gruenden einen Klub
Sängerin vor und sagte in den Saal hinein: „Das letzte Lied singe ich ganz besonders für acht junge Freundinnen, die mir in der letzten Woche sehr geholfen haben.“
Sehr glücklich saßen die „acht jungen Freundinnen“ da, besonders als ein paar Damen und Herren aus der ersten Reihe sich umdrehten und ihnen zuwinkten. Ihnen hatte die Sängerin gewiss ihr Abenteuer berichtet. Und nun wusste der ganze Saal, wen sie meinte.
Sie sang Mozarts kleines Lied „Ein Veilchen auf der Wiese stand“, und als sie endete: „... es war ein herzig‘s Veilchen“, da klatschten die Menschen im Saal wie toll, am heftigsten natürlich die acht in der zweiten Reihe.
Wie benommen verließen sie den Saal. Es war schon nach zehn, der Bus sollte um halb elf abfahren.
Trotzdem sagte die Direktorin: „Wir gehen noch einmal kurz in das Café von vorhin. Ich habe für euch Tee zum Aufwärmen vor der langen Fahrt bestellt.“
Sie saßen noch gar nicht lange dort, da ging die Tür auf, und herein kam - die Signora. Es waren noch andere Konzertbesucher im Café. Die erkannten sie und klatschten. Sie nickte dankend, ging aber unbeirrt zu dem großen Tisch an der Seite, wo die Lindenhofmädchen saßen. Den Chrysanthemenstrauß hielt sie in der Hand. Hinter ihr kam der Herr, der sie damals gefahren hatte. Während die Signora mit Frau Theobald sprach, die ihr entgegenging, winkte er seinen acht Helferinnen zu, die er sofort erkannte, und rief vergnügt: „‚au ruck! ‚au ruck!“
Die Sängerin wandte sich an die Klasse. Gina übersetzte, was sie sagte: „Ich freue mich sehr, dass ihr alle gekommen seid. Hoffentlich hat es euch Freude gemacht. Meinen lieben Helferinnen vom vergangenen Mittwoch aber möchte ich noch eine kleine Erinnerung an unser gemeinsames Abenteuer geben.“
Sie drehte sich zu dem Herrn um und ließ sich von ihm ein kleines Päckchen geben. Es waren acht kleine Schallplatten mit dem Mozartlied von dem herzigen Veilchen. War das nicht reizend?
„Und ihren Namen hat sie draufgeschrieben!“, rief Petra, die besonders scharfe Augen hatte, weil sie eine Brille trug. Sie schlängelte sich zu Frau Jenks hinüber und fragte: „Ob sie uns auch ein Autogramm gibt?“
„Warum nicht?“, war die Antwort. „Wenn ihr sie höflich darum bittet.“
Unüberbietbar höflich waren die Mädchen, das stellten beide Lehrerinnen mit Schmunzeln fest. Jede bekam ihr Autogramm.
Dann stand die Sängerin auf, seufzte und sagte etwas, das Gina übersetzte: „Uff, jetzt kann ich meinen Namen wirklich schreiben!“
Nach ein paar Abschiedsworten an Frau Theobald, die selber gut Italienisch sprach, und einem herzlichen Winken verließ sie mit ihrem Begleiter das Café, das inzwischen bis auf den letzten Platz gefüllt war. Es hatte sich herumgesprochen, wer dort saß.
„Und wir müssen nun auch schleunigst aufbrechen“, rief die Direktorin über den Tisch weg. „Es ist allerhöchste Zeit.“
Jetzt wird es ernst
„Allerhöchste Zeit“, das sagte auch Frau Körner, und sie meinte „zu ernsthafter Arbeit.“ Mamsell drückte sich ähnlich aus, nur mit noch mehr Nachdruck, wenn sie wieder einmal die schrecklichen unregelmäßigen Verben abgefragt hatte. „Fürchterlich! Fürchterlich!“, rief sie dann, wenn Doris stotterte oder etwas Falsches sagte, wenn Elma sie hilflos anguckte und sogar die Klassenbesten ein paar schlimme Fehler machten. „Mamsell Fürchterlich“ hatten die Zwillinge sie deshalb früher einmal getauft.
Sie gab ihnen zu lernen auf, dass die Köpfe rauchten, und dann kam eine Klassenarbeit voller Fallen, in die dann die meisten auch hineinstolperten.
Viel besser ging es in den anderen Fächern auch nicht. Lernen, lernen!, hieß es. Anstelle von Frau Willmer, die sie bisher in Deutsch unterrichtet hatte, war nach den Ferien Frau Wahl gekommen. Die schwärmte nicht und machte auch keine Gedichte wie Frau Willmer. Dafür legte sie allergrößten Wert auf Rechtschreibung und auf Regeln, die sie sich herunterschnurren ließ.
So ging es in Mathematik und Englisch, in Erdkunde und Geschichte. Sie lernten und seufzten zum Steinerweichen. Nun holten sie sich auch wieder die Mädchen aus den unteren Klassen zu Hilfe für die kleinen Arbeiten im Zimmer. Die zweite Klasse hatte sich schon gewundert, warum sie nicht längst gerufen wurde. Sie alle waren ja neugierig und fragten nach dem Konzert.
Aber die Großen waren nicht sehr gesprächig. „Beeil dich ein bisschen mit der Arbeit“, sagte Doris
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