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Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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ungewöhnlichen, immer intensiver werdenden Licht angestrahlt wurde. Sie richtete sich auf. Der ganze Raum erstrahlte in einem seltsamen, zunehmend heller leuchtenden Licht, das eindeutig durchs Fenster hereinfiel. Als sie aufstehen und der Sache nachgehen wollte, merkte sie, daß Beau nicht neben ihr lag - genau wie in der Nacht zuvor. Diesmal hatte er wenigstens eine Nachricht hinterlassen.
    Sie nahm den Zettel vom Kopfkissen und ging barfuß ans Fenster. Ohne langes Suchen ortete sie sofort die Stelle, von der das Glühen ausging. Eine weiße Lichtkugel erstrahlte immer intensiver, so daß die in der Nähe parkenden Autos dunkle Schatten warfen.
    Urplötzlich erlosch das Licht, als hätte es jemand ausgeknipst. Cassy hatte den Eindruck, daß da draußen irgend etwas implodiert war. Einen Augenblick später hörte sie ein lautes Zischen, das ebenso abrupt endete.
    Da ihr der ganze Vorgang unerklärlich war, überlegte sie, ob sie die Polizei anrufen sollte. Als sie schon zurück ins Zimmer gehen wollte, nahm sie aus dem Augenwinkel heraus auf dem Parkplatz eine Bewegung wahr. Sie blickte noch einmal aus dem Fenster und sah einen Mann mit einem Hund. Beinahe im selben Augenblick war ihr klar, daß es sich um Beau und King handelte.
    Da sie sicher war, daß auch Beau das seltsame Licht bemerkt haben mußte, wollte sie ihn rufen. Doch bevor sie dazu kam, sah sie, daß noch Leute aus den Schatten heraustraten. Völlig perplex beobachtete sie, wie sich mitten in der Nacht dreißig bis vierzig Menschen zu diesem mysteriösen Treffen zusammenfanden.
    Am Rande des Parkplatzes verbreiteten ein paar Straßenlampen ein wenig Licht, so daß Cassy einige Gesichter deutlicher sehen konnte. Zuerst erkannte sie niemanden, doch dann glaubte sie zwei vertraute Personen zu sehen. Sie war sich einigermaßen sicher, daß Mr. und Mrs. Partridge dort unten standen!
    Cassy kniff mehrere Male die Augen zusammen. War sie wirklich wach, oder träumte sie das alles nur? Im nächsten Moment lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Es war ein furchtbares Gefühl, seinen Realitätssinn in Zweifel ziehen zu müssen. Zum ersten Mal wurde ihr bewußt, wie grauenhaft es sein mußte, psychisch krank zu sein.
    Als sie wieder hinuntersah, fiel ihr auf, daß sich die Leute genau in der Mitte des Parkplatzes versammelt hatten. Es schien so, als würden sie ein geheimes Treffen abhalten. Sie überlegte kurz, ob sie sich anziehen und hinunter gehen sollte, um nachzusehen, was da eigentlich vor sich ging, doch dann mußte sie sich eingestehen, daß sie Angst hatte. Die Situation war völlig unwirklich.
    Plötzlich hatte sie das Gefühl, daß King sie am Fenster entdeckt hatte. Der Hund hatte seinen Kopf in ihre Richtung gedreht und sah sie mit seinen glühenden Augen an. Sie funkelten wie im Dunkeln mit einer Taschenlampe angestrahlte Katzenaugen. Auf ein Bellen von King starrten alle nach oben, einschließlich Beau.
    Cassy wich erschrocken vom Fenster zurück. Die Augen aller da unten versammelter Menschen glühten genauso wie die von King! Wieder jagte ihr ein kalter Schauer über den Rücken, und wieder fragte sie sich, ob sie das alles nur träumte.
    Sie taumelte durch die Dunkelheit zurück zum Bett und knipste das Licht an. In der Hoffnung, daß Beaus Nachricht die seltsamen Vorfälle erklären würde, überflog sie eilig seine Notiz. Doch sie gab keinerlei Aufschluß. Sie legte den Zettel auf den Nachttisch und überlegte, was sie tun sollte. Sollte sie die Polizei anrufen? Aber was sollte sie sagen? Wahrscheinlich würde man sie auslachen. Auf alle Fälle würde es höchst peinlich für sie werden, wenn die Polizei käme und es für das seltsame Schauspiel eine vernünftige Erklärung gab. Plötzlich fiel ihr Pitt ein. Sie griff zum Telefon und begann zu wählen. Doch bevor sie zu Ende gewählt hatte, wurde ihr bewußt, daß es drei Uhr morgens war. Mit einem tiefen Seufzer legte sie wieder auf. Was sollte er auch schon machen, was sollte er sagen?
    Schließlich entschied sie sich, auf Beau zu warten. Sie hatte keine Ahnung, was da draußen vor sich ging, aber sie würde es herausfinden. Sie würde ihn zur Rede stellen und eine Erklärung von ihm verlangen.
    Nachdem sie sich endlich zu einer Entscheidung durchgerungen hatte, wenn auch zu einer passiven, ließ ihre Panik ein wenig nach. Sie legte sich ins Bett, verschränkte die Hände hinterm Kopf und versuchte nicht mehr daran zu denken, was sie gerade gesehen hatte. Statt dessen probierte

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