Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

vor, als wäre er froh, mal mit jemandem darüber reden zu können. Es war ja auch ziemlich einsam hier …
    Â»Erinnert ihr euch an diese merkwürdigen Schuppen, die ich an der Kleidung des Toten im Museum entdeckt habe?«
    Â»Ja, natürlich«, antworteten Lotti und ich wie aus einem Munde.
    Â»Dann wisst ihr bestimmt auch noch, wie meine erste Vermutung lautete?«
    Â»Klar«, kam Lotti mir zuvor. »Dass es Schlangenschuppen wären.«
    Â»Exakt!« Dr. Sickos Augen leuchteten auf. »Und ich habe recht behalten: Es sind tatsächlich Schlangenschuppen.«
    Â»Aber … weshalb hat dieser Anruf Sie dann so sehr in Erstaunen versetzt?«
    Â»Das will ich dir verraten, du Nervensäge«, beantwortete Dr. Sickos Lottis Frage prompt. »Weil der Kollege, der sich auf diese Sachen besser versteht als ich und den ich deshalb um die Untersuchung der Schuppen gebeten habe, zu einem unglaublichen Ergebnis gekommen ist.«
    Â»Nämlich?«
    Â»Dass es sich um ganz besondere Schlangenschuppen handelt.« Dr. Sickos machte eine kleine Pause, als wollte er der ungeheueren Entdeckung damit noch mehr Nachdruck verleihen. »Sie sind nämlich schon sehr alt: knapp zweitausend Jahre, hat er gesagt, wenn nicht sogar älter!«
    Â»Ja, Aimi?« Malte blickte das kurzhaarige Mädchen fragend an. »Wie sieht deine Vermutung denn aus?«
    Â»Nun.« Die Auriculi räusperte sich. »Für mich deutet alles darauf hin, dass in den zehn Tagen dieses angeblichen Fortbildungslehrgangs die erwähnten Manipulationen an den Männern vorgenommen wurden.«
    Malte runzelte die Stirn. »Dann zeigte Rico Marin also die gleichen Symptome wie Herr Richter?«
    Â»Das wissen wir nicht. Er wurde nämlich nicht obduziert.«
    Â»Verstehe.« Malte schob seinen Stuhl zurück, damit er mehr Beinfreiheit hatte. »Und wozu, glaubst du, dienten diese Eingriffe?«
    Aimi blickte etwas unsicher in die Runde. »Es ist nur eine Vermutung, aber möglicherweise sollte dadurch der Wille der Männer beeinflusst werden.«
    Â»Was erklären würde, warum Herr Richter die Dienstlimousine ohne erkennbaren Grund in die Spree gelenkt hat«, kam Taha ihr zu Hilfe. »Und warum Rico Marin scheinbar ohne jedes Motiv in den Tod gesprungen ist.«
    Rena kniff die Augen zusammen und nickte bedächtig. »Interessante Theorie!«
    Â»Wohl wahr!« Malte schwang das rechte Bein übers Knie. »Außerdem lässt sie den sonntäglichen Zwischenfall im Mauerpark urplötzlich in einem ganz anderen Licht erscheinen.« Er nickte Taha auffordernd zu. »Erzähl doch bitte mal von deinem gestrigen Besuch bei Nele.«
    Nachdem der Warrior seinen kurzen Bericht beendet hatte, ergriff der Direktor wieder das Wort. »Der Tätowierte, den Nele in der Nähe des Tatorts beobachtete hat, ist ganz eindeutig Il Colorato. Und nach allem, was wir inzwischen über ihn wissen, wäre es höchst verwunderlich, wenn der Hunter rein zufällig Augenzeuge dieser Feuerattacke geworden wäre.«
    Â»Ein sehr großer Zufall sogar!«, pflichtete Rena ihm bei. »Den Feuerschlucker aufgefordert oder gar persönlich eingegriffen hat der Blutgierer allerdings nicht, oder?«
    Â»Nein«, erklärte Taha. »Jedenfalls hat Nele nichts dergleichen erzählt.«
    Â»Wenn Aimis Vermutung stimmt«, kam Malte auf den Ausgangspunkt ihrer Diskussion zurück, »dann würde das erklären, warum der Feuerspucker ohne jedes Motiv einen ihm völlig unbekannten Menschen in Flammen gesetzt hat: weil er nicht mehr Herr seines eigenen Willens war!«
    Â»Dann hat man also auch bei ihm die gleichen Spuren wie bei Martin Richter gefunden?«, wunderte sich Pi.
    Â»Wie denn?« Malte rümpfte die Nase. »Er wurde doch lediglich verletzt. Weshalb sollte er da obduziert werden?«
    Während Pi sich an die Stirn schlug, wandte Stefan Weiß sich an den Direktor. »Du glaubst also, dass es eine Verbindung zwischen dem Todesfall im Mauerpark und dem Unfall von Markowski gibt?«
    Â»Zumindest vermute ich das ganz stark«, bestätigte Malte unter nachdenklichem Nicken. »Und möglicherweise auch mit den anderen Todesfällen der letzten Tage.«
    Â»Aber …« Stefan verzog zweifelnd das Gesicht. »Wie sieht diese Verbindung denn aus?«
    Â»Genau das ist das Problem«, erwiderte Malte mit betretener Miene. »Ich sehe sie