleppwagen von Pascual’s Wrecker Service. Der Typ macht die Motorhaube auf und kann nichts finden. Kriecht unter die Karre, nichts. Dann sagt er, vielleicht ist Pedro der Sprit ausgegangen, und Pedro sagt, er soll keinen Scheiß reden. Der Typ öffnet den Tankverschluß, kneift ein Auge zu und schaut hinein, als könne er tatsächlich etwas sehen.
    Dann schnüffelt er, reibt sich die Nase, schnüffelt erneut. Dann lacht er los wie ein Verstörter.
    »Ihre Freunde haben es Ihnen ganz schön besorgt«, sagt er.
    »Wovon reden Sie?«
    »Kommen Sie her und riechen Sie selbst.«
    »Nein, danke«, sagt Pedro.
    Der Bursche kriegt sich nicht mehr ein. »Und ich glaube, ich hätte schon alles gesehen.«
    Pedro versucht sich zu erinnern, wann es passiert sein könnte. Kommt darauf, daß jemand sich angeschlichen hat, als er mit diesem lästigen Trooper quatschte. Was bedeutet, daß der Trooper mit drinsteckte.
    »Ihr Motor hat es hinter sich«, sagt der Abschleppfahrer und kichert immer noch.
    Pedro Luz packt seinen Arm, bis seine Finger den Knochen spüren. Er sagt: »Dann erzähl doch mal. Was ist denn im Tank?«
    »Jack Daniels«, sagt der Typ. »Den Geruch erkenn ich überall.«
    Also sieht Pedro zu, wie der Kerl Mr. Kingsburys Saab auf den Haken nimmt, und fragt sich, was sonst noch schiefgehen könnte. Er denkt an die Affen und die Scheiß-Einbrecher und was mit Churrito passiert ist. Denkt an den schwarzen Highwaypolizisten, der ihm ohne jeden Grund Schwierigkeiten macht, und fragt sich, wie jemand es schaffen konnte, Fusel in den Tank zu kippen, ohne daß er es merkt.
    Pedro beschließt, sich lieber schnellstens was von dem Pferdezeug in den Arm zu pumpen und sich dann an Joe Winders Arsch zu hängen.
    In einer seiner Taschen findet er den Zettel, auf den er die Nummer des Wagens geschrieben hat, mit dem Winder unterwegs war. Viel ist es nicht, aber das einzige, was er nach einem langen bitteren Morgen vorweisen kann.
    Daher erklärt Pedro dem Abschlepptypen, daß er im Saab bis zur Werkstatt mitfährt. Damit er auf dem Weg Kingsburys Autotelefon benutzen kann, um einige Punkte zu klären.
    Der Typ sagt nein, das sei gegen die Vorschriften seiner Firma. Er müsse schon vorne in den Truck steigen.
    Das ist nicht das, was Pedro nach so einem beschissenen Tag hören will. Er packt sich den Typen, reißt ihm die Arme aus den Gelenken, einen nach dem anderen, daß es zweimal knackt. Läßt ihn zuckend im Gras neben der Straße liegen.
    Springt in den

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