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Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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richtig gehört - billiger Trick?« fauchte Rocko. »Okay, du Pfundskerl. Rumquatschen ist billig. Mal sehen, wie unsere kleine Heulsuse mit einem saftigen Haken klarkommt. Na los! Meine Arme sind unten.«
    Pitt hütete sich, eine Schlägerei mit Rocko anzufangen. Das hatten schon andere versucht, und ihren Mut mit ein paar angeschlagenen Schneidezähnen oder blauen Augen bezahlt.
    »Entschuldigt bitte«, schaltete Beau sich ein und trat zwischen Pitt und Rocko. »Die Sache ist doch wirklich keinen Streit wert. Ich mache euch einen Vorschlag. Wir verzichten auf den Ball, aber dafür decke ich dich ab jetzt, Rocko, und du übernimmst meine Deckung.«
    Rocko musterte Beau von oben bis unten und lachte. Obwohl sie beide über einsachtzig waren, brachte Rocko gut fünfzehn Pfund mehr auf die Waage als Beau.
    »Du hast doch nichts dagegen, oder?« wandte sich Beau an Pitt.
    »Nein, natürlich nicht«, erwiderte Pitt. Da der Streit vorerst beigelegt war, setzten sie das Spiel fort. Rocko hatte seine dünnen Lippen und kantigen Gesichtszüge voller Vorfreude zu einem schwachen Lächeln verzogen. Als er das nächste Mal im Besitz des Balls war, stürmte er mit seinen kräftigen Beinen direkt auf Beau zu.
    Beau reagierte blitzschnell. Genau in dem Augenblick, in dem Rocko einen Zusammenprall mit ihm erwartete, sprang er zur Seite. Was dann folgte, sah eher aus wie eine Comedynummer. Da Rocko auf eine Kollision eingestellt war, hatte er seinen Rumpf viel zu weit vorgestreckt und dadurch seinen Schwerpunkt verlagert. Als der erwartete Körperkontakt ausblieb, knallte er der Länge nach auf den Boden.
    Alle Spieler, einschließlich Pitt, zuckten zusammen, als Rocko über den Asphalt schlitterte.
    Beau war sofort zur Stelle und reichte dem am Boden liegenden Rocko seine ausgestreckte Hand. »Tut mir leid, Rocko«, sagte er. »Komm, ich helf dir hoch.« Rocko funkelte Beau wütend an. Er ignorierte die freundliche Geste und stand aus eigener Kraft wieder auf. »Au, verdammt!« entfuhr es Beau, der weiterhin freundlich blieb. »Da hast du ja ein paar fiese Kratzer abbekommen. Wir sollten das Spiel besser abbrechen, damit du dich im Krankenhaus gleich verarzten lassen kannst.«
    »Du kannst mich mal!« schnaubte Rocko wütend. »Gib mir den Ball! Wir spielen ganz normal zu Ende.«
    »Wie du willst«, entgegnete Beau. »Aber der Ball gehört uns. Bei deinem kleinen Sturz hast du ihn nämlich verloren.« Pitt verfolgte den Wortwechsel mit wachsender Unruhe. Beau schien keine Ahnung zu haben, was für ein brutaler Typ Rocko war, sonst hätte er ihn nicht derart provoziert. Pitt befürchtete, daß der Nachmittag mit Ärger enden würde. Sie spielten weiter. Rocko blieb auch weiterhin auf Konfrontationskurs, doch Beau schaffte es jedesmal, einer Kollision aus dem Weg zu gehen. Rocko ging noch mehrere Male zu Boden, was ihn immer mehr verunsicherte. Je wütender er wurde, desto leichter fiel es Beau, mit seinem Gegenspieler fertig zu werden.
    Nach ein paar weiteren Ballwechseln ging Beau in die Offensive. Er verwandelte sich in ein regelrechtes Energiebündel. Sobald er den Ball hatte, landete er einen Treffer nach dem anderen, obwohl Rocko ihn tatkräftig daran zu hindern versuchte. Immer wieder flitzte Beau bei seinen Vorstößen so schnell um Rocko herum, daß dieser verloren zurückblieb und nur noch staunen konnte. Als Beau schließlich den Schlußtreffer erzielte und seiner Mannschaft damit zum Sieg verhalf, lief Rocko vor Wut knallrot an. »Danke, daß du uns hast gewinnen lassen«, rief Beau Rocko zu und streckte ihm die Hand hin. Rocko ignorierte sie ein weiteres Mal. Er und seine Mitspieler schlichen niedergeschlagen an den Spielfeldrand, um sich den Schweiß abwischen.
    Beau, Pitt und Tony gingen zu King, der noch immer auf dem Rasen lag. Er wirkte noch apathischer als vor dem Spiel. »Ich hab’ dir ja prophezeit, daß King uns Glück bringt«, sagte Beau.
    Tony hatte gekühlte Getränke dabei. Pitt griff gierig zu. Er hatte einen mörderischen Durst. Obwohl er nach Luft japste, leerte er seine Dose in Rekordzeit, woraufhin Tony ihm noch eine reichte.
    Pitt hatte gerade die zweite Dose zum Mund geführt, als er registrierte, daß Beau ganz unbefangen zwei attraktive, in ihre Richtung joggende Kommilitoninnen begaffte. Sie trugen knapp sitzende Sportkleidung. »Tolle Beine«, stellte Beau fest.
    Jetzt erst registrierte Pitt, daß Beau im Gegensatz zu ihm und Tony kein bißchen geschafft war. Er schwitzte nicht einmal, und

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