Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels
Einbruch ins päpstliche Geheimarchiv vor ein paar Wochen unâ«
»Genau die meine ich!«, fiel der glatzköpfige Italiener ihr ins Wort. »Dann wisst ihr sicherlich auch noch, dass der Präfekt damals lebensgefährlich verletzt worden ist?«
»Ja klar«, mischte Malte sich ein. »Er ist inzwischen hoffentlich über dem Berg?«
»Genau das habe ich auch gehofft.« Luigi nickte betroffen. »Und gestern sah es auch noch ganz danach aus. Seine Vitalwerte hatten sich so weit stabilisiert, dass die Ãrzte der Gemilli-Klinik â«
»Entschuldige, dass ich dich unterbreche«, konnte Rena ihre Neugier nicht bezähmen. »Aber ist das nicht die Klinik, in der stets eine Zimmerflucht für den Papst reserviert ist?«
»Stimmt genau: im zehnten Stock«, bestätigte Signore Collini ihre Vermutung. »Dort wurde der Schwerverletzte auch behandelt. Wie gesagt, noch gestern hofften die Ãrzte, dass er bald aus dem Koma erwachen würde.«
Rena schluckte. »Aber das ist noch immer nicht geschehen?«
»Doch, doch. Sogar viel schneller als gedacht.« Luigi brach ab und schnaufte tief durch. »Aber â¦Â« Wieder machte er eine Pause.
Rena schwante das Schlimmste. »Aber?«, fragte sie mit angehaltenem Atem.
»Aber kurz darauf ist er gestorben.«
»Wie schrecklich«, seufzte Malte. »Dann waren seine Verletzungen also doch so schlimm?«
»Eben nicht!«, korrigierte Luigi rasch. »Er ist nämlich gar nicht seinen Verletzungen erlegen, sondern â¦Â« Erneute Pause.
»Sondern?«, drängte Rena ungeduldig. »Jetzt sag schon!«
»Sondern einem schweren Schock!«, klärte Luigi sie auf. »Den hat er nämlich erlitten, als er erfahren hat, was aus dem Geheimarchiv des Papstes entwendet wurde.« Während des Einbruchs hatte er das nämlich gar nicht mitbekommen. Der Dieb hatte ihn so rasch auÃer Gefecht gesetzt, dass er weder ihn noch seine Beute richtig erkennen konnte. Bei Letzterem handelte es sich um eines der strengst gehüteten Dokumente des gesamten Archivs: um die »Prophezeiung des Dunklen Herrschers«.
»Gehört habe ich davon auch schon«, erklärte Malte mit nachdenklichem Nicken. »Nur ihren Inhalt kenne ich nicht. Ich weià nur, dass er höchst brisant sein soll und eine groÃe Gefahr darstellt â nicht nur für die Kirche, sondern für die gesamte Menschheit.«
»Das ist absolut richtig«, bestätigte Collini. »Deshalb wird das teuflische Pergament auch schon seit Jahrhunderten in einer streng gesicherten Abteilung des Archivs verwahrt. AuÃerdem wird penibel darauf geachtet, dass absolut niemand einen Blick darauf wirft â mit Ausnahme des jeweiligen Präfekten.«
»Was?« MaÃloses Staunen zeichnete Renas hübsches Gesicht. »Willst du damit sagen, dass nicht einmal der Papst diese Prophezeiung kennt?«
»Genau â nicht einmal der Papst!« Luigi nickte ernst. »Und nach dem Tod des Präfekten ist ihr Wortlaut keinem Menschen mehr bekannt â mit Ausnahme derjenigen natürlich, in deren Besitz sich das Pergament jetzt befindet.«
Obwohl Rena eine dunkle Ahnung befiel, fragte sie nach: »Und warum ist dieses Schriftstück so ungeheuer gefährlich?«
»Weil es eine genaue Anleitung enthält, wie das Siegel des Teufels gesprengt werden kann â das Siegel, das den Dunklen Herrscher Baalsebul seit Jahrtausenden daran hindert, aus seinem Gefängnis in den tiefsten Tiefen der Erde zu entkommen und seinen Fuà in unsere Welt zu setzen«, erklärte Collini. »So viel hat der Vatikan nämlich schon vor Jahren verlauten lassen.«
Während Malte den römischen Kollegen nur fassungslos anstarrte, flüstere Rena heiser vor sich hin. »Wie entsetzlich. Wie furchtbar entsetzlich!«
»Du sagst es, Rena. Deswegen ist der Präfekt ja auch gestorben: Als ihm die Tragweite des Diebstahls bewusst wurde, war sein Schock so groÃ, dass sein Herz einfach stehen geblieben ist.«
Was Rena voll und ganz verstehen konnte. Sie atmete tief durch, um wieder etwas zur Ruhe zu kommen. »Und ihr glaubt, dass unsere Feinde dieses Pergament gestohlen haben?«
»Das glauben wir nicht, das wissen wir«, erwiderte Collini. »Es steht nämlich einwandfrei fest, dass dieser Blutgierer, Il Colorato, der Dieb gewesen ist. Wir haben bislang nur nicht gewusst, was er gestohlen
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