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Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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Baumaterial, das von Reparaturen vor langer Zeit übrig geblieben war, übersät war. Unten angekommen, stellte er sich auf die Seite und beleuchtete die Treppe, um dem Rest der Geisterjäger zu helfen. Als alle unten angekommen waren, begann er mit der unerlässlichen Hintergrundgeschichte.
    »An den Keller ist keine spezifische Legende geknüpft, auch wenn einmal ein Arbeiter davon erzählte, Pfeifenrauch gerochen zu haben«, sagte Wayne, obwohl von der Geruchshalluzination eigentlich für den ersten Stock berichtet worden war. Es war aber die Art von Legende, die guten Anklang fand, und wahrscheinlich würde einer der Teilnehmer irgendwann glauben, versengten Prince-Albert-Tabak riechen zu können.
    Er schwenkte seinen Lichtstrahl auf den rostenden Metallkoloss. »Der Heizkessel da drüben feuert sich angeblich von selbst an. Soweit wir wissen, sind für hier unten keine Tode überliefert, aber es gibt Belege dafür, dass in der Nähe während des Bürgerkriegs ein Militärgefängnis lag, in dem die Gefangenen wahrscheinlich an Krankheiten starben, wenn sie nicht gleich umgebracht wurden.«
    »Nun aber halblang«, sagte Gelbaugh. »Es befindet sich doch bestimmt eine indianische Begräbnisstätte genau unter unseren Füßen. Oder ein Tierfriedhof.«
    »Ja«, sagte Käppi. »Oder vielleicht hat ein Serienkiller seine Opfer hier im Kriechkeller vergraben.«
    »Klappe!«, rief Amelia, deren Stimme von dem Dreck und der herunterhängenden Isolierung verschluckt wurde. »Fühlt ihr nicht die Energie?«
    Sie hob ihre Arme, als ob sie ein Orchester dirigieren wollte, und vollführte eine langsame, ungeschickte Pirouette. »Sie ist überall um uns herum.«
    »Jesus, wenn sie hier unten umfällt, werden wir sie niemals die Treppe hochschaffen können«, sagte eine Frau, die dem abgebrochenen Experiment mit dem Ouija-Brett am Vortag beigewohnt hatte.
    »Mein Messgerät dreht durch«, sagte ein Mann am Rand der Gruppe. Bei dem Gerät handelte es sich um einen K-II EMF-Detektor, weshalb Wayne den Nachweis nicht für sonderlich ernst nahm. Höchstwahrscheinlich stand der Mann unter einem Bündel elektrischer Leitungen. Trotzdem genügte die Aufregung in seiner Stimme, um Gelbaugh und den Fischerkäppimann von ihrem Spott abzulenken.
    Die Geisterjäger, die sich beim Erreichen des Kellerbodens verteilt hatten, traten nun instinktiv enger zusammen. Im Keller herrschte kühle Novemberluft, die zerbröckelnden Grundmauern waren voller Risse und gelockertem Mauerwerk.
    »Wenn du hier bist, lass es uns wissen«, sagte Amelia.
    »Wir sind hier, um dich zu treffen«, fügte ihr Ehemann hinzu.
    »Versüß mir mein Jahrtausend«, sagte Gelbaugh, indem er aus dem Film »Beetlejuice« zitierte.
    »Wenn du Energie brauchst, nimm welche von mir«, sagte Amelia. Das Licht ihrer Taschenlampe wurde schwächer.
    »Fühlt ihr das?«, fragte jemand.
    »Es hat mich berührt!«, rief der Mann mit dem K-II-Detektor.
    »Ich glaube, wir haben eine Begegnung.« Waynes Ohren knackten, als sich der Luftdruck fast unmerklich änderte. Der Boden schwang mit einem tiefen, regelmäßigen Pochen – da buh buh da-buh –, aber das wurde zweifellos durch die tieferen Lagen der Tonanlage in der Hotelbar verursacht. Es hatte den Rhythmus eines Herzschlags, als ob das Hotel am Leben wäre und schliefe.
    Die Lichtstrahlen der Taschenlampen schnitten Schneisen in die Dunkelheit.
    »Habt ihr das gesehen?«, flüsterte eine Frau.
    »Hinter mir«, sagte der leicht erregbare Mann mit dem K-II.
    »Geister zeigen sich nicht jedem«, sagte Amelia. »Man muss dafür empfänglich sein.«
    Wayne schickte seinen Taschenlampenstrahl umher. Aufgrund der unregelmäßigen Anordnung der Stützwände konnte er nicht viel vom Keller sehen. Aber etwas flackerte orange am Rande seines Gesichtsfeldes, und er dachte zuerst, dass sein Strahl von einem vereinzelten Rohr oder einer weggeworfenen Maschine reflektiert worden sei. Dann bemerkte er, dass der Schimmer aus dem Inneren des Heizkessels kam.
    »Taschenlampen aus«, befahl Wayne.
    »Sie kommandieren gern, oder?«, sagte Gelbaugh, obwohl er wie die anderen der Anordnung Folge leistete.
    In der pechschwarzen Dunkelheit wurde das Pulsieren der Basstöne noch kräftiger und das gedämpfte Licht im Heizkessel war leicht auszumachen. Wayne vermutete, dass jemand vor kurzem darin ein Feuer gemacht hatte, vielleicht als Gag. Die gleiche Person, die »Bleib und spiel« an die Tür gemalt hatte.
    Die Dunkelheit beeinträchtigte die

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