gruenden einen Klub
Hanni. „Ihr werdet nur eure Karten bezahlen müssen.“
„Warten wir ab, was Frau Theobald sagt“, schlug die immer besonnene Hilda vor.
Was Frau Theobald sagen würde, erfuhren sie an diesem Tag nicht mehr. Die Direktorin war zu einer Tagung gereist und wurde erst für den nächsten Nachmittag zurückerwartet. Doch als sie ihrer Klassenlehrerin und der Hausmutter von dem Brief berichteten, waren beide einverstanden und freuten sich über die Einladung. Es würde schon nichts schiefgehen!
Angela aber lief mit einem bitterbösen Gesicht herum.
„Dir wäre gewiss ein schöner Einbruch lieber gewesen“, spottete Claudine, die sich als Musikfreundin ganz besonders auf das Konzert freute.
„Ihr habt wohl alle euer Herz für die Kunst entdeckt“, gab Angela genauso spöttisch zurück. „Da kommt unsereins sich ja beinahe wie ein Kultur-Banause vor.“
„Ach, seit wann kennst du dich so genau?“, fragte Claudine und lief schnell den Flur hinunter zu Mamsells Zimmer. Schließlich musste sie der guten Tante doch von ihrem Glück berichten. Angela sah ihr wütend nach.
„Habt ihr beide - du und Jenny - eigentlich mit dem Tagebuch angefangen?“, fragte Hanni die Schwester beim Schlafengehen.
„Natürlich! Was hast du denn gedacht? Es gibt doch schon eine Menge zu berichten.“
„Dann ist es ja gut“, meinte Hanni und zog sich die Decke über den Kopf. „Passt bloß auf, dass ihr das Tagebuch nicht mal liegen lasst“, rief sie unter der Decke hervor. „Es darf niemand anders drin lesen als wir sieben.“
Der Klub bewährt sich
„Das ist die Lösung“, jubelte die Klasse zwei Tage später, als Frau Theobald ihre Entscheidung bekannt gab. Sie erschien selber mit Frau Körner morgens in der ersten Stunde. Das war ihr Vorschlag:
Die ganze Klasse durfte zu dem Konzert fahren, selbstverständlich mit ein paar Lehrerinnen.
„Wahrscheinlich komme ich selber mit“, sagte die Direktorin. „Ich möchte die Signora gern singen hören, besonders weil ich ein paar schöne Schallplatten mit Aufnahmen von ihr besitze.“
„Du, die wünschen wir uns zum Geburtstag“, sagte Hanni leise zu ihrer Schwester. „Jede wünscht sich eine.“
Die Direktorin redete inzwischen weiter: „Ich denke, wir fahren nicht mit der Bahn, sondern nehmen den Schulbus. So kommen wir nach dem Konzert gut nach Hause, besonders wenn es ein bisschen spät werden sollte. Ihr seid ja fast erwachsen und ich freue mich sehr, wenn ich meinen Großen so etwas Schönes bieten kann. Was die Karten kosten werden, weiß ich noch nicht, aber sie werden gewiss erschwinglich sein. Fahrtkosten entstehen euch nicht. Unsere acht Glückspilze haben obendrein auch das Konzert frei. Wer nicht mitfahren möchte, muss es sagen ...“
Hier drehten sich viele nach Angela um, die knallrot wurde, sich aber nicht rührte.
„... dann werde ich dafür sorgen, dass sie in der Schule beschäftigt wird. Sagt mir bis heute Nachmittag um drei Bescheid. Ich telefoniere dann mit der Sängerin und bestelle so viele Karten, wie wir brauchen.“
„Was ziehen wir an?“ Eine Riesenfrage. Ein festliches Kleid musste es sein, gewiss waren alle Konzertbesucher sehr gut angezogen.
„Arme Angela, sie kann ihre schönen Kleider nun gar nicht ausführen“, stichelte Bobby laut, als Angela in der Nähe stand. Die fiel auch prompt darauf herein.
„Und warum nicht?“, rief sie hinüber.
„Na, du hast doch gestern noch über uns gespottet, weil wir so gern ins Konzert fahren wollen. Dir war das doch zu albern. Sagtest du nicht so etwas Ähnliches?“
„Deswegen schließe ich mich noch lange nicht aus“, sagte Angela von oben herab. „Es gibt so etwas wie Kameradschaftsgeist - wenn du weißt, was das heißt, meine liebe Bobby.“
„Hört, hört!“, spotteten Carlotta und Jenny, weil es bei dieser Antwort selbst Bobby die Sprache verschlagen hatte.
Für eine war aber die Kleiderfrage ein schweres Problem: für Gina. Es fiel Hilda auf, wie still die Italienerin geworden war, seit die Frage „Was ziehen wir an?“ zum ersten Mal ausgesprochen wurde. Sie beschloss, Gina direkt zu fragen.
„Du freust dich gewiss auf ein Wiedersehen mit der Sängerin“, sagte sie und hakte Gina freundschaftlich unter. „Eigentlich müssten sich ja alle bei dir bedanken.“
„Hm ... ja ... ich weiß nicht, ob ich mich freue“, stotterte Gina schließlich.
„Wieso? Was ist los?“
„Ja, weißt du ... es ist schwer zu erklären ... Sieh mal, meine Mutter musste so
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