Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels
Pangari. Nachdem Aimi zuletzt auch dem Aborigine-Mädchen aufgetan hatte, eilte sie zur Küche zurück und verschwand mit einer über die Schulter gerufenen Entschuldigung in der Tür: »Sorry, aber der Toast braucht noch einen Augenblick. Hab leider vergessen, den Toaster rechtzeitig einzuschalten.«
Der glatzköpfige Yves verdrehte die Augen. »Das ist wieder mal typisch: Kaum hat Mademoiselle Betty ihren freien Tag, geht in unserer WG alles schief.«
»Yves hat recht«, pflichtete Mia ihm bei. »Die Eier sind ja gar nicht gesalzen.«
Wie von der Tarantel gestochen, schoss Aimi aus der Küche und funkelte, beide Arme in die Hüften gestemmt, das Mädchen mit dem Pferdeschwanz zornig an. »Deswegen steht ja ein Salzstreuer auf dem Tisch!« Fast ohne Luft zu holen, wandte sie sich als Nächstes an den schmächtigen Franzosen. »Und du pass auf, was du sagst, Yves! Noch ein Wort und du kannst deine Croissants vergessen. Ich lass sie so lange im Backofen, bis sie zu Kohle geworden sind.«
» Doucement , Aimi, doucement !«, wehrte Yves mit beschwichtigender Geste ab. »Es ist Sonntag, nâest-ce pas, und wir müssen nicht in die Base. Also bleib schön relaxed und lass uns unser gemeinsames Frühstück in aller Ruhe genieÃen.«
»Dann hör auf, solch dummes Zeug zu reden«, gab Aimi, immer noch aufgebracht, zurück. »Oder übernimm selber den Küchendienst, wenn du das besser kannst als ich.«
»Das hat Yves doch gar nicht gesagt.« Mit einer geschmeidigen Bewegung stand Taha auf, trat auf Aimi zu und nahm sie besänftigend in den Arm. »Und, um dir die Worte aus dem Mund zu nehmen, schon gar nicht gemeint.« Er blickte sie zärtlich lächelnd an. »Genau das wolltest du doch sagen, oder?«
»Ãh ⦠« Aimi zog noch kurz ein bockiges Gesicht, gab sich dann aber, ebenfalls lächelnd, geschlagen. »Okay, du hast wieder mal recht. Du kannst nicht nur sehen wie ein Falke, an dir ist auch ein Sensuli verloren gegangen. Dein Gefühl ist nämlich fast so stark ausgeprägt wie bei Mia oder Elini.«
»Das wüsste ich aber!«, protestierte die junge Türkin mit den hochgesteckten pechschwarzen Haaren vehement. »Taha kennt dich nur deshalb so gut, weil ihr schon lange ein Paar seid. Ansonsten ist es um seine Sensuli-Gabe nämlich ziemlich mies bestellt.«
»Genau«, pflichteten Mia und Pangari ihr wie aus einem Mund bei, und die groà gewachsene Aborigine fügte noch hinzu: »Im Grunde genommen ist Taha ein genauso unsensibler Macho wie seine früheren Stammesbrüder auch. Die saÃen nämlich nur rauchend und palavernd am Lagerfeuer rum und lieÃen ihre Frauen und Kinder schuften, um hin und wieder das Kriegsbeil auszugraben, wenn ihnen vor lauter Langeweile nichts Besseres mehr einfiel.«
Während die anderen Mädchen ihr mit heftigem Nicken zustimmten, sah Jimmy Taha breit grinsend an: »Ey, man â jetzt bist du platt, man. Die Chicks haben vollkommen recht.« Er wandte sich an den neben ihm sitzenden Kjell. »Stimmtâs, viking man?«
»Jo«, sagte der nur und biss in sein vor Honig triefendes Brötchen.
»Bei euch Wikingern war das doch genau umgekehrt â nicht wahr, man?«
»Jo«, kam es kaum verständlich aus Kjells vollem Mund.
»Wie umgekehrt?« Aimi warf dem blonden Hünen einen irritierten Blick zu. »Jetzt sag schon!«
Kjell deutete wie zur Entschuldigung auf seine prall gefüllten Hamsterbacken, kaute dann in aller Ruhe zu Ende und schluckte den Bissen runter. Er wollte gerade zur Antwort ansetzen, als es an der Tür klopfte. Nur einen Augenblick später wurde sie geöffnet und Adrian Mcmillan trat in den Frühstücksraum.
»Wenn die Herrschaften die Störung entschuldigen würden«, sagte er nach einer leichten Verbeugung. »Aber welche der jungen Misses und Masters ist heute zum Putzdienst in der Base eingeteilt?«
Die Arme von Pangari und Jimmy schossen in die Höhe. »Warum fragen Sie, Mr Mcmillan?«, fügte die Aborigine noch hinzu.
»Weil Master Malte mich gebeten hat, euch etwas auszurichten.« Mit unbewegter Miene deutete der Butler eine erneute Verbeugung an. »Mrs Rena und er fahren heute schon etwas früher zur Base. Mit dem Wagen, weil sie anschlieÃend noch einen kleinen Abstecher zum Neuen See machen wollen. Wenn ihr mitkommen wollt, seid
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