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Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Decke, daß ich sie weggeschoben habe.«
    »Du hättest lieber im Bett bleiben sollen«, sagte Cassy. »Ich hätte bestimmt jemanden gefunden, der mich mitgenommen hätte.«
    »Ich konnte dich ja nicht erreichen«, entgegnete Beau.
    »Männer«, raunte Cassy und stieg aus. »Nie wollt ihr euch eingestehen, daß ihr auch mal krank seid.«
    »Wo gehst du hin?« fragte Beau.
    Cassy antwortete nicht. Statt dessen ging sie vorne um das Auto herum und öffnete die Fahrertür. »Rutsch rüber!« befahl sie. »Ich fahre.«
    »Aber ich kann doch fahren«, entgegnete Beau. »Keine Diskussion«, stellte Cassy klar. »Jetzt rutsch schon rüber!« Beau war viel zu erschöpft, um sich zu widersetzen. Außerdem wußte er, daß es tatsächlich besser war, Cassy fahren zu lassen, auch wenn er das nicht zugeben wollte. Cassy fuhr los. An der nächsten Ecke bog sie jedoch nicht nach links, sondern nach rechts ab.
    »Wo, zum Teufel, willst du hin?« fragte Beau. In seinem Schädel hämmerte es immer heftiger. Er wollte nur noch zurück in sein Bett.
    »Ich bringe dich zur Studentenstation im Medical Center«, erklärte Cassy. »Mir gefällt überhaupt nicht, wie du aussiehst.«
    »Das vergeht doch von alleine«, widersprach Beau, legte aber keinen weiteren Protest ein. Es ging ihm von Minute zu Minute schlechter.
    Um auf die Studentenstation zu gelangen, mußten sie den Eingang der Notaufnahme benutzen. Pitt entdeckte seine Freunde beim Eintreten und verließ kurz den Empfangsbereich, um sie zu begrüßen.
    »Ach du liebe Güte!« rief er, als er Beau sah. »Hat die Firma Nite dein Vorstellungsgespräch gecancelt, oder bist du von unserem Leichtathletik-Damenteam überrannt worden?«
    »Spar dir deine dummen Witze«, brachte Beau hervor. »Ich glaube, ich habe die Grippe.«
    »Sieht ganz danach aus«, bestätigte Pitt. »Komm mit! Wir bringen dich in eine Untersuchungskabine der Notaufnahme. Ich kann mir kaum vorstellen, daß sie dich in deinem Zustand in der Studentensprechstunde haben wollen.« Beau ließ sich in eine Kabine führen. Pitt schickte eine der mitfühlendsten Krankenschwestern zu ihm und hielt dann nach einem der älteren Unfallstationsärzte Ausschau.
    Der Arzt führte eine Schnelluntersuchung durch. Die Schwester nahm Beau Blut ab und bereitete eine Infusion vor. »Das machen wir nur, um Ihnen Flüssigkeit zuzuführen«, erklärte der Arzt, während er leicht gegen die Flasche klopfte. »Ich glaube, Sie haben eine schwere Grippe, aber Ihre Lunge scheint in Ordnung zu sein. Trotzdem halte ich es für besser, wenn Sie über Nacht hier bleiben - oder zumindest für ein paar Stunden, damit wir das Fieber senken und Ihren Husten lindern können.«
    »Ich will aber nicht im Krankenhaus bleiben«, jammerte Beau. »Wenn der Arzt sagt, daß du bleiben sollst, dann bleibst du auch«, schaltete Cassy sich ein. »Von deinem Machogehabe will ich jetzt absolut nichts hören.«
    Pitt gelang es wieder einmal, die Wogen zu glätten, und eine halbe Stunde später lag Beau in einem der Studenten-Krankenzimmer im Bett. Der Raum sah aus wie ein typisches Krankenzimmer: Der Fußbodenbelag war aus Vinyl, die Möbel aus Metall, es gab einen Fernseher und ein Fenster nach Süden mit Blick auf die sich vor dem Krankenhaus erstreckende Grünfläche. Beau trug einen Krankenhausschlafanzug. Seine eigene Kleidung hing im Schrank, seine Uhr, Brieftasche und die schwarze Miniskulptur befanden sich in einer Metallbox für Wertgegenstände, die in der oberen Schublade des Nachtschränkchens befestigt war. Cassy hatte das Kombinationsschloß mit den letzten vier Ziffern ihrer Telefonnummern programmiert.
    Pitt verabschiedete sich und ging zurück zum Empfang der Notaufnahme.
    »Liegst du bequem?« fragte Cassy. Beau lag auf dem Rücken, die Augen hatte er geschlossen. Man hatte ihm ein Mittel gegen den Husten gegeben, das bereits zu wirken begann. Doch er war völlig erschöpft. »Ist schon okay«, murmelte er.
    »Der Arzt hat gesagt, ich soll in ein paar Stunden wiederkommen«, sagte Cassy. »Dann sind die Untersuchungsergebnisse da, und dann kann ich dich wieder mit nach Hause nehmen.«
    »Ich werde hier sein«, entgegnete Beau. Er spürte, wie er angenehm müde wurde und allmählich ins Reich der Träume wegdämmerte. Als Cassy die Tür hinter sich schloß, befand er sich bereits im Tiefschlaf. Beau schlief tiefer als je zuvor. Traumlos. Nachdem er mehrere Stunden in diesem komaartigen Zustand verbracht hatte, begann sein Körper plötzlich schwach zu

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