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Grüne Magie

Grüne Magie

Titel: Grüne Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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ich daran, wie sehr ich inzwischen die Langeweile schätze und wieviel mir an einem derartigen Kummer gelegen ist.«
    Fair machte sich zum Aufbruch bereit. »Ich danke dir für diese neue Weisheit, die mich selbst weitere hundert Jahre in der grünen Sphäre nicht hätten lehren können. Ich glaube, ich kehre jetzt auf meine Felsspitze in den Anden zurück – zumindest für eine Weile.«
    McIntyre lehnte seinen Stuhl wieder an die Wand der Tankstelle. »Und ich warte auf die nächsten Wagen – wenigstens eine Zeitlang.«
    »Auf Wiedersehen, Onkel Gerald.«
    »Auf Wiedersehen.«
    Originaltitel: »Green Magic « Copyright © 1963 by Mercury Press, Inc . (in »The Magazine of Fantasy and Science Fiction«, Juni 1963 ) Deutsche Übersetzung von Andreas Brandhors t

Die Wundermacher
    I
    Die Streitmacht aus Faidefeste durchquerte das Hügelland – eine lange Kolonne aus hundert mit Rüstungen ausgestatteten Rittern, fünfhundert Infanteristen und vielen Wagen. An der Spitze war Lord Faide unterwegs, ein hochgewachsener und nicht mehr ganz junger Mann, hager und katzenartig, mit einem schmalen eingefallenen Gesicht, das auf Magengeschwüre hindeutete. Er saß im traditionellen Wagen der Faides, einem Gefährt, das wie ein Boot geformt war und einen guten halben Meter über dem Moos schwebte, und er trug nicht nur Schwert und Dolch bei sich, sondern auch die Waffen, die ihm seine Ahnen vermacht hatten.
    Eine Stunde vor Sonnenuntergang ritten einige Späher zu der Kolonne zurück, und die Rösser mit den gedrungenen Schädeln sprangen wie Hunde dahin. Lord Faide hielt den Wagen an. Hinter ihm blieb sein Gefolge stehen, die einfachen Ritter und Infanteristen, die lederne Kappen trugen. Der Troß, der den Abschluß der Kolonne bildete, verharrte, und knarrend hielten auch die Wagen der Unglücksbringer.
    Die Kundschafter näherten sich in einem halsbrecherischen Galopp, und erst im letzten Augenblick zügelten sie ihre Rösser. Lange zottelige Beine streckten sich, und pfotenartige Hufe zerrissen das Moos. Die Späher sprangen zu Boden und eilten sofort auf den ersten Wagen zu. »Der Weg zur Ballantfeste ist blockiert!«
    Lord Faide erhob sich aus seinem Sitz und blickte nach Osten über die graugrünen Hügel hinweg. »Wie viele Ritter? Wie viele Soldaten?«
    »Keine Ritter, Lord Faide, und auch keine Soldaten. Das Erste Volk hat zwischen dem Nördlichen und Südlichen Dichtwald weitere Bäume wachsen lassen.«
    Lord Faide überlegte eine Weile, nahm dann wieder Platz und griff nach dem Kontrollknauf. Der Wagen gab ein dumpfes Schnaufen von sich und setzte sich mit einem Ruck in Bewegung. Die Ritter gaben ihren Pferden die Sporen. Die Infanteristen schlenderten in der für sie typischen halb gebeugten Haltung weiter. Am Ende der Kolonne rumpelte auch der Troß los, ebenso wie die sechs Wagen der Unglücksbringer.
    Im Westen ging die große, trübe und in einem matten Rosarot glänzende Sonne unter. Weiter links erstreckte sich der Nördliche Dichtwald, und felsiges Gelände, in dem nur hier und dort das Grün von Moosfladen zu erkennen war, trennte ihn von seiner südlichen Entsprechung. Als die Sonne hinter dem Horizont versank, sah Lord Faide die neue Pflanzung: vage Konturen, die die beiden Waldgebiete miteinander verbanden.
    Zum zweitenmal hielt der Lord seinen Wagen an, und diesmal stieg er aus. Er beobachtete die Landschaft, und kurz darauf gab er das Zeichen zum Aufbau des Lagers. Die Wagen wurden so aufgestellt, daß sie einen Kreis bildeten, und anschließend ging man daran, sie zu entladen. Eine Zeitlang überwachte Lord Faide diese Tätigkeiten mit aufmerksamen und kritischen Blicken, und dann drehte er sich um und wanderte durch das grüne und lavendelfarbene Zwielicht. Fünfzehn Meilen weiter im Osten wartete sein jüngster Feind auf ihn: Lord Ballant von Ballantfeste. Voller Zuversicht dachte Lord Faide an die Schlacht, die am nächsten Tag stattfinden sollte. Insgesamt zwölf Feldzüge hatten seine Soldaten zu erfahrenen Veteranen werden lassen, und außerdem waren sie ebenso treu wie zuverlässig. Hein Huss fungierte als Oberster Unglücksbringer für Faidefeste, und drei seiner fähigsten Kollegen standen ihm zur Seite: Isak Comandore, Adam MacAdam und der erstaunliche Enterlin. Hinzu kam noch ihr jeweiliges Gefolge aus Kabbalisten, Thaumaturgen und Novizen – eine bemerkenswerte Truppe. Allerdings gab es auch einige Probleme, die bewältigt werden mußten. Ballantfeste war stark. Lord Ballant würde

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