GU Mein Heimtier - Mein Zwergkaninchen
Maßnahmen ausführlich beraten. Zeigen Sie Interesse, fragen Sie nach, wenn Sie unsicher sind. Das ist Ihr gutes Recht. Wer jedoch etwas lernen will, sollte auch zuhören können und nicht selbst schon im Vorfeld alles besser wissen!
Ein guter Tierarzt kennt auch seine Grenzen. Er wird Ihnen im Bedarfsfall einen Spezialisten oder eine Klinik empfehlen. Fühlen Sie sich unsicher und nicht gut betreut, zögern Sie nicht, einen anderen Experten zurate zu ziehen. Wenn Sie jedoch zufrieden sind und Ihr Zwerg gut therapiert wurde – ein Lob freut auch den Tierarzt.
Alternative Behandlungsmethoden: Manchmal unumgänglich, aber nicht bei jeder Kleinigkeit nötig ist die Antibiotika-Spritze. Speziell Kaninchen reagieren mit ihrem Verdauungssystem empfindlich darauf. Fragen Sie nach alternativen Behandlungsmethoden (Naturheilmittel, Homöopathie).
TIPP
Wichtige Infos für den Tierarzt
Um den Tierarzt bei seiner Diagnose zu unterstützen, sollten Sie sich Folgendes im Vorfeld notieren: Alter und Geschlecht des Zwerges. Welche Symptome fielen Ihnen ab wann auf? Hat das Kaninchen gefressen und getrunken? Impfausweis – falls vorhanden – mitnehmen. Bei Durchfall eine Kotprobe mitbringen.
Ein warmer Sommerregen macht einem gesunden Zwergkaninchen nichts aus.
Ist eine Kastration oder Sterilisation sinnvoll?
Beides sind bewährte Methoden zur Geburtenkontrolle. Da die Begriffe aber noch immer häufig durcheinander geworfen werden, vorab die Erklärung der Unterschiede.
Kastration: In diesem Fall werden die Geschlechtsorgane entfernt. Beim Rammler die Hoden, bei der Häsin Eierstöcke und Gebärmutter.
Sterilisation: Bei dieser Operation werden beim Bock die Samenleiter durchtrennt, bei der Häsin die Eileiter. Die Fortpflanzungsorgane bleiben also erhalten. Die Sterilisation ist in der Praxis nicht üblich und sinnvoll, da bei dieser Methode die Sexualhormone weiter ausgeschüttet werden. So bleiben alle damit verbundenen Haltungs- und Gesundheitsprobleme unverändert bestehen. Doch warum sollten Kaninchen kastriert werden?
Kaninchen sind gesellige Tiere. Eine Einzelhaltung ist nicht artgerecht. Die Kastration erleichtert die Vergesellschaftung, die Heimtierhaltung insgesamt, und sie dient der Gesundheitsvorsorge. Kastrierte Kaninchen
vertragen sich besser mit ihren Artgenossen;
bekommen keinen Nachwuchs mehr;
lassen sich leichter zur Sauberkeit erziehen;
spritzen und markieren weniger;
sind in ihrem gesamten Verhalten ausgeglichener, auch in Bezug auf den Menschen;
leben gesünder und länger.
Bei vielen Krankheiten wirken sich Naturheilmittel günstig auf den Heilungsprozess aus.
Naturheilmittel unterstützen den Heilungsprozess und haben häufig weniger Nebenwirkungen.
Der richtige Zeitpunkt
Grundsätzlich kann jedes gesunde Kaninchen bis etwa zum 6. Lebensjahr kastriert werden. Empfehlenswert für die Vergesellschaftung ist jedoch eine frühe Kastration.
Rammler: Sobald die Hoden im Hodensack erscheinen, also mit Eintritt der Geschlechtsreife (3. bis 4. Lebensmonat), kann die Kastration vorgenommen wersen, auch eine Frühkastration mit 10 bis 14 Wochen ist möglich.
Häsin: Sie unterliegt einem Brunstzyklus und ist von Natur aus dafür geschaffen, sehr fruchtbar zu sein. Werden Häsinnen in der Heimtierhaltung nicht kastriert, erhöht sich ihr Risiko, im Verlauf ihres Lebens an Gesäuge-, Gebärmutter-, Eierstockkrebs zu erkranken. Wissenschaftliche Studien aus Amerika haben dies belegt, und ich kann das durch viele mir bekannte Fälle nur bestätigen. Vor allem bei Häsinnen, die wiederholt scheinträchtig und dauerbrünstig werden, ist eine Kastration empfehlenswert.
Hinweis: Gehen Sie mit Ihrer Häsin nur zu einem erfahrenen Tierarzt oder in eine Kleintierklinik, die die Kastration weiblicher Tiere bereits nachweislich erfolgreich durchgeführt hat.
Bei der Kastration zu beachten
Vor der Operation: Im Gegensatz zu anderen Haustieren (Hund/Katze) sollte das Kaninchen vor der Operation nicht nüchtern sein. Ein Kaninchen kann nicht erbrechen, also folglich auch nicht an seinem Erbrochenen ersticken. Zum anderen darf es nicht fasten, da dies sein sen sibles Verdauungssystem belastet. Geben Sie Ihrem Zwerg abends und morgends vor dem OP-Termin Heu und leichte Kost (Apfel/Karotte/Fenchel).
Nachsorge zu Hause: Die ersten drei bis vier Tage nach der Kastration das Kaninchen zur besseren Wundheilung in seiner Unterkunft nicht auf Stroh setzen, sondern auf Handtücher oder Papier. Leben Rammler und Häsin
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