gruenden einen Klub
beiden Freundinnen. „Ich finde, ihr seid sehr großzügig gewesen, und danke euch von Herzen.“
„Unser Klub hat heute zum ersten Mal eine Aufgabe erfüllt“, meinte Hanni abends zu ihrer Schwester. „Anders hätten wir Gina bestimmt nicht so schnell helfen können.“
„Vor allem auch nicht so unauffällig“, sagte Nanni.
Der große Tag in Neuenburg
Am Sonntag und an den nächsten Nachmittagen wurde angeprobt, genäht, gewaschen und gebügelt, dass es eine Freude war. Die Hausmutter schlug die Hände über dem Kopf zusammen, wenn sie die fleißigen Mädchen sah.
„Euch kenne ich ja gar nicht wieder“, rief sie ein ums andere Mal. „Solchen Eifer habt ihr noch nie entwickelt.“
„Jetzt geht es ja auch ums Vergnügen, Hausmutter!“, rief Jenny übermütig. „Wir müssen doch Lindenhof im Konzertsaal würdig vertreten.“
„Das möchte ich mir ausgebeten haben“, war die Antwort. „Aber nicht nur durch Kleidung, sondern durch Aufmerksamkeit und gutes Benehmen.“
Doch sie tat nur so streng. In Wahrheit half sie überall, gab bei Änderungen ihr Urteil ab, wenn eine gar zu sehr in die Länge geschossen oder in die Breite gegangen war, seit sie das Kleid zum letzten Mal getragen hatte. Sie begutachtete, wo eine Schleife oder ein Tuch am besten aussah, und steckte selber ab, was neu zu nähen war. Ein zweites Bügeleisen brachte sie an und stellte ihr eigenes Nähzeug mit vielen bunten Garnrollen zur Verfügung.
Außer Frau Theobald wollte Frau Jenks mitfahren.
Als der große Tag endlich da war, hingen die meisten Mädchen aus den anderen Klassen an den Fenstern oder standen winkend an der Haupttür. Der Bus fuhr los und die Mädchen winkten strahlend zurück.
In einer Stunde hatten sie Neuenburg erreicht. Es dämmerte schon, als der Bus auf dem Marktplatz hielt. Es wurden viele auswärtige Besucher erwartet.
Frau Theobald winkte die acht Glückspilze - wie die Klasse neuerdings sagte - zu sich heran.
„Ich finde, ihr solltet der Sängerin einen Blumenstrauß schicken, als Dank für die Einladung.“
O ja, gerne! Sie hatten bloß nicht daran gedacht.
„Ich lege den Betrag einstweilen aus, Frau Jenks wird so nett sein und den Strauß bestellen.“
Die Mädchen machten enttäuschte Gesichter!
„Wollt ihr ihn selber aussuchen?“, fragte Frau Theobald lächelnd.
„Ach ja!“, riefen alle wie aus einem Munde.
„Dann geht schnell mit Frau Jenks los. Dort drüben ist ein Blumenladen. Beeilt euch!“
Was für Blumen nahmen sie am besten? Nach einigem Hin und Her entschieden sie sich für acht wunderschöne rotgoldene Chrysanthemen. Auf eine Karte schrieben sie „Mille grazie!“ und ihre Namen. Die Verkäuferin versprach, die Blumen sofort zu binden und in den Konzertsaal zu schicken.
Ein knapper Imbiss, und schon wurde es Zeit fürs Konzert. Als Frau Jenks an der Kasse nach den vorbestellten Karten fragte, bekam sie alle, die zu bezahlen waren, und außerdem einen dicken Umschlag. Er war an Gina adressiert. Die Signora hatte zu den Freikarten ein paar Zeilen geschrieben. Sie hatte die acht Karten schon reservieren lassen, ehe Frau Theobald anrief. Nun saßen die übrigen Mitschülerinnen zwei Reihen hinter den acht. Die Sängerin wünschte allen viel Vergnügen und schrieb am Schluss: „Vielleicht sprechen wir uns noch.“
Gespannt betraten sie den Festsaal. Er war nicht sehr groß. Vorn auf dem Podium stand der Flügel; an den Seiten waren Töpfe mit Grünpflanzen aufgestellt.
Die acht Glückspilze saßen in der zweiten Reihe, vor ihnen ein paar Herren in dunklen Anzügen und Damen in sehr eleganten Kleidern. Das waren die Mitglieder des Festausschusses vom Kreis Neuenburg, der diesen Abend veranstaltete.
Die Mädchen wurden nicht enttäuscht. Die dunkelhaarige Italienerin sah in dem langen weißen Kleid aus schwerer Seide bezaubernd aus. Das sagte später nicht bloß die schwärmerische Elli - nein, auch Angela gab es zu.
Und wie sie sang! Bobby ertappte sich dabei, wie sie mit gefalteten Händen dasaß und lauschte. Jeder im Saal war ergriffen von dieser schönen Stimme.
Als das erste Lied zu Ende war, brach tosender Beifall los. Immer wieder musste die Künstlerin sich verneigen, ehe sie weitersingen konnte. Nach dem dritten Lied wurde ihr ein Strauß überreicht. Rotgoldene Chrysanthemen!
„Unser Strauß! Seht ihr, unser Strauß“, tuschelten acht Mädchen in der zweiten Reihe aufgeregt.
Lied um Lied folgte. Und dann - das Konzert war beinahe zu Ende - trat die
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