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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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eigenartigerweise hatte er am Körper des Toten auch zwei Bisswunden entdeckt, die eindeutig auf Schlangen hindeuteten: »Und zwar auf ziemlich große! Bekanntlich beißen Würgeschlangen sich an ihren Opfern fest, bevor sie sich um ihren Körper schlingen.«
    Würgeschlangen? Wie lächerlich war das denn!
    Auch Lotti schien meine Skepsis zu teilen. »Alles, was recht ist, Dr. Sickos, aber wie sollen diese Schlangen denn ins Museum gekommen sein?«
    Â»Das wissen die Götter!« Fast gleichgültig zuckte er mit den Schultern. »Außerdem gehört das nicht zu meinem Aufgabenbereich. Das herauszufinden ist ganz allein Sache der Kripo.«
    Â»Hm.« Diese Auskunft stellte Lotti natürlich nicht zufrieden. »Und was ist mit meinem Onkel?«, hakte sie nach. »Haben Sie endlich herausgefunden, was dieses Loch in seinem Schädel zu bedeuten hat?«
    Â»Wie denn?« Dr. Sickos verzog das Gesicht. »Just in dem Moment, als ich mir deinen Onkel vornehmen wollte, wurde ein neuer Fall eingeliefert, der ähnlich mysteriöse Symptome aufweist.«
    Â»Wie?«, fragte ich verwundert. »Was soll das heißen?«
    Â»Was wohl?« Dr. Sickos linste auf seine Armbanduhr. »Während der nächsten halben Stunden dürften wir ungestört sein. Dann schaut euch am besten mal selber an, was ich meine.«
    Er führte uns in den Obduktionssaal, trat an den mittleren der fünf Seziertische und schlug das weiße Abdecktuch zurück, das die Leiche verhüllte.
    Beim Anblick des Toten wollte ich meinen Augen nicht trauen. Anhand der Flammentattoos auf seiner Brust erkannte ich ihn nämlich sofort wieder: Es war der Feuerspucker aus dem Mauerpark! Und genauso schnell verstand ich, was Dr. Sickos mit seinen Andeutungen gemeint hatte: Ähnlich wie Martin Richter hatte auch er das Aussehen eines Greises angenommen. Dabei war er gut zwanzig Jahre jünger gewesen als Lottis Onkel!
    Wie war das nur möglich?
    Ich warf dem Gerichtsmediziner einen ungläubigen Blick zu. »Ist er … an seinen Schussverletzungen gestorben?«
    Â»Quatsch!«, widersprach der vehement. »Die waren doch alles andere als lebensbedrohlich. Der Mann war zwar ziemlich verwirrt, als er am Sonntag ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Aber gestern war er schon so putzmunter, dass die Polizei ihn heute zur Vernehmung abholen wollte. Er hat noch darüber gelacht, als man ihm das mitteilte. Aber dann …«
    Â»Ja?«, fragte Lotti ungeduldig.
    Â»Die Nachtschwester hat bei ihrem Rundgang durch die Station plötzlich einen blauen Lichtschein in seinem Zimmer bemerkt. Als sie die Tür geöffnet hat, um nachzusehen, sah sie noch eine Hülle aus blauem Licht rund um sein Bett, die allerdings gleich darauf erlosch. Der Patient aber war nicht nur mausetot, sondern auch um Jahre gealtert.« Wie zur Betonung hob er den Zeigefinger. »Genau wie dein Onkel!«
    Â»Unfassbar«, hauchte Lotti und wirkte genauso verstört wie ich. »Wie ist er denn gestorben?«
    Â»Wenn ich das nur wüsste.« Dr. Sickos zog den Kopf ein, als suchte er Schutz zwischen seinen Schultern. »Ich habe dafür ebenso wenig eine Erklärung wie für diesen seltsamen Alterungsprozess. Ich kann nur eines mit Bestimmtheit sagen.« Er blickte uns eindringlich an. »Sein Blut wurde auf die gleiche Weise manipuliert wie bei Herrn Richter – und er hat auch die gleiche Narbe am Hinterkopf. Aber was der Grund dafür ist …« Fast resigniert hob er beide Hände. »… das wissen nur die Götter.«
    Lotti wollte gerade nachhaken, als der Klingelton von Dr. Sickos’ Handy erklang: Stairway to Heaven . Nachdem er das Gespräch mit einem schnarrenden »Ja, bitte?« angenommen hatte, wurde sein Gesicht immer länger, bis es schließlich den Ausdruck maßlosen Erstaunens annahm. »Nein, das fasse ich einfach nicht!«, hauchte er kaum vernehmlich. »Aber vielen Dank, dass du dich so schnell darum gekümmert hast.« Er steckte das Handy weg und schüttelte ungläubig den Kopf. »Ich fasse es nicht«, wiederholte er. »Ich fasse es einfach nicht.«
    Â»Was denn?«, fragte ich vorsichtig, wenn auch ohne große Hoffnung, eine Antwort zu bekommen.
    Doch der Doc war offensichtlich so durcheinander, dass ihm nicht einmal auffiel, dass uns das gar nichts anging.
    Wie auch alles andere, was er uns erzählt hatte!
    Aber mir kam es so

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