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Große Tiere: Roman (German Edition)

Große Tiere: Roman (German Edition)

Titel: Große Tiere: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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sei.
    »Wir brauchen die Polizei nicht«, sagte sie. »Ich habe nämlich zwei erfahrene Sicherheitsexperten engagiert.« Sie wies mit beiden Händen in den hinteren Teil des Raums, wo Bud Schwartz und Danny Pogue neben einer offenen Tür standen. Danny Pogue errötete bei der Vorstellung und pumpte seine Brust auf, um mehr wie ein harter Bursche zu wirken. Bud Schwartz fixierte drohend eine unsichtbare Tarantel, die direkt über Mollys Kopf baumelte.
    Schließlich verloren die Mütter der Wildnis ihr Interesse an den zu Leibwächtern avancierten Einbrechern, und Molly fuhr fort, die Kampfmoral ihrer kleinen Truppe zu stärken. Danny Pogue nahm sich einen Teller und schlich sich zur Käseplatte. Bud Schwartz schlüpfte durch die Tür hinaus.
     
    In einer Metzgerei unweit von Howard Beach in Queens nahm ein Mann, der allgemein als der Salamander bekannt war, den Telefonhörer ab und sagte: »Reden Sie.«
    »Jimmy hat mir diese Nummer gegeben. Jimmy Noodles.«
    »Ich höre«, sagte der Salamander, dessen richtiger Name Salvatore Delicato lautete.
    »Jimmys Nummer habe ich von Gino Riccis Bruder.«
    Der Salamander sagte: »Schön. Habe ich nicht gesagt, daß ich höre? Reden Sie.«
    »Falls Sie es nachprüfen wollen – ich rufe aus Florida an. Ich hab zusammen mit Ginos Bruder gesessen.«
    »Wie aufregend für Sie. Ich lege jetzt auf, Arschloch.«
    »Moment«, sagte die Stimme. »Sie suchen nach einer bestimmten Ratte. Ich weiß, wo sie steckt. Der Kerl, der die Zubonis verpfiffen hat.«
    Der Salamander hieb das Fleischbeil in den Hauklotz. »Geben Sie mir Ihre Nummer, damit ich zurückrufen kann«, sagte er. »Sagen Sie nichts mehr, sondern nennen Sie nur eine Nummer.«
    Der Anrufer aus Florida wiederholte sie zweimal. Sal Delicato benutzte einen Finger, um die Zahlen mit Schweineblut auf den Hauklotz zu schreiben. Dann nahm er seine Schürze ab, wusch sich die Hände, kämmte sich die Haare, holte eine Rolle Vierteldollarmünzen aus der Registrierkasse und ging drei Blocks weit zu einem Münzfernsprecher.
    »Na schön, Schlaumeier«, sagte er, als der Mann in Florida sich meldete. »Zuerst einmal, ich kenne keine Zuboni-Brüder.«
    »Ich hab nicht gesagt, daß sie Brüder sind.«
    »Haben Sie nicht?« Scheiße, dachte der Salamander, ich muß besser aufpassen. »Hören Sie, nicht schlimm. Erzählen Sie mir nur schnell, was so wichtig ist.«
    »Es gibt da so einen Scheißer im Zeugenschutz-Programm, Sie wissen schon, von wem ich rede. Er hat gegen die Zuboni-Brüder ausgesagt, die, von denen Sie noch nie gehört haben. Sie haben diesem Scheißer jedenfalls einen neuen Namen verpaßt, eine neue Sozialversicherungsnummer, alles, was dazugehört. Es geht ihm richtig gut. Mehr noch, so wie ich höre, ist er an die zwei Millionen Dollar wert.«
    Sal Delicato sagte: »Sie sind ein kleiner Träumer.«
    »Na ja, vielleicht meine ich den falschen Mann. Vielleicht habe ich falsche Informationen bekommen. Ich dachte nur, daß ihr nach Frankie King sucht, oder liege ich falsch?«
    »Ich kenne keinen Frankie King.«
    »Prima. War nett, mit Ihnen gesprochen zu haben -«
    »Warten Sie«, sagte der Salamander. »Möglich, daß ich jemand kenne, der sich dafür interessiert. Was sagten Sie, wie heißen Sie?«
    »Schwartz. Buddy Schwartz. Ich war mit Ginos Bruder in Lake Butler, Florida. Sie können das überprüfen.«
    »Das werde ich.«
    »Unterdessen sollten Sie mal mit Mr. Gotti reden.«
    »Ich kenne keinen Gotti«, sagte der Salamander. »Ich kenne absolut keinen verdammten Gotti.«
    »Wie Sie meinen.«
    Durchs Telefon hörte Bud Schwartz den Lärm von Autohupen und Autobusbremsen und Preßlufthämmern und Polizeisirenen. Er war froh, in Miami zu sein anstatt an einer Straßenecke in Queens. Am anderen Ende räusperte Sal Delicato sich. »Sie haben gesagt, sie hätten ihm einen neuen Namen verpaßt, richtig? Diesem Frankie King?«
    »Ja«, sagte Bud Schwartz.
    »Gut, und welchen Namen hat er im Moment?«
    »Sehen Sie, genau darüber wollte ich reden.«
    »Das klingt, als wollten Sie ein Spielchen treiben, was?«
    Bud Schwartz sagte: »No, Sir. Das ist kein Spiel.«
    »Schon gut. Ich sag Ihnen, was Sie tun: Zuerst einmal könnten Sie schon jetzt Probleme haben. Die Telefonleitungen zu meinem Laden sind nicht ganz sauber, verstehen Sie?«
    Bud Schwartz sagte: »Ich verschwinde in ein paar Tagen sowieso von hier.«
    »Wie Sie meinen«, sagte der Salamander, »wenn Sie mich aber das nächste Mal anrufen, dann tun Sie das von einer

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