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Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen

Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen

Titel: Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Wissen
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jeder mit nem Hämmerchen oder so was in der Hand und dann – kloppen die ne richtige Melodie auf die Glockenaußenwand druff! Jedenfalls versuchen sie es … manchmal nämlich scheint einer von den beiden auch mal daneben zu treffen und dann hört man mal einen Ton der gar so aufregenden Melodei, dieses Meisterwerks der Musikgeschichte, nicht. Oder es klingt total schief. Wie eigentlich das komplette Werk, wenn man den letzten Anflug von fairer Beurteilung der Situation auch noch bei Seite schiebt…
    Denn dieses sogenannte Lied ist, sagen wir mal: An Eintönigkeit nicht zu überbieten. Wobei man eintönig betonen muss, denn das Werk besteht nur aus einem einzigen! Und der wird eben in mal kürzeren, mal längeren Abständen auf die Glocke gezimmert. Von den Männchen mit den Hämmerchen. Abwechselnd. Gutgläubige und alteingesessene Katholen haben auch einen Namen für das Hochwerk der Musikgeschichte: Bim Bam Beier .
    Jau , das nenne ich mal anti-infantil! Bim Bam Beier ! Das hat was, echt. Wer lacht da noch über deutsche Schlager, wo es doch Bim Bam Beier gibt???
    Man muss das hören, man kann es eigentlich schlecht beschreiben. Aber Bim Bam Beier geht ungefähr so:
    Bim Bam Bim Bam Bei-er, Bim Bam Bim Bam Bam .
    Da war’s schon. Kurz ne? Und darüber regt der sich auf, werden Sie denken. Wenn’s ja nur das wäre, nur diese eine Zeile..
    Aber wissen Sie, was das für ein Psychoterror ist, wenn diese eine kleine Zeile dann eine halbe Stunde am Stück immer und immer wieder – mit erwähnten leicht schiefen Abwandlungen – auf die Glocken gehämmert wird??? Eine halbe Stunde immer wieder Bim Bam Bim Bam Bei-er, Bim Bam Bim Bam Bam ???!!!
    WOZU????? WARUM????? AAAAAAAAHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Warum klöppeln die zwei Kerle sich die Hämmer nicht mal in die Eier? Dann sind sie auf natürlichem Weg bewegungsunfähig.
    Hau mir in die Ei-er, Bim Bam Bim Bam Bam!
    Klingt in meinen Ohren viel schöner. Und vor allem nur einmal!
     
     
     
     

Sechsunddreißigstens
     
     

Austherapiert !
     
    Vielleicht kennen Sie solche Situationen im Leben. Wenn nicht: Seien Sie froh und weiter so!
    Ich meine die Punkte in einem menschlichen Dasein, wo man einfach mal in eine Phase kommt, in der man selbst nur noch tausend Fragezeichen auf der Stirn hat und aus eigener Kraft nicht mehr weiter kommt. Da hängt man dann grübelnd auf der Couch rum und lässt keinen an sich ran.
    Manche nennen das neudeutsch Burn-Out … nun ja …
    Andere bleiben aber lieber und ehrlicher bei der deutschen Variante: der Depression.
    Gut, das kann jeden erwischen, dagegen ist keiner gefeit. Viele kommen da auch allein wieder raus, aber eben nicht alle. Und diese suchen sich dann Hilfe. Denn es gibt einen Stamm gebildeter Leute, die dazu da sind, dass sie die Ursachen aller Probleme aus den Hilfesuchenden raus kitzeln: die Psychotherapeuten, genau!
    Nun will ich nicht verhehlen, dass auch ein Bestsellerautor mal in die Situation kommt, dass er die Praxis eines solchen Spezialisten aufsucht. Irgend’nen Schaden muss einer ja haben, wenn er auf die Idee kommt, solche Bücher zu schreiben…
    Wie dem auch sei: Ich habe mich also aus bestimmtem Anlass auf die Suche nach einem zu mir und meinem Seelenweh passenden Therapeuten gemacht – was gar nicht so einfach ist, denn es gibt in Deutschland einen chronischen Mangel an eben solchen … zumindest an jenen mit Kassenzulassung. Die, die diese nicht haben, die muss man nämlich selbst bezahlen – und dann haben Sie nach der Therapie noch ein Problem mehr:  dass Sie pleite sind!
    Und diese unbefriedigende bundesdeutsche Gesamtsituation erklärt dann auch, dass ich mit meinem Anliegen an jenen Zeitgenossen geriet, mit dem ich das folgende Kennenlerngespräch hatte…
     
    "Hallo Herr Kinski!" (Mehr zu diesem Namen siehe unten)
    "Guten Tag mein Herr, schön dass Sie da sind. Gut her gefunden trotz des Wetters?"
    "J a doch, schon. Danke der Nachfrage."
    " Gerne! Dann nehmen sie Platz und wärmen sich auf. Kaffee?"
    "Nein, vielen Dank ."
    " Kein Problem. Zu den Formalitäten kommen wir später, zunächst erzählen sie mal: Wo drückt denn der Schuh?"
     
    SO hätte der Termin beginnen können – und SO begann er dann in der Realität:
     
    "Hallo Herr Kinski!" (Name geändert, Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind … nun ja, nicht ganz zufällig und vielleicht beabsichtigt)
    " Tag." (Ich noch in Jacke in der Tür stehend) "Ich habe hier einen Patientenfragebogen, den

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