GU Mein Heimtier - Mein Zwergkaninchen
gutes Heu
In der Natur ernähren sich Wildkaninchen von verschiedensten Gräsern, Kräutern, einigen Früchten, Blättern, und sie knabbern an Zweigen besonders gern junge Knospen und Rinde ab. Füttern Sie auch Ihre Zwergkaninchen auf ganz natürliche Art und Weise.
EBENSO WIE DIE WILDKANINCHEN brauchen auch Zwergkaninchen in erster Linie Grünkost für eine gesunde Ernährung. Ihr spezielles Verdauungssystem ist auf eher nährstoffarme und rohfaserreiche Pflanzenkost eingestellt.
Schon mit vier Wochen knabbern die beiden Zwerge an den Zweigen. Eine naturgemäße, gesunde Ergänzung zur Muttermilch.
Ein Wunderwerk der Natur
Das gesamte Verdauungssystem des Kaninchens ist darauf ausgerichtet, aus kargem kalorienarmem Futter sprichwörtlich »das Beste herauszuholen«. Schaut man so einem kleinen Hoppler beim Fressen zu, dann wissen sicherlich die wenigsten Halter, was danach im Körper des Tieres passiert. Doch es ist sehr wichtig, diese genauen Zusammenhänge zu kennen. Nur dann sind Sie in der Lage, Ihre Zwergkaninchen gesund und artgerecht zu ernähren.
Die Zähne: Mit seinen scharfen vorderen Schneidezähnen beißt und nagt das Kaninchen die Nahrung ab. Danach wird das Futter zwischen den Backenzähnen intensiv zermahlen und im Maul eingespeichelt. Nun wachsen aber die Zähne eines Kaninchens ständig nach, und zwar etwa 10 Zentimeter pro Jahr. Folglich müssen sich seine Zähne auch durch die »Kauarbeit« ausreichend abnutzen. Und dies geschieht am besten, wenn das Kaninchen Heu, Grünfutter und Knabberzweige frisst. Körner hingegen und auch verschiedene Pellets werden vom Tier nicht ausgiebig genug zwischen den Backenzähnen zermahlen, sondern mehr zerquetscht. Die Folge davon ist ein mangelnder Zahnabrieb mit schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen (→ > ).
Der Magen: Aufgrund der nur schwach bemuskelten Magenwand kann die Nahrung nur dann weitertransportiert werden, wenn von oben »nachgestopft« wird. Deshalb spricht man beim Kaninchen auch von einem so genannten »Stopfmagen«. Kaninchen sind auch aus diesem Grund Dauerfresser, die bis zu achzigmal am Tag kleine Portionen zu sich nehmen und nehmen sollten. Frisst der Zwerg hingegen nach längeren Fütterungspausen große Mengen auf einmal gierig in sich hinein, führt dies zur Magenüberladung bis hin zur Trommelsucht. Stellen Sie Ihren Zwergkaninchen rund um die Uhr Heu zur Verfügung, damit sie stets davon fressen können und ihre Verdauung gut funktioniert. Heu ist durch nichts zu ersetzen und sollte in etwa 70 % der Nahrung ausmachen.
Der Darm: Er besteht aus Dünn-, Dick- und Blinddarm. Ein hochsensibles Verdauungssystem, in dem Nährstoffe aufgeschlüsselt und umgewandelt werden, bis sie vom Blut aufgenommen werden können. Das Kaninchen besitzt als Besonderheit einen großen Blinddarm, der beinahe ein Drittel seines Bauchraums ausfüllt. In dieser »Gärkammer« werden Rohfasern durch eine ausgeklügelte Mikroflora unterschiedlichster Bakterien speziell aufgeschlossen. Am Ende dieses Prozesses scheidet das Kaninchen den so genannten »Blinddarmkot« aus und nimmt ihn zumeist gleich vom After weg wieder auf. Dadurch erhält das Tier lebenswichtige Nährstoffe und Vitamine, besonders des Vitamin-B-Komplexes. Gelegentlich findet man diese feucht glänzenden und traubenartig geformten »Vitaminpillen« auch neben den üblichen trockenen Kotkügelchen in der Einstreu. Diese tolle Einrichtung der Natur ermöglicht es dem Kaninchen erst, die nährstoffarme Kost bestmöglich zu verwerten. Und weil sein gesamtes Verdauungssystem darauf ausgerichtet ist, benötigt auch das Zwergkaninchen eine gesunde Kost mit einem hohen Rohfaser- und geringen Fettgehalt. Und dies sind in erster Linie Heu, Gräser, Kräuter, Saftfutter und Zweige.
Trockene Kotkügelchen und im Unterschied dazu der traubenförmige Blinddarmkot.
Grundnahrungsmittel Heu
Im folgenden Text habe ich Ihnen zusammengefasst, warum Heu so wichtig für die Gesunderhaltung jedes Zwergkaninchens ist und keinesfalls bei der Ernährung fehlen darf:
Der Rohfaseranteil von etwa 25 % hält die Verdauung in Gang (→ Stopfmagen, > ).
Heu balanciert den Gärungsprozess aus und sorgt für einen basischen Darm-pH-Wert (pH 8–9). Das ist für eine gesunde Darmflora wichtig.
Es wirkt vorbeugend gegen gefährliche Haarverklumpungen im Verdauungstrakt (so genannte Bezoare). Besonders gefährdet sind hier Langhaarkaninchen, die beim Fellputzen längere lose Haare aufnehmen und verschlucken.
Beim
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