GU Mein Heimtier - Mein Zwergkaninchen
weiteres Leben nur noch eine Qual wäre. Sagen Sie ihm, dass Maja nun beim Tierarzt in Ihren Armen sanft einschlafen wird und dann in den Kaninchenhimmel kommt. Dort wird das Kaninchen glücklich sein mit all den anderen Tieren. Es gibt dazu eine wunderbare Geschichte über die Regenbogenbrücke, die vielen Tierhaltern bekannt ist und Trost spendet. Diese können Sie auch Ihrem Sohn vorlesen. Ich finde sie wunderschön, und Sie können sie auf vielen Tierschutzseiten im Internet nachlesen.
Rituale helfen
Hier empfehle ich Ihnen nicht die bequeme Lösung, bei der das tote Tier in einer Tierkörperbeseitigungsanlage entsorgt wird. Beerdigen Sie zusammen mit Ihrem Sohn den vierbeinigen Freund. Solch ein Ritual hilft Trauer zu verarbeiten und wirkt heilend auf die Seele. Sie können Maja im eigenen Garten beerdigen oder in einem Tierkrematorium einäschern und sich dann die Asche in einer kleinen Urne zuschicken lassen. Wichtig sind das Abschiedsritual und ein Platz des Gedenkens. Meine beiden Kinder haben damals ein kleines Kreuz gebastelt und gemeinsam mit mir Blumen auf das Grab gepflanzt. Wir haben ein Gebet gesprochen und eine Kerze angezündet. Meine Kinder erinnern sich noch heute daran, und auch ich möchte dieses innige gemeinsame Erlebnis nicht missen.
Myxomatose
Diese Krankheit wird auch Kaninchenpest genannt. Sie kommt aus Südamerika und wütet seuchenartig in den Wildkaninchen-Populationen.
Das fällt auf: Die Augenlider schwellen bis zur Blindheit zu, massive Schwellungen am Kopf und an den Genitalien.
Ursache: Das Myxom-Virus gehört zur Familie der Pockenviren. Die Ansteckung erfolgt meist durch blutsaugende Insekten (Kaninchenflöhe, Stechmücken), aber auch ähnlich wie bei RHD (→ Text, > ).
Behandlung: Bei nicht geimpften Tieren liegt die Sterblichkeitsrate um die 80 %. Um eine Grundimmunisierung zu erhalten, muss Ihr Zwerg zweimal geimpft werden, möglichst vor der Mückenzeit im Frühjahr. Danach halbjährliche Auffrischungs-Impfungen.
Hinweis: Mit Myxomatose und RHD können sich nur Kaninchen und Hasen anstecken. Die Krankheiten sind nicht auf andere Tiere oder den Menschen übertragbar! Besonders gefährdet sind alle Hauskaninchen, die in der Nähe von Wildkaninchenbeständen leben, sowie Kaninchen, die mit anderen infizierten Kaninchen oder deren Haltern in Kontakt kommen.
Da man eine Infektion jedoch nie gänzlich ausschließen kann, werden beide
Schutzimpfungen inzwischen auch für reine Wohnungskaninchen empfohlen.
Kaninchenschnupfen
Nicht jeder Schnupfen muss gleich der gefährliche ansteckende Kaninchenschnupfen sein. Besonders gefährdet sind alle Kaninchen, die von Haus aus eine Immunschwäche mitbringen oder deren Immunsystem durch schlechte Haltungsbedingungen geschwächt ist.
Das fällt auf: Anfängliches Niesen, das in eitrigen Nasenausfluss übergehen kann, erschwerte Atmung, Bronchitis, Ohren- und Lungenentzündung.
Ursache: Eine Multifaktorenerkrankung. Ob ein Virus dahintersteckt, wird noch diskutiert. Als bakterielle Erreger gelten Pasteurella multocida, Bordetella bronchisepica, Staphylococcus. Die Ansteckung erfolgt durch eine Immunschwäche oder durch Kontakt mit anderen erkrankten Kaninchen/Haustieren. Beim Umgang mit infizierten Tieren ist höchste Hygiene zu beachten.
Behandlung: Frühzeitig durch Antibiotika, häufig jedoch nur schwer auszuheilen. Viele Tiere sterben nach einem längeren Zeitraum. Eine Impfung ist möglich. Grundimmunisierung durch eine zweifache Impfung, danach eine jährliche Auffrischungs-Impfung nötig.
Hinweis: Der Impfstoff gegen Kaninchenschnupfen ist relativ neu, aber durchaus empfehlenswert. Die Schutzimpfung gegen den Kaninchenschnupfen muss getrennt (also zeitlich versetzt) von der Impfung gegen RHD und Myxomatose erfolgen!
Ein Hitzschlag kann das Leben kosten
Im Sommer genießen wir Menschen die Sonne und freuen uns, wenn es endlich warm ist. Ganz anders das Kaninchen. Es wünscht sich jetzt nur eines: einen kühlen, luftigen Schattenplatz! Und das mit gutem Grund. Wir Menschen können am ganzen Körper schwitzen und dadurch unseren überhitzten Körper abkühlen. Diese Fähigkeit besitzt das Kaninchen nicht. Nur über seine Ohren und eine vermehrte Atmung kann das Tier versuchen, seine Körpertemperatur zu regulieren. Wildkaninchen im heißen Australien konnten dort nur überleben, weil sie sich tagsüber in ihre kühlen Erdhöhlen zurückzogen. Tragen Sie Vorsorge, damit Ihr Zwergkaninchen keinen Hitzschlag erleidet.
Im
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