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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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schüttelte Paul Redlich die trüben Gedanken ab und schaute sich nach seinem Mitarbeiter um, dessen dunkelgrüner Overall dringend in die Waschmaschine gemusst hätte. Das langärmelige Flanellhemd, das er darunter trug, war nicht weniger schmutzig. Mit einer Kamera in der Hand tapste er auf der Plattform herum und filmte unentwegt. »Alles klar, Arko?«, rief Paul ihm zu. »Pass auf, dass du auch alles schön aufnimmst! Sonst glaubt der Boss mir am Ende doch wieder nicht!«
    Arko war einen guten Kopf größer als der untersetzte Paul und wog sogar noch ein paar Kilo mehr. Dafür aber hörte er offensichtlich auch weit schlechter, denn er reagierte überhaupt nicht auf die Worte seines Vorgesetzten, sondern näherte sich dem Bereich des Geländers, der ohne Schutzgitter war, und beugte sich über die Brüstung.
    Â»Mensch, Arko, sieh dich bloß vor!«, rief Paul ihm besorgt zu und kam rasch näher. »Wenn du den Abflug machst und abstürzt, bist du nur noch Matsch! Ich hab den Typen vom Denkmalamt doch hoch und heilig versprechen müssen, dass wir uns vorsehen. Sonst hätten sie uns gar nicht hier hochgelassen.«
    Doch erneut zeigte der Mann im schmutziggrünen Arbeitsoverall keinerlei Reaktion.
    Â»Arko!« Der mahnende Unterton in Redlichs Stimme wurde stärker. Allerdings ohne Erfolg.
    Â»Verdammt noch mal, Arko!«, rastete Redlich schließlich aus. »Was ist denn heute bloß los mit dir? Sitzt du auf deinen Ohren, oder was? Oder weißt du vielleicht nicht mehr, wie du heißt?«
    Â»Wie? Was?« Der Mann mit dem struppigen braunen Haaren fuhr ruckartig herum, ließ die Kamera sinken und sah ihn überrascht an. »Warum sagen Sie das, Chef?«
    Â»Weil ich dir heute immer alles dreimal sagen muss, bis du reagierst – darum!«
    Â»Echt?« Der Mann verzog das stoppelbärtige Gesicht. »Tut mir leid. Soll nicht wieder vorkommen.«
    Â»Das will ich doch sehr hoffen«, erwiderte Paul finster und schüttelte den Kopf. »Sonst bist du doch gar nicht so begriffsstutzig. Also reiß dich endlich zusammen.« Er wollte sich schon abwenden, als ihm plötzlich etwas auffiel: »Hast du sie noch alle? Warum trägst du denn Handschuhe bei der Bullenhitze?«
    Â»Ã„h.« Der Mann starrte auf seine schwarzen Lederhandschuhe, als würde es sie erst jetzt bemerken. »Wegen dem Hautausschlag«, sagte er dann. »Ohne Handschuhe tut jeder Griff doch höllisch weh.«
    Â»Ach so«, brummte Paul, wandte sich ab und drehte eine Runde um die gesamte Plattform. Nicht dass der Boss ihm noch vorwarf, er hätte es sich leicht gemacht und sich mit einer oberflächlichen Prüfung begnügt.
    Nein! Wenn Paul Redlich etwas machte, dann richtig!
    Als er die Runde beendet hatte und an seinen Ausgangspunkt zurückkehrte, wollte er seinen Augen nicht trauen: Dieser Idiot hing schon wieder über der ungeschützten Brüstung! »Mensch, Arko!«, brüllte er ihn an. »Bist du völlig doof in der Birne? Hab ich nicht erst vor zwei Minuten gesa–?«
    Der Mann drehte sich zu ihm um und legte die Kamera zur Seite. »Ja, ja, ich weiß, Herr Redlich«, antwortete er mit schuldbewusster Miene.
    Â»Mann! Ich heiße Paul. Den Herr Redlich kannst du dir sparen.« Er verdrehte die Augen. »Wie oft soll ich dir das denn noch sagen, Arko?«
    Â»Ja, ja, schon gut.« Der Mann verzog das Gesicht. »Ich hab nur überlegt …«
    Â»Ja, was denn? Jetzt sag schon!«
    Der Schmutziggrüne antwortete nicht sofort, sondern zog ein Tempo aus der Tasche und schnäuzte in aller Seelenruhe die Nase.
    Â»Mann!«, stöhnte Paul. »Was hast du überlegt?«
    Â»Dass man die Abschussbatterien vielleicht auch dort unten platzieren könnte.« Der Mann deutete hinunter auf das Dach des Denkmalsockels. »Oder was meinen Sie, Chef?«
    Paul runzelte die Stirn. »Dort unten, meinst du?« Er trat neben ihn, lehnte sich an die Brüstung und blickte in die Tiefe. »Hm«, brummte er. »Also, ich weiß nicht, ob das so eine gute Id–« Mitten im Wort brach er ab. Er spürte noch, wie seine Beine blitzschnell angehoben und sein massiger Körper über die Brüstung geschoben wurden. Dann zogen ihn seine hundertzehn Kilo unaufhaltsam in die Tiefe. Noch bevor auch nur ein Ton über seine Lippen kam, schlug Paul Redlich schon auf dem Boden auf und war auf der

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