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Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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verließen. Was seine Aufmerksamkeit erregte, war die Tatsache, daß die beiden aussahen wie der Tod; sie waren beinahe so bleich wie Charlie Arnold auf dem Foto, das er gerade auf seinen Schreibtisch gepfeffert hatte. Die beiden Männer husteten und schnieften, als wären sie todkrank.
    Jesse war leicht hypochondrisch veranlagt, deshalb ärgerte es ihn, daß einige Leute völlig rücksichtslos ihre Bazillen in der Weltgeschichte herumpusteten. Seiner Meinung nach hätten sie zu Hause bleiben müssen.
    Ein verhaltenes »Aua«, das aus dem Büro seines Vorgesetzten zu hören war, lenkte ihn von den beiden kranken Beamten ab. Durch die Glaswand sah er, daß der Captain an einem seiner Finger saugte. In der anderen Hand hielt er unschlüssig eine schwarze Scheibe.
    »Jesse!« rief Vince. »Hörst du mir überhaupt zu?« Jesse drehte sich um. »Tut mir leid. Was hast du gesagt?«
    »Ich habe gesagt, daß Dr. Lapree am Apparat war«, erwiderte Vince. »Es gibt eine weitere Komplikation im Fall Charlie Arnold. Die Leiche ist verschwunden.«
    »Das soll wohl ein Witz sein«, entgegnete Jesse. »Leider nein«, stellte Vince klar. »Der Doc wollte dem Toten noch eine Knochenmarksprobe entnehmen, aber es ist kein Charlie Arnold mehr da.«
    »Heiliger Strohsack!« rief Jesse und erhob sich. »Da sehen wir wohl am besten mal nach dem Rechten. Dieser Fall scheint uns ja völlig aus dem Ruder zu laufen.«
     
    Pitt zog seine Basketballsachen an und radelte von seinem Wohnheim zu den Courts. Er und Beau spielten regelmäßig in einer Mannschaft der Universitätsliga. Die Gegenspieler waren eigentlich immer gut. Hätten sie die nötige Motivation an den Tag gelegt, hätten viele sogar das Zeug gehabt, in höheren Ligen zu spielen und gegen andere Colleges anzutreten.
    Wie immer traf Pitt ziemlich früh auf dem Platz ein, um noch ein paar Wurfübungen zu machen. Er hatte das Gefühl, mehr Zeit zum Warmwerden zu benötigen als die anderen. Zu seiner Überraschung war Beau bereits da.
    Er trug zwar keine Sportkleidung, doch er stand auf der anderen Seite des Maschendrahtzaunes und unterhielt sich angeregt mit zwei Männern und einer Frau. Das Merkwürdige daran war, daß die drei wie richtige Yuppies aussahen. Sie waren Mitte bis Ende dreißig und trugen dunkle Anzüge, die Frau hatte ein Kostüm an. Einer der Männer hielt eine elegante Lederaktentasche in der Hand.
    Pitt hob einen Ball auf und begann mit seinen Wurfübungen. Falls Beau ihn registriert hatte, ließ er sich das jedenfalls nicht anmerken. Nach ein paar Minuten fiel Pitt noch etwas anderes auf, das ihn stutzig machte. Die ganze Zeit über redete nur Beau! Die anderen hörten lediglich zu und nickten hin und wieder.
    Nach und nach trafen auch die übrigen Spieler ein, unter ihnen Tony Ciclone, der dritte Mann in Beaus Mannschaft. Doch erst nachdem auch von der gegnerischen Mannschaft alle Spieler da waren und sich aufgewärmt hatten, beendete Beau sein Gespräch mit den drei Geschäftsleuten und gesellte sich zu Pitt, der gerade ein paar Dehnübungen machte.
    »Hallo! Schön dich zu sehen!« begrüßte Beau seinen Freund. »Ich hatte schon befürchtet, du würdest dich heute nach deiner Marathonschicht im Krankenhaus nicht mehr zum Sport aufraffen können.«
    Pitt richtete sich auf; er hielt einen Ball in der Hand. »Wenn ich daran denke, wie du noch vorgestern ausgesehen hast, solltest du dich eher wundern, daß du heute auf dem Platz bist«, entgegnete er.
    Beau lachte. »Es kommt mir so vor, als läge das schon Äonen zurück. Ich fühle mich super, sogar besser denn je. Gleich werden wir es diesen Weichlingen zeigen.« Am anderen Korb fuhren die drei Spieler der gegnerischen Mannschaft mit ihrem Aufwärmtraining fort. Tony schnürte gerade die Bänder seiner knöchelhohen Turnschuhe.
    »Ich würde den Mund an deiner Stelle nicht so voll nehmen«, mahnte Pitt. Er blinzelte, da ihn die Sonne blendete. »Siehst du den Muskelprotz in den lilafarbenen Shorts? Ob du’s glaubst oder nicht, der Typ heißt Rocko. Er ist ein erstklassiger Spieler, bei dem sitzt jeder Wurf.«
    »Kein Problem«, entgegnete Beau. Er nahm Pitt den Ball ab und zielte auf den Korb. Mit einem leisen Ratsch ging der Ball durchs Netz, ohne den Ring zu berühren. Pitt war beeindruckt. Sie standen mindestens zehn Meter vom Korb entfernt.
    »Das beste ist, daß wir heute jemanden haben, der uns anfeuern kann«, sagte Beau. Er führte Daumen und Zeigefinger zum Mund, verzog das Gesicht und stieß einen

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