Grusel Box: Drei Mystery-Thriller (German Edition)
Frau, als sie einen Hieb auf Kendras Gesicht ausführen wollte. Sie drehte sich um und knurrte ihn an wie ein wildes Tier. Er konnte sie kaum wiedererkennen – Ann Vandooren, die Schwindel-Künstlerin – und das wütende Glühen in ihren Augen erinnerte ihn an den pulsierenden Heizkessel im Keller.
»Los, r-raus!« Seine Worte kamen in einem Hustenanfall. »Renn!«
»Dad«, sagte Kendra verängstigt, aber er konnte sie nicht beruhigen, weil er selbst auch Angst hatte. Die stroboskopischen Lichter der Rettungsfahrzeuge draußen warfen eine rote Farbschicht auf die Wände und machten aus dem Zimmer ein chaotisches Kaleidoskop.
Ann schüttelte seinen Griff ab und stieß mit ihrer Hand gegen seinen Hals. Ihre Nägel schlitzten seine Haut auf, als ihre Finger seinen Hals packten. Kendra absolvierte einen seitlichen Sprungtritt, aber ihr Turnschuh prallte von der Frau ab, als ob sie aus gummibeschichtetem Stahl war.
Wayne blickte sich um auf der Suche nach etwas, das er als Knüppel gebrauchen konnte. Die Nachttischlampe hatte einen schweren Sockel, war aber außer Reichweite. Anns Finger hielten ihn mit übernatürlicher Kraft gepackt und das auf ihn einprasselnde Wasser erschwerte ihm die Sicht.
Der Boden erbebte, was bedeutete, dass ein Teil des Gebäudes zusammengebrochen war. Im Ostflügel hatte es am stärksten gebrannt, und Wayne vermutete, dass sich die Flammen ihren Weg den Korridor entlang bahnten. Das Licht der Flammen pulsierte synkopiert mit den Rettungslichtern. Wenn Kendra nicht bald entkam–
Sie sprang auf Anns Rücken und warf ihre Arme um sie, als ob sie Huckepack genommen werden wollte. Der Angriff reichte dazu aus, Ann aus dem Gleichgewicht zu bringen, und sie alle fielen auf das durchnässte breite Doppelbett. Als sich Ann auf ihm wand und ihn auf die Bettdecke drückte, erinnerte er sich zwangsläufig an Beth und wie ihr gemeinsames Ringen vor langer Zeit Kendra gezeugt hatte.
Ann fuhr mit ihren Fingern seine Brust hinab und riss dabei seine Haut und seinen Hemdkragen auf, aber zumindest konnte er nun genug Luft schnappen, um zu schreien.
Er versuchte, in der durchnässten Bettwäsche Halt zu finden. Ann hatte ihre Aufmerksamkeit Kendra zugewendet, aber ihr Gesicht war nah an seinem. Schwefelgeruch strömte aus ihrem Mund. Er stieß mit seiner Stirn gegen ihre Nase und sie schüttelte sich, Wasser aus ihrem Haar schleudernd.
Blut strömte aus ihrem Gesicht. Was immer sie auch war, sie war nicht unbesiegbar. Ihr Fleisch war noch immer menschlich.
Wayne wusste nicht, ob noch irgendetwas von Ann in der fauchenden, fuchtelnden Gestalt vorhanden war, aber sein Instinkt gebot ihm, sie auf jede ihm mögliche Art zu verletzen.
Aber bevor er sie mit seiner Faust stoßen konnte, kam die Decke herunter, Gipsbrocken trommelten auf sein Gesicht und schickten ihn in die Dunkelheit.
Kapitel 51
Kendra sprang auf dem Bett auf und ab – bleib und spiel – und packte das Rohr der Berieselungsanlage. Sie wollte daran schwingen, um die verrückte Frau von Dad herunter zu treten. Aber das Rohr löste sich von der Decke, und mit ihm fielen zackige Gipsplatten herunter.
Kendra knallte gegen einen der Bettpfosten, der abbrach, und landete dann ausgestreckt mit einem Platsch auf ihrem Rücken. Ihr Aufprall wurde durch die nasse Bettwäsche gemildert.
Ann schwebte über ihr, und in dem seltsamen flackernden Licht waren ihre Augen so hell wie Glut. Sie pulsierten mit aller Wut der Welt.
»Du kannst es nicht haben«, sagte Ann und packte Kendras Haar mit einer Hand. Die Frau grinste, und ihre Zähne waren unglaublich lang, viel zu groß für ihren Mund. Sie war nicht länger wirklich eine Frau. Sie wirkte eher wie eine schlecht gezeichnete Kreatur aus der Fantasie eines kranken Kryptozoologen.
Rattengesicht.
Dad stöhnte irgendwo Meilen entfernt in der dampfenden Dschungelnacht.
Kendra drehte sich, bis sie halb vom Bett war, aber es gab keinen Fußboden, nur eine tiefe, tiefschwarze Dunkelheit, die aussah, als würde sie alles in den toten Bauch der Welt hinabsaugen. Die Wände waren noch da, die Rettungslichter von draußen ließen noch immer die massigen Umrisse der Möbel erkennen, aber der Abgrund war tief genug, um alles zu schlucken. Die Wassertropfen fielen und fielen, bis ihr rötlich-silberner Schimmer für immer verschwand.
Auch wenn es ihr gelänge, dem Griff des Dämonen zu entkommen, würde sie es nicht wagen, das Bett zu verlassen und diesen bodenlosen Sumpf zu berühren. Er sah
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