Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
hatten den Eindruck, daß sie das gemeint haben.«
    »Ihr könnt euch darauf verlassen, daß ich ein Wörtchen mit ihnen reden werde«, sagte Nancy. Sie war überrascht und beunruhigt.
    »Sie verhalten sich nicht nur anders«, fuhr jetzt Candee fort, »es kommt mir so vor, als ob sie auf einmal regelrecht andere Menschen geworden wären. Noch vor ein paar Tagen hatten sie sozusagen keine Freunde. Und wie aus heiterem Himmel gehen plötzlich jede Menge Leute bei uns ein und aus, und das zu jeder Tages- und Nachtzeit. Sie reden meistens über die Zerstörung der Regenwälder und über die Umweltverschmutzung oder ähnliche Dinge. Ich schwöre Ihnen, daß meine Eltern diesen Leuten nie zuvor begegnet sind. Trotzdem tun diese Fremden so, als wären sie bei uns zu Hause. Ich muß sogar meine Zimmertür abschließen, um vor ihnen sicher zu sein.«
    Nancy setzte ihre Kaffeetasse ab. Ihre anfänglichen Befürchtungen waren ihr auf einmal regelrecht peinlich. Anstatt einer frühreifen Lolita sah sie in Candee plötzlich nur noch ein kleines verschüchtertes Mädchen, und dieser Anblick erweckte in ihr mütterliche Instinkte.
    »Ich werde mit deiner Mutter sprechen«, versprach Nancy ein weiteres Mal. »Wenn du möchtest, kannst du gerne in unserem Gästezimmer übernachten. Aber ich werde ein strenges Auge auf euch werfen. Keine Sperenzchen. Ich glaube, ihr wißt, was ich meine.«
     
    »Was darf es denn heute sein?« fragte Marjorie Stephanopolis. Cassy und Pitt sahen sich entgeistert an. Marjorie strahlte über das ganze Gesicht. »Ist das nicht ein herrlicher Tag?« Cassy und Pitt glaubten ihren Ohren nicht zu trauen. Marjorie hatte noch nie versucht, eine Unterhaltung mit ihnen anzufangen. Sie saßen in einer der Nischen von Costas Diner und wollten Mittag essen.
    »Ich hätte gern einen Hamburger, Pommes und eine Cola«, sagte Cassy.
    »Für mich das gleiche«, fügte Pitt hinzu. »Ich bringe Ihnen Ihr Essen so schnell wie möglich«, versprach Marjorie und nahm die Speisekarten wieder an sich. »Ich hoffe, es wird Ihnen schmecken.«
    »Zumindest sie scheint den Tag zu genießen«, stellte Pitt fest. Er sah Marjorie hinterher, die in der Küche verschwand. »Jetzt komme ich schon seit dreieinhalb Jahren regelmäßig hierher, aber soviel habe ich sie noch nie reden gehört.«
    »Seit wann ißt du Hamburger und Pommes?« fragte Cassy. »Das gleiche könnte ich dich fragen«, entgegnete Pitt. »Was anderes ist mir auf die Schnelle nicht eingefallen«, gestand Cassy. »Ich fühle mich total ausgelaugt. Was ich dir über gestern nacht erzählt habe, ist wirklich wahr. Ich hatte mit Sicherheit keine Halluzinationen.«
    »Aber du hast doch selber gesagt, daß du dich gefragt hast, ob du wach bist oder träumst«, erinnerte Pitt sie. »Wie ich dir aber auch gesagt habe, habe ich mich davon überzeugt, daß ich wach war«, entgegnete Cassy aufgebracht. »Ist ja schon gut, beruhige dich«, versuchte Pitt sie zu besänftigen. Als er sich umsah, registrierte er, daß sie von etlichen Restaurantgästen angestarrt wurden.
    Cassy beugte sich vor und flüsterte ihm über den Tisch hinweg zu: »Als diese Leute gestern nacht zu mir hochgesehen haben, hatten sie alle glühende Augen - der Hund übrigens auch.«
    »Jetzt mach aber mal einen Punkt, Cassy«, sagte Pitt. »Es stimmt aber!« fuhr Cassy ihn wütend an. Pitt wagte einen vorsichtigen Blick zu den Nachbartischen. Inzwischen starrten noch mehr Leute zu ihnen herüber. Cassys laute Stimme ging ihnen sichtlich auf die Nerven.
    »Sprich wenigstens nicht so laut!« zischte Pitt ihr eindringlich zu.
    »Ist ja schon gut«, entgegnete Cassy, der ebenfalls nicht entgangen war, daß sämtliche Blicke auf sie gerichtet waren. »Als ich Beau gefragt habe, worüber er um drei Uhr nachts mit den Leuten geredet hat, wollte er mir weismachen, er habe mit ihnen über die Umwelt diskutiert«, fuhr sie fort.
    »Ich weiß nicht, ob ich darüber lachen oder weinen soll«, sagte Pitt. »Glaubst du, er hat das nur so zum Spaß gesagt.«
    »Nein«, erwiderte Cassy. »Auf keinen Fall.«
    »Aber es ist doch völlig absurd, sich mitten in der Nacht auf einem Parkplatz zu treffen und über die Umwelt zu reden.«
    »Genauso absurd wie die Tatsache, daß ihre Augen geglüht haben«, stellte Cassy fest. »Du hast mir übrigens noch gar nicht erzählt, was bei deinem gestrigen Gespräch mit Beau herausgekommen ist.«
    »Ich hatte gar keine Gelegenheit, mit ihm zu reden«, entgegnete Pitt und berichtete Cassy, was

Weitere Kostenlose Bücher