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Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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sie aufschwingen lassen, damit Mom Tim in die Arme nehmen und ihn zu Archer bringen konnte. Und Ronnie würde einfach seines Wegs zum Rest seines Lebens gehen können.
    Ja, klar doch.
    Mom klopfte noch einmal, nun entschiedener. »Ronnie? Sei ein großer Junge.«
    »Mama«, jammerte Tim, in dessen Nase eine Schleimblase platzte.
    »Tim?«, sagte Mom. »Öffne die Tür. Komm zu Mami.«
    Tims Hand näherte sich dem Türgriff, zitterte und stoppte auf halbem Weg. Ronnie streckte die Hand aus, griff nach der von Tim und zog ihn auf die Beine.
    Das Ding in der dunklen Ecke raschelte erneut.
    Mäuse.
    Er führt Tim unter das Fenster, dann flüsterte er in sein Ohr: »Wenn ich dich hochhebe, zerschlägst du das Fenster und kletterst raus.«
    Tims Brillengläser blitzten im Mondlicht, als er nickte.
    Ronnie machte sich klein und bildete mit den Händen eine Räuberleiter, in die Tim einen Fuß stellte. Ronnie ächzte, als er ihn hochhob, und Tim hielt sich am splittrigen Fensterbrett fest und zog sich zum Glas hoch.
    »Mach die Augen zu und zerschlag es mit dem Ellbogen!«, befahl Ronnie. »Schnell!«
    Ronnie versuchte nicht, leise zu bleiben, denn was auch immer sich in der Ecke befand wurde lauter und größer und dunkler als die Schatten. Tim schlug einmal gegen das Fenster und es tat sich nichts.
    »Fester!«, schrie Ronnie mit sich überschlagender Stimme.
    Tim schlug noch einmal nach dem Fenster und auf die spröde Explosion folgte das Klimpern von fallenden Glassplittern.
    »Was macht ihr da drin?«, rief Mom, während sie an die Tür hämmerte.
    Ronnie hob Tim höher. »Pass auf das Glas auf«, sagte er, als Tim sich durch den schmalen Rahmen wand. Als Tim hindurch und wahrscheinlich mit den Schultern voraus auf dem Gras draußen gelandet war, sprang Ronnie so hoch er konnte. Seine Finger verfehlten das Fensterbrett um ein paar Zentimeter.
    Zumindest hat Tim es geschafft.
    Er lehnte sich an die Wand. Allein. Er würde allein der Dunkelheit gegenübertreten müssen.
    Die Dunkelheit löste sich von der helleren Dunkelheit und das Mondlicht fiel auf ihr Gesicht.
    Sein Gesicht.
    Prediger Staymore.
    Ronnie atmete eine Lunge voller Angst aus, als ihn die Stimme des Predigers erreichte und besänftigte: »Mit dem Sohn Gottes in deinem Herzen bist du niemals allein.«
    Der Prediger näherte sich ihm, ruhig und lächelnd.

 
    Kapitel 23
     
    Moment mal.
    Was macht der Prediger hier? Während des Gottesdienstes in der Baptistenkirche hat er doch immer wieder gesagt, dass alle anderen Kirchen direkt in die Hölle führen.
    Ronnie wich vor dem breiten, grinsenden Gesicht des Mannes und seinen glühenden Augen zurück.
    »Du fragst dich bestimmt, was ich hier tue, nicht wahr, mein Sohn?« Prediger Staymore breitete die Arme aus und hielt die Handflächen nach oben, so wie Jesus auf den farbigen Illustrationen in Ronnies Bibel.
    »Lass mich herein, Ronnie«, schrie Mom, während sie an der Tür rüttelte.
    »Ich habe mich hier versteckt, damit ich helfen kann, dich zu retten, Ronnie«, sagte der Prediger, Ronnies Mutter ignorierend. »Gott hat mich extra geschickt, um auf dich Acht zu geben. Wir wussten, dass du in Versuchung sein würdest.«
    »In Versuchung?« Ronnie warf einen Blick auf das Fenster.
    »Ja. Du weißt, dass es nur einen wahren Weg gibt.«
    Mom schlug gegen die Tür.
    »Kannst du ihn anklopfen hören, Ronnie?«
    Ich kann es nochmal mit dem Fenster probieren. Vielleicht mit Anlauf–
    Mom prügelte auf die Tür ein. »Jungs, ihr kommt jetzt sofort da raus«, schrie sie in einer Mischung aus Wut und Hysterie.
    »Flucht wird dich nicht retten, Ronnie.« Prediger Staymore kam noch einen Schritt näher. »Du kannst bis ans Ende der Welt fliehen, aber du kannst deinem eigenen kläglichen Herzen nicht entkommen. Nur eine Person kann dich reinigen.«
    Ronnie drückte sich gegen die Wand, seine Hände krallten sich in das Holz hinter ihm.
    Der Mond badete das Gesicht des Predigers in seinem Licht, fast wie ein dramatischer Punktstrahler auf irgendeiner verrückten Bühne.
    »Kannst du ihn anklopfen hören?«, wiederholte der Prediger.
    Mom hämmerte gegen die Tür. » Ron-NIIIEEE! «
    Der Prediger streckte die Hand aus, um Ronnies Stirn zu berühren, genau so, wie er es mehr als ein Dutzend Mal gemacht hatte, um seinen Beitrag zu leisten, damit Ronnie gerettet wurde. Ronnie schloss die Augen und senkte den Kopf ein bisschen, so wie er es tun sollte.
    Zumindest werde ich noch einmal gerettet, bevor mich Mom und Archer und

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