Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)
Bereich der Kirche hasteten.
Und hinter ihnen Linda.
Er sah, wie Ronnie Tim in die Sakristei führte.
»Schnappen Sie sich Archer«, rief David dem Sheriff zu, der genauso steif dastand wie die steinernen Engel um sie herum, das Gewehr wie eine Last in seinen Händen.
Sheila sagte: »Es ist nicht Archers Schuld. Er macht nur die Arbeit für Gott.«
»Wie bitte?«, brüllte David sie an und nun war die Kirchentür aufgestoßen worden und Menschen strömten aus ihr auf das kühle, taufeuchte Gras.
Sheila hatte die Seiten gewechselt. Archer hatte sie irgendwie beeinflusst, sie weich gemacht. Ihr eine gewaltige Lüge erzählt und die Tür zu ihrem Herzen vor der Rettung durch Jesus zugeschlagen.
Aber der Sheriff ... nun, der Sheriff würde die Angelegenheit regeln.
Nur, dass er zu einer der alten Familien gehörte.
Genau wie Linda, genau wie Mama Bet, genau wie Donna und Zeb und Boonie.
Genau wie die, die nun aus der Kirche davonliefen wie Hasen bei einem Buschfeuer.
Und David hatte Sheriff Littlefield beim Gottesdienst letzte Nacht gesehen.
Er hatte sich vollgefuttert wie alle anderen.
Gegessen, was Archer dargeboten hatte.
Verdammt.
Warum stand jeder auf der Seite des Satans?
Und David hatte ihm das Gewehr gegeben.
Das war so ziemlich das Klügste, was du jemals gemacht hast, Mr. David Day. Jetzt solltest du ihn besser vergessen, sie alle vergessen. Und die retten, die zählen.
Die Jungs retten.
Und zur Hölle mit den anderen.
Er rannte über den Friedhof zur Rückseite der Kirche, während er mit einem Auge die dunklen Äste des Hartriegels und mit dem anderen den Sheriff beobachtete.
Frank sah zu, wie David in den Schatten hinter der Kirche verschwand.
Die Gemeinde, Franks Wählerschaft, die Menschen, die einmal seine Nachbarn gewesen waren, strömten über den Friedhof. Einige stiegen in ihre Autos. Andere verschwanden zwischen den Bäumen. Haywood und Nell Absher kauerten hinter einem großen Grabstein in der Nähe von Frank und Sheila.
»Du musst ihn töten«, sagte Sheila.
»Haywood?«
»Nein, Archer .«
»Ich ... ich weiß nicht, ob ich das kann.«
»So muss es geschehen. Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen anderen Sohn gab. Töte Archer und befreie Samuel. Befreie alle Sünder.«
Frank schüttelte den Kopf. Er spannte den Kiefer an, damit seine Zähne nicht klapperten. Von seiner nassen Kleidung stieg Dunst im Mondlicht auf.
»Du musst, Frankie«, erklang eine gedämpfte Stimme aus dem Boden, dem Himmel, dem Nichts. Samuels Stimme.
Frank packte das Gewehr, erhob sich und schritt zur Kirche. Stepford Matheson kam in seine Richtung gerannt, sah das Gewehr und erstarrte, dann floh er in die entgegengesetzte Richtung. Die Nacht wurde vom Orgeln der Anlasser und von aufgeregten Schreien erfüllt. Parallele Lichtstrahlen streiften Frank, als der Pick-up der Buchanans wendete. Frank blinzelte nicht einmal, als ihn die Scheinwerferlichter in die Augen leuchteten, und dann jaulte der Wagen den Weg zur Hauptstraße entlang.
Er kam zum Fuß des alten Hartriegels und starrte hoch in die schwarzen Äste, zu den verstreuten weißen Blüten an seiner Spitze.
Wo ist dieser verdammte brudermordende Schatten?
Aber er wusste, dass der Schatten nicht das wirkliche Monster war. Das wirkliche Monster war der, der den Schatten warf.
Pastor Archer McFall.
Frank stieg die Treppe hoch und betrat die Vorhalle der Kirche. Er hörte Sheila hinter sich. Sie würde zusehen wollen. Sie war nun ein Teil des Ganzen. Auch wenn sie nicht zu den alten Familien gehörte, Archer hatte sie berührt und verändert.
Durch Archer waren sie alle eine große, glückliche Familie.
Frank betrat den schwach beleuchteten Altarbereich. Weil die Tür geöffnet worden war, waren einige der Kerzen ausgegangen, und es dauerte einen kurzen Moment, bis sich Franks Augen angepasst hatten. Jemand stöhnte am anderen Ende der Kirche. Eine Person – sie sah aus wie Linda Day – stand auf einer Seite des Altars mit dem Rücken zu ihm.
»Du musst es tun, Frankie«, sagte Samuel.
Er drehte sich um und Sheila lächelte ihn an. »Opfer sind die Währung Gottes«, sagte sie mit Samuels Stimme.
»Was zum Teufel bist du?«, sagte Frank. Die Muskeln in seinem Nacken waren steif geworden.
Sheila zwinkerte mit den Augen. Nun sprach sie mit ihrer eigenen Stimme: »Nur eine Frau, Frank. Nur noch jemand für dich, den du lieben und verlieren wirst. Nur ein weiteres Teilstück im großen Puzzle Gottes«.
Ihr
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