Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels
nämlich noch nicht.«
»Vielleicht sind es ja die Opfer?«, mutmaÃte Rena. »Dass es eine Verbindung zwischen Herrn Richter und dem Automechaniker gegeben hat, steht inzwischen ja fest.«
»Die Opfer, hm?« Malte stütze sein Kinn auf die Hand und blickte grübelnd in die Runde. »Gar keine schlechte Idee! Also: Das Opfer im Museum war Personaldisponent bei einer Wachschutzfirma, ⺠CAPITAL SECURITY â¹, und das im Mauerpark war ein gewisser Michael Meister, der Besitzer von âºMasterFoodâ¹ , einem bekannten Berliner Caterer, wie ich von Alex Roloff erfahren habe.« Er blickte in die Runde. »Aber wo ist die Verbindung? Haben die beiden Männer sich vielleicht persönlich gekannt? Hatten sie beruflich miteinander zu tun? Oder hingen sie auf andere Weise zusammen? Sportverein? Partei? Internetforum oder was auch immer?«
»Das werden wir schon noch herausfinden, Herr Direktor«, erklärte Taha mit entschlossener Miene. »Und was Richter und Marin an den beiden Abenden in der Woche getrieben haben, ebenfalls.«
»Jo!«, unterstützte Kjell seinen Warriorfreund.
»Na gut. Möglicherweise hilft uns das ja weiter«, kommentierte Rena. Doch ihre Miene bewies, dass sie nicht so recht überzeugt davon war. »Besser wäre es natürlich, wenn wir Truffauts Stick doch noch finden würden. Oder vielleicht sogar diese ominöse Prophezeiung des Dunklen Herrschers. Daraus könnten wir bestimmt ersehen, was die Nokturni vorhaben â und es möglicherweise noch verhindern.«
Da wurde die Tür geöffnet und ein weiterer Guardian trat ins Besprechungszimmer. »Wisst ihr, ob jemand von uns gerade in Moabit unterwegs ist?«
Alle schüttelten den Kopf.
»Warum fragst du?«, wollte Malte wissen.
»Weil wir die oder den dann warnen müssten. Einer unserer Runner, ein Taxifahrer, glaubt nämlich eine Horde Fantoms in der Nähe der TurmstraÃe gesehen zu haben. Er ist sich zwar nicht ganz sicher«, der Guardian verzog das Gesicht, »aber trotzdem â¦Â«
»Danke für die Info.« Malte nickte ihm freundlich zu. »Leider können wir nicht verhindern, dass diese Finsterlinge sich in den StraÃen unserer Stadt herumtreiben. Für die Norpel sind sie doch ganz normale Berliner wie du und ich auch. Doch zum Glück befindet sich niemand von uns im Gefahrenbereich.«
Der Guardian wollte sich schon zurückziehen, als Malte ihm noch hinterherrief: »Der Runner soll trotzdem die Augen offen halten und uns informieren, wenn ihm was verdächtig vorkommt!«
Wir hatten die Rechtsmedizin kaum verlassen und befanden uns schon wieder auf der StraÃe, als mir der Satz von Dr. Sickos erneut im Kopf herumspukte: »Wie die Schlangen ins Museum gekommen sind, wissen nur die Götter« â und da fiel es mir urplötzlich ein:
Laokoon!
Natürlich!
»Ich habâs!« rief ich Lotti aufgeregt zu. »Die Schlangen aus der Laokoon-Gruppe haben den Wachmann getötet! Sie sind zum Leben erwacht, sind über ihn hergefallen und haben ihn erstickt â genau so muss es gewesen sein.«
»Du spinnst, Nele!«, entfuhr es Lotti spontan. »Das ist doch völlig gaga!«
»Ist es nicht!«, beharrte ich. »Im Gegenteil! Das passt alles so wunderbar zusammen wie die Steinchen eines Mosaiks.« Zumindest lieferte es eine plausible Erklärung für alles: weshalb im Museum keinerlei Einbruchsspuren gefunden wurden; fü r die seltsamen Würgemale an Hübners Hals; für seinen zerquetschten Brustkorb und die Bisswunden an seinem Körper; für die Schlangenschuppen an seiner Kleidung und wieso diese so unheimlich alt waren. »Erinnerst du dich nicht mehr, was dein Vater erzählt hat?«, fragte ich Lotti. »âºDie Skulptur wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts nach Christus geschaffenâ¹ â und damit ist sie knapp zweitausend Jahre alt, genau wie die Schlangenschuppen. Womit alle Rätsel um Hübners Tod gelöst wären!«
»Genau«, entgegnete meine Freundin sarkastisch. »Bis auf ein winziges Detail: Nämlich wie diese Schlangen zum Leben erwacht sein sollen. Das gibt es doch nur in Fantasyfilmen oder Horrorbüchern und ist in Wirklichkeit völlig unmöglich!«
Und dass sich Menschen in Monster verwandeln, natürlich ebenfalls. Trotzdem hatte ich das mit eigenen Augen beobachtet! Doch das konnte
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