Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)
Tiefen des Dachbodens schielte. »Cody?«
»Schau, dass du rauskommst!«, sagte er, und noch einmal überlegte sie sich, ob er mit ihr spielte. Er hörte sich an, als ob er Angst hatte, und sie erinnerte sich an das schwermütige Beben in seiner Stimme, als er gesagt hatte: »Mehrere.«
Sie wusste nichts von Dämonen, aber klar war, dass sie von drei Kindern schikaniert wurde. Sie gewann Halt auf dem Fußbodenbalken und erblickte ihre Taschenlampe, die drei Meter entfernt im Isoliermaterial lag. Sie krabbelte auf dem Balken, damit sie die Decke nicht belastete, ergriff die Taschenlampe und leuchtete damit in die Richtung, aus der Codys Stimme gekommen war.
Er schwebte in der Luft. Sein Gesicht sah angegriffen und blass aus, sein Mund war offen, und er schnappte nach Luft. Seine Hände waren an seinem Hals, und er strampelte fünfzehn Zentimeter über dem Boden des Dachbodens mit seinen Beinen. Er gab ein raues, saugendes Geräusch von sich, so als ob er Steine schluckte, und dann sah sie das Kabel, das von der Decke herunterkam.
Kendra schrie seinen Namen und rannte zu ihm, wobei es ihr irgendwie gelang, nicht zu stolpern. Rochester stichelte aus der Dunkelheit: »Was dem einen recht ist, ist dem anderen billig.«
»Der Hahn ist tot, der Hahn ist tot«, sang Dorrie näselnd und schief.
Als Kendra Cody erreichte, waren seine Augen hervorgetreten und glasig. Sie tauchte zwischen seine Beine und steckte ihren Kopf zwischen seine Schenkel, damit sie ihn anheben konnte. Vielleicht würde ihm das Zeit verschaffen...
Soweit das nicht alles Teil der Vorstellung war und Kameras aufzeichneten, wie sein Geist dabei war, seinen Körper zu verlassen. Ein Selbstmord-Clip würde die Zugriffszahlen seiner Website explodieren lassen.
Aber sie hatte jetzt keine Zeit, daran zu denken, oder an die Wärme seines Schritts in ihrem Nacken, oder das Gelächter der verborgenen Kinder. Sie handelte ganz instinktiv, und wenn es ihr gelang, die Spannung des Kabels zu verringern, konnte Cody es losmachen.
Und er strampelte nicht, um sie zu vertreiben, sondern Luft pfiff in seine Lungen, als sich seine Luftröhre über ihr öffnete und er nach Atem rang. Sie konnte nicht sehen, was er tat, aber seine Hände waren beschäftigt, und dann lastete sein volles Gewicht auf ihr und sie fielen beide zu Boden. Sie stieß wieder ihre Hand an – zum Glück nicht die, mit der sie zeichnete – und der Gipskarton unter ihnen ächzte. Cody rollte sich immer noch keuchend von ihr und sie leuchtete mit der Taschenlampe in sein Gesicht.
»Danke«, krächzte er, und sie schickte den Lichtstrahl zu dem Kabel, das von der Decke herabhing. Das Kabel bewegte sich noch hin und her, zwei helle Kupferpunkte traten aus seinem zerfaserten Ende hervor.
»War das echt?«, fragte sie, während sie spürte, wie sich die kleinen Umrisse der Kinder um sie herum aufbauten.
Er nickte, griff nach ihrer Hand und drückte sie schwach.
Kapitel 40
»Schabe ist immer noch verschwunden, genau wie Cody«, sagte Burton.
Wayne Wilson blickte sich im Kontrollraum um und prüfte die Bildschirme. Obwohl ein paar Leute, vermutlich aus Erschöpfung oder wegen überschwänglichem Feiern, die nächtlichen Touren abgesagt hatten, befanden sich 30 Leute im Raum. Er würde sie in drei Gruppen aufteilen müssen – eine für Burton, eine für Jonathan und die dritte würde er selbst führen müssen.
Dann blieb niemand übrig, um die von den Kameras eingefangenen Bilder zu überwachen und die Zeitpläne zu koordinieren. Höchstwahrscheinlich würde Cody in ein paar Minuten auftauchen, aber er konnte nicht länger warten. Die Geisterjäger waren schon gereizt, angesteckt von dem Unbehagen, das das Hotel durchdrang. Wayne wollte sie losschicken, bevor sie Zeit zu einem Aufstand hatten.
Beth, bitte pass für mich auf Kendra auf. Wenn du wirklich ein Engel bist.
Cristos Rubio, der allein in einer Ecke des Raums stand, hob seine hohle Hand zu einem gespielten Toast. Wayne war sich nicht sicher, ob das Medium abfällig grinste oder zustimmend lächelte.
»Okay, Burt, du schnappst dir die ersten Zehn und ihr geht zu Zimmer 312«, sagte Wayne entschlossener, als er sich eigentlich fühlte. »Jonathan, du richtest dich mit den nächsten Zehn im Speisesaal ein. Mit etwas Glück macht euch der Kellner seine Aufwartung.«
»In Ordnung, Boss«, sagte Jonathan.
»Ich gehe mit dem Rest in den Keller«, sagte er. »Meine Gruppe wird etwas größer sein, aber dort unten gibt es genug
Weitere Kostenlose Bücher