GU Lass dich nicht vergiften
Körper an. Dabei gilt die Regel, dass sich in Raubtieren und alten Tieren mehr Giftstoffe finden als in jungen Tieren und solchen Arten, die sich rein pflanzlich ernähren. Haie und Thunfische etwa können eine mehrtausendfache Belastung mit Chemikalien und Schwermetallen aufweisen wie Sardinen oder Heringe, ganz einfach, weil sie andere Fische fressen und sich der Schadstoffgehalt somit potenziert. Das Gleiche gilt in der Regel auch für Landtiere. Und nicht nur das Fleisch und die Innereien von Tieren sind belastet, sondern auch Eier und Milch sowie alle Produkte, die daraus gewonnen werden. Tiere und Tierprodukte aus Biohaltung sind zwar deutlich weniger belastet, weil das Futer nicht konventionell erzeugt und mit chemischen Giften behandelt oder genverändert wurde. Aber auch sie stehen in der Nahrungsmittelkette an letzter Stelle. Hinzu kommt, dass nicht alle Bioprodukte die gleichen Qualitätskriterien erfüllen (siehe > ).
Etwa einmal pro Woche Fleisch zu essen scheint zwar keine negativen Auswirkungen zu haben.
Trotzdem sollten etwa 90 Prozent der Ernährung oder mehr pflanzlichen Ursprungs sein. Denn Mediziner der Universität Harvard haben herausgefunden, dass das Sterblichkeitsrisiko von Menschen, die jeden Tag Fleisch und Wurst essen, das von »Teilzeit-Fleischessern« um 20 Prozent übersteigt. Selbst wenn Sie ganz auf Fleisch verzichten, wird der Bedarf an Eiweiß, Eisen und Vitamin B 12 durch die geschickte Auswahl der Lebensmittel zur Genüge gedeckt. Wer sich nach den Regeln ab > ernährt, braucht sich also keine Gedanken um die Eiweißaufnahme zu machen – auch weil die Darmflora selbst Eiweiß herstellt (siehe > ). Wichtig: Mindestens die Hälfte der Nahrung sollte frisch sein.
INFO
Höheres Krebsrisiko durch Fleischkonsum?
Vor 20 Jahren wurden vom Bundesgesundheitsamt, von der Universität Gießen und dem Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg (DKFZ) unabhängig voneinander drei große Studien zum Gesundheitszustand von Vegetariern durchgeführt. Das Ergebnis: Wer kein Fleisch isst, leidet weniger unter Bluthochdruck und Übergewicht, ist weniger anfällig für Krankheiten (auch Krebs) und hat eine höhere Lebenserwartung. Die DKFZ Studie ermittelte neben einer 50-prozentig niedrigeren Todesrate durch Schlaganfall und Herzinfarkt sowie deutlich weniger Durchblutungsstörungen und Angina pectoris auch, dass das Krebsrisiko bei Männern um 50 Prozent, bei Frauen um 25 Prozent sank. Dagegen zeigen verschiedene Untersuchungen, die vom World Cancer Research Fund zusammengefasst wurden, dass die Häufigkeit von Brust- und Prostatakrebs mit dem Konsum von tierischen Produkten wächst.
Dabei spielen nicht nur Fleisch, sondern auch Milchprodukte eine Rolle. So steigt zum Beispiel das Risiko für Prostatakrebs mit dem Verzehr von Milchprodukten um das Doppelte, für metastasierten und tödlichen Prostatakrebs sogar um das Vierfache.
Die Sache mit dem Cholesterin
Jahrzehntelang galt als unumstößlich, dass erhöhte Cholesterinwerte zu einer Verengung der Blutgefäße führen, die im schlimmsten Fall mit einem Herzinfarkt oder Schlaganfall enden. Daher warnen viele Fachleute bis heute vor dem Verzehr von Butter, Eier, (rotem) Fleisch und anderen tierischen Produkten.
Cholesterin ist wie alle Blutfette in geringen Mengen wichtig, um beispielsweise die fettlöslichen Vitamine zu transportieren . Zu viel davon, vor allem zu viel »schlechtes« LDL-Cholesterin, macht krank.
ZU VIEL FETT IST UNGESUND
Im Gegensatz zu tierischen Nahrungsmitteln, deren gesättigte Fettsäuren den Cholesterinspiegel im Blut in die Höhe treiben, können Pflanzenöle mit einem hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren (zum Beispiel Distel-, Sonnenblumen-, Soja- und Rapsöl) dazu beitragen, den Cholesterinspiegel zu senken. Diese Empfehlung gehörte lange zum Repertoire von Ärzten und Ernährungswissenschaftlern. Doch die gut gemeinten Aufklärungskampagnen konnten den rapiden Anstieg der Herzinfarkte und Schlaganfälle nicht aufhalten. Das mag zum einen daran liegen, dass der Fettverzehr generell massiv zugenommen hat. Noch vor 150 Jahren aß man in deutschen Großstädten täglich etwa 50 bis 70 Gramm davon; heute sind es 120 bis 130 Gramm. Der Anteil an Ölen und damit auch an schädlichen Transfettsäuren ist dabei am meisten gestiegen. Und das hat Folgen. Denn diese Fette hemmen die Herstellung von lebenswichtigen Omega-3-Fettsäuren in unserem Körper. Forschungsergebnisse aus dem Jahr 2010 belegen
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