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Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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gellenden Pfiff aus. Ungefähr fünfunddreißig Meter entfernt erhob sich ein hellbrauner Hund von seinem schattigen Plätzchen und kam gemächlich an den Rand des Spielfelds getrottet, wo er wieder Platz nahm und den Kopf auf die Vorderpfoten legte. Beau ging in die Hocke und tätschelte dem Hund den Kopf, woraufhin dieser ein paarmal mit dem Schwanz wedelte und ihn dann wieder schlaff herunterhängen ließ.
    »Wem gehört der Hund?« fragte Pitt. »Wenn man überhaupt von einem Hund reden kann. Er sieht eher aus wie ein Pony.«
    »Der Hund gehört mir«, erwiderte Beau. »Er heißt King.«
    »Du hast dir einen Hund angeschafft?« fragte Pitt entgeistert.
    »Ja«, antwortete Beau. »Ich dachte plötzlich, ein Hund wäre ein toller Gefährte für mich. Deshalb bin ich heute morgen kurzerhand ins Tierheim gefahren. Und sieh da - King hat schon auf mich gewartet.«
    »Vor einer Woche hast du noch behauptet, es sei eine Schande, in der Stadt große Hunde zu halten«, erinnerte Pitt ihn.
    »Dann habe ich meine Meinung eben geändert«, erklärte Beau. »Als ich ihn gesehen habe, war mir sofort klar, daß er der Hund meiner Träume ist.«
    »Weiß Cassy schon Bescheid?«
    »Noch nicht«, erwiderte Beau und kraulte King liebevoll hinter den Ohren. »Sie wird ziemlich überrascht sein.«
    »Überrascht ist wohl stark untertrieben«, entgegnete Pitt und verdrehte die Augen. »Und dann auch noch so ein Riesenvieh! Aber er wirkt ziemlich apathisch und hat ganz rote Augen - ist er krank?«
    »Das sind nur leichte Anpassungsschwierigkeiten«, erklärte Beau. »Er ist ja gerade aus seinem Zwinger rausgelassen worden. Ich habe ihn doch erst seit ein paar Stunden.«
    »Er sabbert«, stellte Pitt fest. »Er hat doch wohl nicht die Tollwut?«
    »Nein, auf keinen Fall«, erwiderte Beau und umfaßte den riesigen Kopf des Hundes. »Komm schon, King! Jetzt müßte es dir doch langsam besser gehen. Wir brauchen dich, damit du uns anfeuerst.«
    Beau erhob sich, ließ seinen neuen Begleiter jedoch nicht aus den Augen. »Im Augenblick wirkt er tatsächlich noch ein bißchen apathisch, aber er sieht doch ziemlich gut aus, findest du nicht?«
    »Kann schon sein«, erwiderte Pitt. »Aber jetzt hör mir mal einen Augenblick zu. Daß du dir so mir nichts, dir nichts diesen Riesenhund angeschafft hast, war eine unglaublich impulsive Handlung. Ich kenne dich schon ziemlich lange und verdammt gut, aber so etwas hätte ich von dir nicht im Traum erwartet. Meiner Meinung nach hast du in letzter Zeit überhaupt ein paar Dinge getan, die nicht zu dir passen. Ich mache mir langsam Sorgen um dich. Ich glaube, wir sollten mal miteinander reden.«
    »Über was sollen wir reden?«
    »Über dich«, erwiderte Pitt. »Und über das, was du tust, zum Beispiel, daß du deine Vorlesungen schwänzt. Irgendwie scheinst du dich seit der Grippe…«
    Bevor Pitt seinen Satz beenden konnte, war Rocko von hinten an ihn herangetreten, um ihm freundschaftlich auf die Schulter zu klopfen. Der Schlag fiel so heftig aus, daß Pitt ein paar Schritte nach vorne taumelte.
    »Wollt ihr Schlafsäcke nun spielen oder nicht?« grölte Rocko. »Pauli, Duff und ich warten seit einer halben Stunde darauf, euch zur Strecke zu bringen.«
    »Ich glaube, wir reden später weiter«, flüsterte Beau Pitt zu. »Die Wilden werden unruhig.«
    Das Spiel begann. Wie Pitt nicht anders erwartet hatte, dominierte Rocko das Spiel mit seiner Bulldozer-Taktik. Da Rocko Pitt deckte, mußte Pitt zu seinem Leidwesen die Deckung von Rocko übernehmen. Jedesmal wenn Rocko den Ball abfing, provozierte er einen Frontalzusammenstoß mit Pitt und ließ sich dann zurückfallen, um zu einem Sprungwurf anzusetzen. Nach der Hälfte des Spiels führte Rocko mit seiner Mannschaft und Pitt beschwerte sich lauthals, daß er von Rocko gefoult worden sei. Rocko hatte ihm absichtlich den Ellbogen in den Bauch gerammt, um einen Rebound abzufangen.
    »Wie bitte?« brüllte Rocko wütend und donnerte den Ball so heftig auf den Boden, daß er drei Meter in die Luft sprang. »Du kleiner Feigling willst ein Offensivfoul anzeigen? Kommt gar nicht in Frage. Der Ball gehört uns! Diesen Einwurf habe ich überhört.«
    »Es ist mein Ball!« beharrte Pitt. »Und ich bleibe dabei, daß du mich gefoult hast - erst recht, nachdem du mir nun schon zum zweiten Mal mit diesem billigen Trick gekommen bist.« Rocko ging auf Pitt zu und rempelte ihn absichtlich mit seinem muskulösen Brustkorb. Pitt wich einen Schritt zurück.
    »Hab’ ich

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