Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)
Platz, um uns zu verteilen. Das sollte uns für ein paar Stunden beschäftigen, und dann treffen wir uns wieder, wenn sich die Reihen etwas gelichtet haben.«
»Du hast Gelbaugh«, sagte Burton. »Und Amelia George.«
»Klar«, antwortete Wayne. »Ich bin heute in masochistischer Stimmung.«
Jonathan brachte die murmelnde Menge mit einem gebieterischen Gebrüll zum Verstummen und Wayne erklärte ihnen den Ablauf der Touren. Als sich die Menge teilte, nahm Burton Wayne zu Seite. »Hör zu, ich weiß, es geht mich nichts an, aber denkst du, dass Cody und Kendra–«
»Das geht dich nichts an.«
»Okay.«
Wayne warf einen Blick auf die Bildschirme. Die Kameras im Dachboden zeigte ein unverändertes Bild ohne jegliche Aktivitäten. Auf den Bildern der Kameras im Korridor waren vereinzelt Menschen zu sehen, die auf dem Weg zur Bar von Zimmer zu Zimmer gingen. Er blickte aus dem Fenster und sah, dass sich Nebel um das Hotel gesenkt hatte und die Laternen auf dem Rasen verschwommene Heiligenscheine aus Licht trugen.
Der das Hotel umgebende Wald war nicht auszumachen und der Weg, der zur Hauptstraße führte, wurde vom Nebel verschluckt. Es war, als ob sich das Hotel von der Welt losgelöst hatte und in ein vergessenes Meer schwebte.
»Also, wann wird der Geist erscheinen, der mir zugesichert wurde?«, fragte Gelbaugh, als Wayne mit seiner Gruppe allein war.
»Die Nacht hat gerade erst begonnen.«
»Aber wir werden mit jeder Sekunde älter.«
»Und nähern uns dem Tod«, sagte der kleine Mann mit der Fischerkäppi.
» Die Geister sind heute Nacht aktiv«, sagte Amelia und griff zur Unterstützung nach dem Arm ihres Ehemanns.
Im Keller würde es genug dunkle Ecken, Spinnweben und seltsame Geräusche geben, um die ganze Gruppe bei Laune zu halten. Sogar Gelbaugh sollte etwas finden, über das er murren konnte. Wayne wollte nur die Nacht überleben, bevor er an der Bar für die nächste Runde Halt machte, Kendra schwanger wurde und seine tote Frau noch einmal in Erscheinung trat.
»Okay«, sagte Wayne an alle gerichtet. »Ihr seid die Glücklichen, weil wir in den Keller gehen. Hat jeder eine Taschenlampe?«
Allgemeines Nicken. Wayne verteilte ein paar Aufnahmegeräte, EMF-Detektoren und Infrarot-Thermometer an einige der eher unerfahrenen Geisterjäger. Sie würden wahrscheinlich keine brauchbaren Daten einfangen, aber sich so mehr als Teil des Ganzen fühlen. Er blickte noch einmal auf die Reihe an Bildschirmen und wünschte sich, Kendra würde auf einem von ihnen Auftauchen.
Du musst ihr einfach vertrauen. Schließlich ist sie die Erwachsene in der Familie.
Er führte die Gruppe den Korridor entlang, während Gelbaugh von hinten bissige Bemerkungen machte. Als sie das Erdgeschoss erreicht hatten, war Wayne durstig. Aus der Bar war die Stimme von Jimmy Buffett zu hören, der Rum und Sand als Lebenswandel predigte, und das Gelächter und Gläserklirren zogen Waynes Aufmerksamkeit auf sich. Er schluckte schwer und eilte an der Bar vorbei, ohne einen Blick hinein zu werfen.
»Auf geht’s, Leute«, sagte er, während er durch den engen Gang ging, der zur Kellertür führte. Er trat beiseite, um die Geisterjäger vorbeigehen zu lassen, während er den Schlüssel aus seine Tasche nahm.
»Ist das Ihr Ernst?«, sagte Käppi.
»Was?«, fragte Wayne.
»Die Tür«, bemerkte jemand.
Wayne ging durch die Menge. In roten Buchstaben stand auf der Tür geschrieben »Bleib und spiel«. Die Farbe war noch feucht und lief auf dem Holz hinunter, als ob der Übeltäter um die Ecke geschlüpft war und von dort beobachtete, welchen Erfolg sein Streich hatte.
Die Tür war nicht abgesperrt und wurde nur durch die Türfalle zugehalten. Wayne öffnete sie, und feuchte Dunkelheit quoll nach oben. Die Luft hatte sich seit seinem ersten Besuch am vorherigen Morgen verändert. Nun war sie mit Moschusgeruch von Verwesung und Pilzen gesättigt. Er betätigte den Lichtschalter, aber die Dunkelheit wollte nicht weichen.
»Die Glühbirne ist durchgebrannt«, sagte er. »Taschenlampen vorbereiten.«
»In der Tat ›Spiel‹«, sagte Gelbaugh. »Was kommt als Nächstes, ein Haufen Fledermäuse, der von kitschiger Orgelmusik begleitet wird?«
»Das Haus ist 150 Jahre alt«, sagte Wayne. »Was erwarten sie?«
Er ging dem Strahl seiner Taschenlampe folgend die Holztreppe hinunter. Dabei leuchtete er umher, um sich zu vergewissern, dass der Kellerboden einigermaßen eben war, auch wenn er mit zerbrochenen Steinen, Mulden in der Erde und
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